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Isoscope / Ten Pieces – CD-Review

Bei einem Zeitschriftengummi sorgen Spannung und Entspannung dafür, dass das Ding irgendwann reißt.
Isoscope sorgen auf "Ten Pieces" für Spannung sowie Entspannung.
Aber reißt der Faden des Interesses irgendwann?
Fast eine dreiviertel Stunde bleibt Zeit, um die Frage zu beantworten.
Isoscope ist eine Band aus Berlin und debütiert mit dem Album "Ten Pieces" auf dem Label Noisolution.
Das Quartett schreibt sich verdammt viele Stile auf die musikalische Fahne.

So ist im Pressetext der Plattenfirma Noisolution zu lesen:
»[…] Ungezügelter Postpunk, Wave-Rock, Mathrock, Noiserock, Indie, Pop, Dancefloor-Punk … Zehn Songs, die aneinander gereiht das Debut Album von Isoscope ergeben. […]«
Bei so vielen Stilen ginge es vielleicht schneller aufzuzählen, was nicht dabei ist. Wie dem auch sei, Konstantin spielt neben anderen Instrumenten auch Klarinette. Spannung!
»[…] Das leise heranrollende "The Beach" erzählt gedankenverloren vom Strand-Spaziergang. […]«
Entspannung!

Im strukturierten Noise Rock ist Isoscope auf der Flucht, so als wenn hinter der Band ein ganzer Wespenschwarm her wäre. Spannung!
Kreative Blitzlichter, heftig riffende Gitarren, treibende Rhythmik, ein tief pumpender Bass und sich nah am Growlen befindlicher Gesang machen die Runde und kitzeln ganz geschickt an den Nervenenden der Hörer. Wow, Isoscope rockt ohne Kompromisse. Spannung!
Isoscope kommt zur Ruhe und mäandert höchst kompetent im sphärischen Raum. Entspannung!

Das bereits erwähnte "The Beach" hätte man der Formation nach den ersten Minuten gar nicht zugetraut.
Indie-Verwandtes macht die Runde und beglückt die Leute vor den Lautsprechern mit geradezu verspielten Kollagen. Prächtig!
Wenn sich Combo da mal nicht den Mund verbrennt. "Suneater" ist die Schnittstelle zwischen verzaubernden Sounds und einer hypnotischen Behandlung. Allerdings kommt es nach der Rückkehr in die aktuelle Welt zu einem höchst dynamischen Power-Paket. Dieser Song stellt Konstantin und seine Klarinette prominent in den Vordergrund. Klasse!

Hammer!
Isoscope hat einen Vertrag mit der Diversität.
Isoscope ist sowohl im Punk als auch Metal kompetent.
Zwischen Tour de Force und in sich ruhender, schwebender Atmosphäre ist bei dieser Band so ziemlich alles drin.
"Diamond Cells" ist das finale Opus mit einem verwegenen Blick in den Rückspiegel der Musik. Siebzigerjahre Psychedelic konkurriert mit Pop-Gesang. Diese Nummer hat mit ihren gut siebeneinhalb Minuten und Merles Bass-Zwischenspiel so viel zu bieten. Am Ende gibt es doch tatsächlich rund dreißig Sekunden Stille.

Isoscopes "Ten Pieces" ist eine Herausforderung.
Bei allem Draufgängertum verfügt das Album über Charme.
Isoscopes "Ten Pieces" ist eine gewagte Angelegenheit, glänzt unter dem Strich aber mit gewaltiger Individualität.
Am Ende der Besprechung noch das Video zu "In The Absence Of A Guide".
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Isoscope:

Philipp (guitar, vocals)
Bonnie (drums, guitar, vocals)
Konstantin (guitar, keyboards, clarinet, drums, vocals)
Merle (bass, vocals)

Tracklist "Ten Pieces":

  1. In The Absence Of A Guide
  2. Empty Plaza
  3. The Beach
  4. Suneater
  5. Wired
  6. Metametal
  7. Starting A Fire
  8. Parts
  9. World’s End
  10. Diamond Cells

Gesamtspielzeit: 44:32, Erscheinungsjahr: 2022

 

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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