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Osibisa / Sunshine Day – The Boyhood Sessions – CD-Review

Osibisa - "Sunshine Day - The Boyhood Sessions" - CD-Review

Die Band Osibisa wurde 1969 von sieben afrikanischen Musikern (aus mehereren Ländern) in London gegründet. Das gleichnamige erste Album erschien 1971 und die Combo konnte mit ihrem sogenannten Afro Rock recht schnell punkten. Mehrere Singles (darunter "Sunshine Day") platzierten sich in den englischen Charts und das zweite Album ("Woyava", 1972) packte es sogar bis auf Platz 11. Die weiteren Scheiben waren zwar nicht mehr ganz so erfolgreich, konnten sich aber mindestens bis Mitte der siebziger Jahre in den Verkaufslisten (speziell in den USA und Australien) Notierungen erkämpfen. Wie schnell es jedoch manchmal gehen kann, mussten die Musiker derart am eigenen Leib erfahren, dass die Band Anfang der Achtziger erfolgstechnisch zwar in Afrika auf dem Höhepunkt angekommen war, sie Ende jenen Jahrzehnts in der westlichen Welt aber kaum noch wahrgenommen wurde.

Die mir nun vorliegende Platte "Sunshine Day – The Boyhood Sessions" beinhaltet Aufnahmen, die als Soundtrack für den (mit einem Oscar-ausgezeichneten) Film "Boyhood" aufgenommen wurden. Die einzelnen Nummern leben selbstredend von den afrikanischen Rhythmen, die jedoch ziemlich clever mit westlicher Pop-Musik verschmolzen wurden. Das ist zumeist sehr lebhaft, funky und wie gemacht für die Tanzflächen dieser Welt. Dabei wird die Dominanz der beiden genannten Stile immer wieder variiert bzw. abgewechselt, der Gesang ist sehr oft mehrstimmig und gute Stimmung verbreitend. Die meisten dieser Stücke hatte die Band bereits veröffentlicht und für diesen Soundtrack neu überarbeitet bzw. arrangiert. Vereinzelt findet sich jedoch auch neues Material unter diesen insgesamt zwölf Tracks, die eine Spielzeit von einer knappen Stunde aufweisen.

Selbstverständlich darf man hier kein Rock-Album im herkömmlichen Stil erwarten, aber die gebrachten Rhythmen sind größtenteils schon richtig klasse und die Fußwippe ist praktisch durchgehend im Einsatz. Letzten Endes also eher Pop-Musik mit tollen, handgemachten Rhythmen und sehr viel Gebläse von Teddy Osei am Saxofon und einer Trompete. Wobei der Hörer dann plötzlich auch wieder von dem komplett vom Gesang mehrerer Ladies dominierten "Inkosi Sinkeleli Africa (alternative version)" überrascht wird. Die Original-Band blieb übrigens nur für die ersten drei Alben zusammen, der bereits erwähnte Band-Co-Gründer Teddy Osei ist allerdings noch bis heute am Start. Der beinharte Rocker wird hier wahrscheinlich weniger Spaß haben, denn "Sunshine Day – The Boyhood Sessions" ist eher was für Leute, die gerne mal über den Tellerrand hinausschauen und was neues (altes) entdecken möchten.


Tracklist "Sunshine Day…":

  1. Sunshine Day (boyhood mix)
  2. Feel Good (boyhood summer mix)
  3. Hold On (hoodie mix)
  4. Woyava (acoustic live)
  5. Superfly Man (live)
  6. Sunshine Day (live)
  7. Abele (new studio)
  8. Inkosi Sinkeleli Afrika (alternative)
  9. Djankoso (studio)
  10. Jumbo (studio)
  11. Ayiko Bia (live)
  12. Sunshine Day (boyhood summer mix)

Gesamtspielzeit: 56:00, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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