Girls Guns And Glory / Sweet Nothings
Sweet Nothings Spielzeit: 35:32
Medium: CD
Label: Lonesome Day Records, 2011
Stil: Americana


Review vom 01.09.2011


Wolfgang Giese
2005 war die Geburtsstunde von Girls Guns And Glory aus Boston, einem 'Ziehkind' des aus Massachusetts stammenden Ward Hayden. Nun wird mit "Sweet Nothings" das vierte Album vorgelegt. Nach beschaulicher Einleitung mit leicht melancholischem Anstrich nimmt der erste Song langsam Fahrt auf und rockend geht diese weiter, dabei stets sehr melodisch und harmonisch. Die 'Schublade' scheint schnell aufgetan zu sein - Americana.
Mit leicht 'glucksendem' Twang in der Stimme, ein wenig an Chris Isaak erinnernd, kommt der Gesang daher und das bleibt auch so im Verlauf der ganzen Platte. Der zweite Song geht in Richtung der Long Riders und beeinhaltet somit ein wenig 'Retro'-Stimmung, vielleicht ein wenig Rockabilly scheint noch eingestreut zu sein. Auf jeden Fall ist es mitreissend, leidenschaftlich und packend vorgetragen, Langeweile kommt nicht auf. Galoppierend begegnet uns Titel drei, Handclapping und ein feines Mandolinensolo sorgen für zusätzlichen Drive - auch hier gibt es die volle Punktzahl für die Umsetzung.
Nun vollends Chris Isaak in der Stimme: Mit akustischer Gitarrenbegleitung startet "Last Night I Dreamed", und gleich, zusammen mit dem Rest der Band, setzt in diesem langsamen Titel die 'wimmernde' Pedal Steel ein. Eine angenehm 'schluchzende' Atmosphäre strahlt uns entgegen und wenn dann Hayden auch noch dazu spricht, wie es in den guten alten Balladen oft der Fall war, geht der Zug in Richtung Nostalgie vollends ab. So richtig schööööön. Aber auch die Erinnerung an
Roy Orbison wird bei mir gelegentlich wach gerufen. Auf "1000 Times" bekommt der Leadsänger Gesellschaft, wenn er von Sarah Borges unterstützt wird. Die Dame verfügt über eine richtig 'twangige' Country-Stimme und zusammengenommen gibt dies ein gutes Beispiel, wie moderner Independent Country klingen kann, well done!!
Noch einmal Rockabilly mit "Snake Skin Belt", rockende Töne mit "Not A Girl Left In The World" und zum Schluss folgt ein langsamer Song, und eine Platte mit abwechslungsreicher Musik liegt hinter uns. Im bunten Booklet sind vorbildlich die Texte abgedruckt.
Auf den Punkt gebracht: "Sweet Nothings" bringt moderne amerikanische Roots Music, die sich aus Rock'n'Roll, Rhythm & Blues, Country, Rock und Honky Tonk speist. Ward Hayden verfügt obendrein über eine ausdrucks- und kraftvolle Stimme und rundet das Gesamtergebnis positiv ab. Eine im Umfeld dieses Genres sehr gute Band, der man reichlich Gehör schenken sollte, denn hier schlummert wahrlich großes Potenzial!
Line-up:
Ward Hayden (vocals, acoustic guitar)
Paul Zaz Dilley (electric bass, upright bass)
Michael Calabrese (drum kit, percussion, vocals)
Chris Hersch (electric guitar, banjo, vocals)
Charlie Rose (pedal steel)
James Rohr (piano, organ)
Sarah Borges (vocals - #7)
Jimmy Ryan (mandolin)
Dinty Child (accordion)
Adam Taylor (omni-chord)
Tracklist
01:Baby's Got A Dream
02:Sweet Nothings
03:Nighttime
04:Last Night I Dreamed
05:Maryanne
06:Root Cellar
07:1000 Times
08:This Old House
09:Snake Skin Belt
10:Not A Girl Left In The World
11:Universe Began
(all songs written by Ward Hayden, except #3 by Ward Hayden/Jimmy Ryan)
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