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Isildurs Bane & Jinian Wilde / The Pearl Of Ever Changing Shell – CD-Review

Isildurs Bane & Jinian Wilde / The Pearl Of Ever Changing Shell

1976 wurde diese Prog Rock-Band aus Schweden von jungen Leuten im Alter zwischen fünfzehn und neunzehn gegründet. Im Laufe der Zeit hat sich Isildurs Bane ständig weiter entwickelt, wohl auch auf einigen Besetzungswechseln basierend. Zu Beginn ihres Schaffens hatte man sich in etwa in Richtung der Musik  orientiert, wie sie von Camel seinerzeit gespielt wurde. Kurz noch zur Namensgebung. Isildurs Bane bezieht sich auf Tolkiens "Herr der Ringe" und ist eine Bezeichnung für den 'Einen Ring'.

Auch mit anderen Musikern arbeitete man zeitweise zusammen, wie mit Steve Hogarth (2017) und Peter Hammill (2019 und 2021). Für das aktuelle Album, "The Pearl Of Ever Changing Shell" hat man sich einen Sänger zur Seite geholt, der nicht so sehr bekannt ist, Jinian Wilde, der mit der Band von David Cross zusammenarbeitete. Wurde anfänglich auch noch in schwedischer Sprache gesungen, erklingt nun jedoch alles auf Englisch.

Vorweg, wenn man die Platte das erste Mal vollständig durchgehört hat, kann man sich angesichts dessen, was hier aufgefahren wird, fast schon etwas 'erschlagen' fühlen. Nicht von ungefähr kann es daher stammen, dass man für die Musik der Band den Begriff Electric Chamber Music gewählt hat. Denn Abwechslung steht an erster Stelle und man sollte wirklich konzentriert zuhören, um nicht etwas zu verpassen. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass die Fantasie mächtig angeregt wird in diesem Dickicht zwischen gängigem Prog Rock, Symphonic Rock, Art Rock und Elementen klassischer Musik. Hier zum Beispiel herauszuhören in Passagen des dritten Songs, "Born Afraid", dem es sicher auch gut gestanden hätte, wenn außer den Violinenklängen von Liesbeth Lambrecht weitere Streichinstrumente hinzugefügt worden wären.

Teils exotische Elemente bringen jene Songs hervor, bei denen die Marimba eingesetzt worden war, stark nachzuvollziehen gleich bei "Rise: Part 1 & 2". Letztlich stelle ich auch fest, dass sich zwischen der Namensgebung der Band und großen Teilen der Musik, die sich schon fast wie eine Suite durch die Spielzeit zieht, eine Art Schulterschluss ergibt, ja, irgendwie ist J. R. R. Tolkien teilweise gegenwärtig. Ferner muss ich auch an die erste Produktion des Alan Parsons Projects vergleichsweise denken, "Tales Of Mystery And Imagination – E.A. Poe". Und gelegentlich habe ich dann den Eindruck, als hätten zudem einige Elemente der Popmusik ganz sanften Einzug gehalten, wirkt die Musik doch trotz ihrer Komplexität oft auch recht zugänglich. Vielleicht mag auch Sänger Jinian Wilde daran Anteil haben, ist er doch sehr wesentlich an der Gestaltung beteiligt.

Ja, und diese leichte Öffnung zum Pop erfährt man dann auch mit dem letzten Song, der Ballade "Lifetimes (The Remembering)", dem aus meiner Sicht am wenigsten progressiv anmutenden Stück.


Line-up Isildurs Bane:

Klas Assarsson (vibraphone, marimba, percussion)
Luca Calabrese (trumpet)
Axel Croné (bass, clarinets, saxophones, flute)
Samuel Hällkvist (guitar)
Mats Johansson (keyboards)
Liesbeth Lambrecht (violin, viola)
Kjell Severinsson (drums)

With:
Jinian Wilde (lead and backing vocals)
Guest musicians
John Anderberg (backing vocals)
Xerxes Andrén (percussion)
Noah Söderberg Stenman (guitar)

Tracklist "The Pearl Of Changing Shell":

  1. Rise Part 1 & 2 (15:35)
    Part 1-Dream Of Light (The Tempering)
    Part 2-Trigger Finger (The Spiraling)
  2. Sign of the Times (The Calling) (5:44)
  3. Born Afraid (The Blinding) (8:17)
  4. Sailing Home (The Following) (5:30)
  5. Avalon (The Knowing) (5:32)
  6. Lifetimes (The Remembering) (6:09)

Gesamtspielzeit: 46:59, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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