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Ben Granfelt – Konzertbericht, 22.09.2024, Butze by Falko, Tönisvorst

Zum Ben Granfelt-Konzert titelt die Butze by Falko: »[…] A Sunday Blues Rock Special […]«
Außerdem erfahren wir aus den Butze by Falko-Konzertinformationen unter anderem: »[…] Der Finne Ben Granfelt spielte weltweit in den 90er-Jahren als Mitglied der Leningrad Cowboys und später in den 2000er-Jahren mit Wishbone Ash. Er ist ein Vollblutmusiker, Sänger, Songwriter und, nach eigenen Angaben, zuallererst ein Gitarrist. […] Im Jahr 2023 feierte Ben seinen 60. Geburtstag und veröffentlichte sein 20. Soloalbum "Gratitude", eine Hommage an seine Lieblingsgitarristen Gary Moore, Jeff Beck und Robin Trower. […] 2024 nun die Fortsetzung der ’60th Anniversary Tour', dieses Mal als Trio mit Bens langjährigem Freund, der finnischen Basslegende Masa Maijanen und dem Ausnahmeschlagzeuger Jari Salminen. […] Dieses Jahr (2024) wird es eine neue Setliste mit älteren Songs geben, die seit Jahren nicht mehr live gespielt wurden. Dazu sogar auch ein paar ganz neue Songs, denn Ben ruht sich nicht aus, er arbeitet bereits an seinem nächsten Album, das 2025 erscheinen soll. […]«

Ben Granfelt im September 2024 in der Butz by Falko Tönisvorst

Ben Granfelt im September 2024 in der Butz by Falko Tönisvorst

Zum etwas über einhundertminütigen Ben Granfelt-Konzert in der Butze by Falko, Tönisvorst, lässt sich das Folgende berichten: Ben Granfelt und seine beiden Mitmusiker Masa Maijanen (Bass) sowie Jari Salminen am Schlagzeug heizten die Location ein. Das Trio spielte eine derart druckvollen Rock, dass man den Eindruck bekam, als würde die Decke der Butze by Falko höher gelegt werden. Der finnische Musiker zündete über die gesamte Spielzeit ein sagenhaftes Rock-Feuerwerk ab. Okay, es gab auch wunderschön-entspannte Momente. Die Balladen waren genauso Highlights wie der in vielschichtiger Weise präsentierte Classic Rock.

Das druckvolle, mit besinnlich-sphärischen Phasen versehene "Leave It Alone" markierte schon zu Beginn den ersten Höhepunkt und gekoppelt mit dem folgenden "Desire, The Sirens Call" ging Ben Granfelts musikalische Verneigung in Richtung Robin Trower. Was dann folgte, war der Respekt vor Jeff Beck. Da bewegte sich die Combo sehr kompetent auf den Terrain des Reggae. "JB Reggae" mischte man ganz geschickt mit Phasen des Classic Rock und der Bandleader kreierte bemerkenswerte Sound-Effekte. Diese ganz unterschiedlich gestalteten Klänge sollten sich wie ein roter Faden durch den Gig ziehen.

Es folgten zwei brandneue Instrumentals, die auf dem angekündigten neuen Album enthalten sein werden. Zunächst beeindruckte man das Publikum in "Ben’s Blues" mit klassischen Blues-Strukturen, wobei Ben Granfelt den Tremolohebel seiner alten Fender aktivierte und das Wah Wah-Pedal einsetzte. Klasse! Ein verträumter Teil diente als Brücke zur rockenden Phase mit mächtig viel Riffing und das mündete in einem weiteren beeindruckenden Ben Granfelt-Solo auf ganz hohem Niveau. Im Classic Rock-Gewand bot man eine instrumentale Ballade mit dem Titel "From A Whisper To A Roar". Von der Ruhe als Ausgangspunkt ging es dann immer weiter das rockende Bergmassiv hinauf und am Ende begeisterte Ben Granfelt bei dezenter Bass-Begleitung mit einem hinlangenden Alleingang.
Bei "My Soul To You" ließ sich der Frontmann lange Zeit für ein Solo, versehen mit Feinheiten und Finesse zum genießen.

Dann ging es ab in das Riffing der heftigen Art und die Psychedelic. Robin Trowers "Bridge Of Sighs". Puh, durchatmen! Der erste Teil des Gigs war schon gespickt mit so vielen Höhepunkten, dass man sehnsüchtig auf den zweiten Teil des Gigs wartete. Der Merchandise-Stand verfügte über ein reichhaltiges Angebot von Alben in CD- sowie LP-Format und vielen anderen Dingen. Vor dem Gig und während der Pause gut besucht, wurde der Verkaufstand nach dem Konzert quasi belagert. »Wo ist das Ende der Schlange?«

Nachdem Ben Granfelt zeigte, dass er sich auch auf dem Fretboard in der Rolle des Flinkefingers wohl fühlte, gab es Hochklassiges im Doppelpack! Ein sphärisches Intro mit tollen Sound-Effekten ließ zunächst nicht erahnen, dass es sich um  Pink Floyds "Breathe" handelte, in dem Masa Maijanen ein klasse Basssolo servierte. J.J. Cales "Cocaine" donnerte in einer ganz verwegenen Weise auf das Publikum ein. Ben Granfelt stellte seine Interpretation gegenüber der Vergangenheit auf neue Füße.
Die Rock’n’Roll-Version erweiterte das Trio zeitweise durch "Sunshine Of Your Love" von Cream sowie "Tequila". Hier verzauberte der Mann aus dem hohen Norden Europas das Publikum durch seine auf dem Boden befindlichen Effekt-Geräte mit Rückkopplungen à la Jimi Hendrix. Dann brachte man mit einem toll rockenden "Rocking The Boat" vom Album Another Day die Butze by Falko zum Beben. "Going Home", gekonnt erweitert durch "Leyla" (Derek & The Dominos), wurde gefolgt von einer klasse "Lovers"-Zugabe.

Ben Granfelt und Co. sind ein Garant für hochklassigen Rock/Classic Rock sowie ein wenig Blues.
Das Konzert der drei sympathischen Finnen war zugleich brillant und spektakulär.
Mikko Salonen sorgte für einen klasse Sound und tolles Licht.
Am 13. November wird Ben Granfelt ein weiteres Mal in der Butze by Falko auftreten. Dann mit der Formation Blug, Granfelt & Engelien.

Christoph Wefers und Jens Baeseler trafen eine richtige Entscheidung, Ben Granfelt für ein Konzert zu engagieren.
RockTimes bedankt sich bei Jens Baeseler und Christoph Wefers für den Platz auf der Gästeliste.
Am 07. Oktober wird Martin Engelien mit seiner Go Music in der Butze by Falko erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.

Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2024 | Joachim Brookes | RockTimes


Line-up Ben Granfelt:

Ben Granfelt (vocals, guitars)
Masa Maijanen (bass, backing vocals)
Jari Salminen (drums, backing vocals)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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