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Wolf Counsel / Initivm – Digital-Review

Wolf Counsel - Initivm

Zum fünften Male beehrt uns das Konzil der Wölfe, aber es hat sich einiges getan seit ihrer letzten Zusammenkunft. Denn erstens haben sie ihre Jagdgründe von der Schweiz nach Irland verlegt und zum zweiten jagen sie nun zu fünft. Fünftes Album, fünf Mucker….da ist doch der Teufel im Spiel, oder? Ne, dann wären es ja sechs. Nächstes Mal vielleicht.

Eines hat sich aber zum Glück nicht geändert, wo Wolf Counsel draufsteht, ist richtig guter Doom Metal drin. Immerhin, nicht dass man durch den Umzug nach Irland plötzlich irgendwelchen Folk oder so machen würde. Okay, so ein bisschen Folk Vibes sind zwar erkennbar, wahrscheinlich dem neuen Sänger zu verdanken. Denn jener bringt mit seiner epischen Stimme die/den größten Unterschied zum bisherigen Schaffen. Irgendwie schwingt die gewisse Schwermut mit wie sie nur in Irland entstehen kann.

Gut, die Melodiebögen, die Wolf Counsel verwenden sind immer noch in etwa die gleichen wie sie auch Mirror of Deception lieben und verwenden, aber durch das Epische im Gesang werden hier die Unterschiede zu den Schwaben am deutlichsten. Ich persönlich hatte bei den ersten paar Durchläufen meine Probleme mit dem neuen Sänger (Ralf W. Garcia bedient jetzt hauptberuflich den Viersaiter, steuert aber immer noch Backing Vocals bei), was vielleicht an der ungewöhnlichen Art der Gesangslinien liegt. Denn anfangs klingt es, als würde Con Doyle irgendwie neben der Spur bzw. so gar nicht zu den Melodien, die die Instrumente, spielen / singen. Das fällt besonders beim Titellied "Initivm" auf.  Ähnlich wie es bei neueren Solstice (UK) der Fall ist, obwohl, hat da nicht auch mal ein Ire gesungen? – Ja, hat er. So falsch ist der Vergleich allerdings auch nicht, denn auch die Gitarren sägen und knurren wie bei der englischen Doom Institution. Als Solstice Fan sollte man auf jeden Fall mal ’n Ohr riskieren.

Aber nach einigen Rotationen macht es Klick und alles klingt harmonisch und zueinander passend. Aber genau das macht die Scheibe aus, sie funktioniert nicht beim ersten Hören, nein, das neue Material will erarbeitet, erhört werden.
Von Mal zu Mal werden aber immer mehr spannende Details erkennbar. Die wuchtige Produktion tut ihr Übriges, so dass einen fast eine ganze Stunde prachtvoller, epischer Doom Metal in seinen Bann zieht.  Die Wölfe haben sich nun endgültig von ihren Vorbildern Mirror of Deception getrennt und wagen es neue Wege zu bestreiten.

Ein wirklich tolles Album, das man als Doomer kennen sollte, Fans von Epic Metal à la Scald und Metaller, die abseits der ausgetretenen Pfade ihr Glück suchen, sei diese Scheibe ebenfalls ans Herz gelegt.


Wolf Counsel Line-Up:

Con Doyle (vocals)
Ralf W. Garcia (bass, vocals)
Reto Crola (drums)
Andreas Reinhart (guitars)
Ralph Huber (guitars)

Tracklist "Initivm":

  1. Healer (7:03)
  2. Torchbearer (5:57)
  3. Ruins (6:15)
  4. Aeons (6:54)
  5. The Old Ways (5:28)
  6. Initivm (5:35)
  7. Raven Dawn (5:39)
  8. On Stranger Shores (6:51)
  9. Farewell (6:28)

Gesamtspielzeit: 56:10, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Jens Groh

Hauptgenres: Metal in (fast) allen Varianten / aber auch mal Rock, Pop…
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Mail: jens(at)rocktimes.de

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