Auf welche Ideen Künstler zu Corona-Zeiten kommen.
Über das Entstehen der Band schreibt das Label Noisolution:
»[…] Silvershark ist Steve Burner (u.a. Travelin Jack) und Richard Behrens (Heat, Samara Blues Experiment) und das, was man vielleicht eine Schnapsidee nennt. Bei einem Kadavar Konzert – Richard ist Soundmann des Berliner Trios – erzählt Steve von seinem heißgeliebten Musik-Fetisch. Das reichte und Richard öffnete die Türen seines Big Snuff Studios, das für diesen Sound wie geschaffen scheint. […]«
Dann wurde das Duo zu einer Formation, in der Personen »[…] von Coogans Bluff bis Elder, von S.U.G.A.R., Heat, Wucan bis Vug […]« mitwirken.
Schlaghosen unter denen man auf keinen Fall die Schuhe sehen durfte. Taillierte Hemden, die Mutter bei Bedarf noch enger nähte und höhergelegte Schuhe waren beim Discobesuch angesagt.
Bei dieser Combo ist es von Interesse, welcher Richtung von Musik man sich auf "Burn To Boogie" widmet.
»[…] Es wird gefeiert, getanzt, geschrieben, gespielt und Soul, Funk, Yacht Rock und 70er Disco Sounds zum Leben erweckt. […]«
Das Album passt »[…] zwischen Kool & The Gang, Funkadelic, Bee Gees, Sly & The Family Stone, Chic oder den Temptations. […]«
Silvershark hat die Tanzmusik der Siebzigerjahre nicht nur unter die Lupe genommen, sondern sozusagen verinnerlicht.
Auf "Burn To Boogie" regiert der Funk und Soul in extrem guter Flexibilität. Hat man diese Zeit in diversen Discos mitgemacht, kann man es kaum glauben, dass diese Koalition von Personen den Dance-Beat vom Gesang sowie den eingesetzten Instrumenten so überzeugend an die Leute vor den Lautsprechern weiterreicht. Perfekt integriert hat man einen von Sly Stone komponierten Track.
Dabei darf man sich nicht nur über tolle Rhythmen, sondern auch kraftvoll-zupackende Gitarren- oder Saxofon-Exkurse freuen. Hinhörer sind in den zehn Liedern auch klasse Querflöten-Klänge. Silvershark ist darüber hinaus auch noch ein Meister der Abwechslung. In den vier Wänden schickt man die Fußwippe – um dem Dauereinsatz Stand zu halten – vor dem Abspielen der Platte besser in eine Art Trainingslager.
Verfeinerungen wie zum Beispiel ein Sechssaiter-Twinsound sind willkommen.
Unabkömmlich sind rhythmische Percussion-Verstärkungen.
Die Bass-Sounds müssen tiefgründig sein und Keyboard- beziehungsweise Synthesizer-Klänge gehörten damals wie heute auf "Burn To Boogie" zum Pflichtprogramm. Die Umsetzung in die Kür ist beeindruckend.
Selbst der Einsatz der akustischen Gitarre hat seinen berechtigten Platz.
Natürlich gibt es auf der vorliegenden Platte auch Momente, in denen man sich auf der Tanzfläche näher kommen kann, sodass keine Zeitungsseite mehr dazwischen passt.
Silvershark fokussiert die zum Tanzen motivierende Musik der Siebzigerjahre in knapp über vierunddreißig Minuten Gesamtspielzeit.
Silvershark brennt auf "Burn To Boogie" ein Disco-Feuerwerk aus Funk sowie Soul ab.
Bunt leuchten die Farben der zehn Raketen in der sich drehenden Spiegelkugel.
Auf überzeugende Weise öffnet Silvershark in unserer Gegenwart eine musikalische Schublade, die man längst für vernagelt hielt.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Silvershark:
Steve Burner (vocals, bass, guitar, synthesizer, Rhodes)
Caroline Volk (drums – #1,2,6,8,9,10)
Marco Rischer (guitar – #1-10, lead guitar – #10)
Markus Töpfer (drums – #3-7,10, percussion – #1-4,6-9)
Hanna Hock (piano – #1-4,6-9, Rhodes – #6,8,9, lead Rhodes – #5, synthesizer – #7, backing vocals – #1-4,6)
Nick DiSalvo (Mini Moog – #1, Mini Moog solo – #9)
Felix Scholl (vocals – #8,10, guitar – #8, backing vocals – #2-4,7)
Francis Tobolsky (flute – #1)
Willi Paschen (solo guitar – #2)
Nicola Battistelli (saxophone – #1,5)
Max Raine (solo guitar – #8)
Matthias Schult (lead guitar – #10)
Tracklist "Burn To Boogie":
- Burn To Boogie
- The Light
- Lovetrain
- Lovegiver
- If You Want Me To Stay
- Flames Of Your Heart
- Hittin Hard
- Nitetime
- This World
- The Fool
Gesamtspielzeit: 34:04, Erscheinungsjahr: 2022
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