1980 von Justin Currie gegründet ist die schottische Band Del Amitri seit dieser Zeit noch immer aktiv. Erst 1985 kam das punk-rockige Debütalbum "Del Amitri" auf den Markt. Nach weiteren vier Jahren Besinnungspause erschien dann "Waking Hours", eine Scheibe geprägt von einer eingängig-niveauvollen Highland-Rock-Auslese.
In lockerer Folge wurden "Change Everything" (1992), "Twisted" (1995), "Some Other Sucker’s Parade" (1997) und "Can You Do Me Good" veröffentlicht. 2014 konnte man Del Amitris erstes Live-Album mit dem Titel "Into The Mirror" erwerben. Die Aufnahmen entstanden während einer ausgedehnten UK-Tour Anfang 2014.
Auf diesem Doppeldecker sind auch einige Songs der sehr erfolgreichen "Waking Hours"-Scheibe vertreten. Grund genug, diese CD nochmals aus dem Regal zu fischen.
Die zehn Songs wurden vom damaligen Del Amitri-Quartett mit acht weiteren Musikern eingespielt. Unter anderem ist hier auch Julian Dawson auf der Mundharmonika zu hören.
"Waking Hours" ist voll von feinen Melodien, scharf gesetzten Gitarrenriffs, hat eine Blues-Seite, ist gespickt mit schönen Folk- sowie Country-Auslagen und den Songwriting-Duktus eines Justin Currie. Auch wenn nicht alle Songs ausschließlich von ihm alleine geschrieben wurde. Vier hat er gemeinsam mit Band-Mates komponiert.
Del Amitri liefert zehn Tracks, die auf ganz besondere Art und Weise den Rock behandeln. Die Scheibe verfügt über Drive, Dynamik und Groove. Das Quartett serviert dem Hörer obendrein auch noch klasse Balladen und singen kann der Frontmann eh super.
Schon der Opener "Kiss This Thing Goodbye" ist neben den schönen Piano-Läufen ein Fest unterschiedlicher Saitenklänge. Das Miteinander von Banjo, E-Gitarre, Dobro und Akustischer ist hörenswert. Julian Dawson sorgt für einige Harp-Schnipsel und der Groove gibt das letzte Quäntchen zum Hinhörer. Klasse!
"Empty" ist voll von tollen Gitarren-Variationen. In ruhiger Stimmung beginnend, wird die Nummer von einem anziehend-rockigen Part durchzogen. Justin Curries Stimme ist einfach toll und auch hier flirren die Saiten nur so vor Freude.
Das folgende "Hatful Of Rain" zeigt, wie wandlungsfähig die Formation sein kann. Es rockt wieder herrlich, aber anders als zuvor. Was hier Gitarre und Akkordeon auf die Beine stellen hat Niveau. Die akustische Gitarre erfüllt abermals die Atmosphäre. Dieser Track ist unspektakulär und doch so schön. Das abschließende Slide-Solo verpasst dem Track einen sehr gelungenen Schluss.
Ein weiterer Del Amitri-Hit war "Move Away Jimmy Blue" und der Hörer darf hier gerne mitsingen. Klasse, wie oft die Slide-Gitarre zum Einsatz kommt. Das das Album abschließende "Nothing Ever Happens" ist der stimmungsvolle Abgang in eher ruhigeren Fahrwassern, ohne dass die Dynamik zu kurz kommt. Auch diese Komposition kletterte die Charts hoch.
"Stone Cold Sober" ist ein straighter Rocker mit großformatigem Refrain und "When I Want You" erfüllt die Luft vor den Lautsprechern mit einer ganzen Ladung Gitarrenriffs.
Del Amitri hatte mit "Waking Hours" ein richtiges Pfund gelandet und kam damit eindeutig auf die Spur des Erfolges.
Line-up Del Amitri:
Justin Currie (vocals, bass)
Iain Harvie (guitars)
Michael Slaven (guitars)
Paul Tyagi (drums, percussion)
With:
Andy Alston (piano, organ)
Robert Cairns (violin)
Blair Cowan (accordion, synthesizer)
Julian Dawson (harmonica)
Stephen Irvine (drums)
James O’Malley (bass)
Caroline Lavelle (cello)
Will Mowat (sequencing, keyboards)
Tracklist "Waking Hours":
- Kiss This Thing Goodbye
- Opposite View
- Move Away Jimmy Blue
- Stone Cold Sober
- You’re Gone
- When I Want You
- This Side Of The Morning
- Empty
- Hatful Of Rain
- Nothing Ever Happens
Gesamtspielzeit: 45:50, Erscheinungsjahr: 1989
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