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Old Salt / Live In Room 13 – EP-CD-Review

Old Salt ist eine Americana-Band aus dem belgischen Gent.
2017 gewann man den »[…] European World of Bluegrass Award […]«.
Als Quelle ihrer Musik gibt man »[…] the streets of New Orleans up through Appalachia to the folk revival of the North East USA […]« an.
2016 veröffentlichte Old Salt "Up River Overseas" und 2019 folgte "Commons".

Zur EP "Live In Room 13" mit insgesamt fünf Songs lesen wir bei JohTheMa Promotions:
»[…] Having survived the 'Musical Apocalypse' Old Salt is proud to announce the release of a 5 song live EP recorded in Room 13 in Ghent, Belgium. This EP features timeless old songs whipped up in a new energetic light that represents much of what so many of us have been dealing with through the pandemic. Experiences like monotony, loneliness, hope, and loss all the while confronting these themes as Old Salt does with a smile and a growl. […]«

Lieder wie "Nobody Knows When You’re Down And Out" hat man doch schon oft gehört.
Da macht man sich keine großartigen Gedanken darüber, aus welcher Quelle diese Nummer eigentlich stammt oder wie alt das Stück schon ist. Anfang der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts schrieb den Song ein gewisser Jimmie Cox, wie aus Bill Wymans Buch Blues hervorgeht. Bekannt von Bessie Smith liest man in der Zeitleiste weiter Leute wie zum Beispiel Leadbelly, Sam Cooke oder Rod Stewart, die den Klassiker interpretierten.
Jetzt also auch die Combo Old Salt. Neben der gefühlvollen musikalischen Umsetzung mit einem feinen Kontrabass-Intro sowie Alleingängen von Gitarre und Banjo, fällt der tolle Gesang auf. Nun fügt Old Salt eine überausgelungene, zum Schluss an Party-Stimmung erinnernd, eine klasse Americana-Version hinzu.

Apropos Gesang.
Der steht beim finalen "Grey Funnel Line", einem verdammt alten Seefahrerlied, voll und ganz im Vordergrund. Die zweiminütige a cappella-Ausgabe verursacht eine dicke Gänsehaut. Toller Track!
Toll ist auch ein weiteres richtig altes Lied. "Always Lift Him Up And Never Knock Him Down" geht zurück auf eine ähnliche Entstehungszeit wie "Nobody Knows …". Dan Walls Gesang wird sozusagen getragen von den Chorstimmen und dieser Song spiegelt das etwas zurückhaltende Spiel der Formation wider.
Tja, dann ist da unter anderem noch "St. James Infirmary Blues". Abermals macht die Kontrabass-Frau Lara Rossell den Anfang und dann schimmert unter dem Americana-/Roots-Überzug doch etwas Blues durch. Wieder fließen alle Qualitäten dieses Quartetts zusammen. Man ist quasi hin und weg. Achtung! Zwischendrin gibt die Gruppe richtig Gas und serviert uns Musik zwischen Jazz sowie Gypsy. Sehr schön!
Bei "Pastures Of Plenty/Charlie’s Dog " ergeht es den Leuten vorn den Lautsprechern nicht anders. Toll!

Die beeindruckende Old Salt-Performance zieht sich wie ein roter Faden durch die fünf Songs.
Publikums-Reaktionen gibt es nicht, denn beim Room 13 handelt es sich um ein Aufnahmestudio.
Sehr wohl reflektieren die Lieder Live-Atmosphäre.
Mit ihrer EP "Live In Room 13" empfiehlt sich Old Salt sozusagen von selbst.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Old Salt:

Dan Wall (lead Vocals, banjo)
Lotte Remmen (violin, vocals)
Johannes Wannyn (guitar, vocals)
Lara Rosseel (double bass, vocals)

Tracklist "Live In Room 13":

  1. Nobody Knows You When You’re Down And Out
  2. Pastures Of Plenty/Charlie’s Dog
  3. Always Lift Him Up And Never Knock Him Down
  4. St. James Infirmary Blues
  5. Grey Funnel Line

Gesamtspielzeit: 21:12, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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