«

»

JAMKRAUT 2022 (mars mushrooms Music-Festival), 24./25.06.2022, Adelmannsdorf – Festivaleindruck

Die Mars Mushrooms starten mit “Jamkraut“ ihr eigenes Festival im Juni 2022

Für diesen Gastbeitrag bedanken wir uns bei:

• Björn Münz / Radio StHörfunk (Text)

• Frank Poppe / ehemals Stash Radio (Textkorrektur)

• Micha Barth (Fotocredit)

Woran erkennt man, dass bei einem Zeitungsartikel ein maximal leicht modifizierter Pressetext einer PR-Agentur oder des Bandmanagements vorliegt? Ganz einfach: es taucht darin mindestens einmal der ominöse, vielfach gedankenlos verwendete und für viele sicher auch völlig unpassende und unverständliche Begriff FULMINANT auf.

Diese Weisheit (auf jahrzehntelanger Beobachtung basierend) fiel neben vielen anderen, während eines fachsimpelnden Gesprächs auf dem 1. Adelmannsdorfer Jamkraut-Festival 2022 – natürlich während einer Umbaupause (Fachsimpeleien dieser Art verbaten sich während der Darbietungen der auftretenden Combos).

Denn trotz aller Musik gab es glücklicherweise auch viele Gelegenheiten zu Gesprächen aller Art mit Menschen aller nur möglichen musikalischen Backgrounds, denn das Festival war in der Tat ein Festival für Musikliebhaber und -Genießer. Und das nicht nur für die zahlreich anwesenden Anhänger der Grateful Dead, gemeinhin als Deadheads bezeichnet.

Mars Musrooms / Foto © Micha Barth

Mars Musrooms / Foto © Micha Barth

Lag es an der pünktlichen Einsicht der Wettergeister, nach einigen warnenden Blitzen und Donnern nebst Regenguss, nun doch ein ideales Open Air-Wetter zuzulassen?

Lag es an der von Anbeginn an ausgelassenen Stimmung der aus allen Ecken der Republik (und weit darüber hinaus) angereisten Gäste (nicht zu vergessen den vielen Einheimischen, die sich sichtbar wohlfühlten – umgeben von solch bunter Truppe)?

Wohl an beidem und noch an mehreren Faktoren, denn alles und alle spielten an diesem Wochenende mit: Besser als es Gerd Baumann, Ausrichter der jährlichen deutschen Deadhead-Treffen auf der Webseite der deutschen Deadheads formulierte, kann man es wohl nicht ausdrücken: »Großartige Musik, ein zauberhafter Platz, und eine Dorfgemeinschaft, die ihresgleichen sucht, schöner geht’s nicht.«

Dem schließe ich mich an dieser Stelle gerne und ohne Wenn und Aber an.

Zum Festivalgekände / Foto © Micha Barth

Zum Festivalgekände / Foto © Micha Barth

Schon mit der Gestaltung des Festival-Grounds fing es an – durch die liebevoll gestalteten Accessoires entstand ein großes Open Air-Wohnzimmer – OK, es war vielleicht vergleichsweise klein – aber dafür sehr fein – und genau groß genug, es für alle Anwesenden familiär zu lassen. Familiär war es auch deshalb, da sich dieses Wohnzimmer auf dem Grundstück eines guten Freundes der mars mushrooms und in der Nähe des langjährigen, mittlerweile ehemaligen Proberaums der Band befindet.

Die extra für diesen Anlass entworfene 'Naturbühne', konstruiert aus massiven lokalen Fichtenstämmen und -brettern, mit Perserteppichen, Batiktüchern und vielen Kleinigkeiten mit Bedacht ausgeschmückt, war nicht nur für die Besucher eine Augenweide, sie bot auch den Musikern ein absolutes Wohlfühlklima, in dem sich alle Bands wunderbar entfalten konnten. Gemütlicher kann wohl auch kaum ein Proberaum ausgestattet sein.

Groovergnügen / Foto © Micha Barth

Groovergnügen / Foto © Micha Barth

Überhaupt – die Bands: Die Auswahl der mars mushrooms, ausgerechnet Hattori Hanzi (München) und Groovergnügen (Murnau) für das Festival zu engagieren, waren zwei weitere (wohl aber gut durchdachte) musikalische Glücksgriffe und Bereicherungen für die begeisterten Besucher.

Dead Mushrooms / Foto © Micha Barth

Dead Mushrooms / Foto © Micha Barth

An beiden Abenden ging es von einem musikalischen Highlight zum anderen und es blieben wirklich keine Wünsche offen. Die Bands konnten sich in jedem Fall frei entfalten und sich ganz dem 'Flow' hingeben. Zu dem Auftritt der Lokalmatadoren und Ausrichtern des Festivals, den mars mushrooms kam dann als Höhepunkt noch das von vielen Besuchern, vor allem von den anwesenden Deadheads herbeigesehnte Grateful Dead-Tribute mit dem Titel 'Dead Mushrooms, zu dem dann auch die vielen bunten T-Shirts passten, die von Anfang an die Optik des Festivals dominierten.

Welch ein Geschenk der Band an das Publikum (und mit Sicherheit auch an sich selbst).

Buntes Volk / Foto © Micha Barth

Buntes Volk / Foto © Micha Barth

Before I forget: Der Mensch lebt nicht vom Sound allein! Auch das Kulinarische blieb auf diesem Festival nicht auf der Strecke und es gab beinahe rund um die Uhr erlesene Getränke und Speisen aus der Region: unter anderem frisch gegrillte Fleisch- und Wurstwaren vom benachbarten Metzger, vegetarische Gerichte und ein fantastisches Frühstück der ortsansässigen Landfrauen, in der Welt berühmtes mittelfränkisches Bier.

Genau so soll ein Open Air sein. Bitte, bitte mehr davon!

Noch einmal zitiere ich hier gerne Gerds Post (siehe oben): »(…) vielen, vielen Dank für ein gelungenes, wunderbares Jamkraut 1! Ich kann suchen, wie ich will, wo ich will, ich kann einfach nichts zum Meckern finden!«

Also mit anderen Worten ausgedrückt: ES WAR EIN FULMINANTES* Festival!

 

(*) lt. Duden: "sich in seiner außergewöhnlichen Wirkung oder Qualität schlagartig mitteilend; ausgezeichnet, glänzend, großartig"


Über den Autor

Gastautor

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>