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Robert Coyne / The Hiss Of Life – CD-Review

Robert Coyne / The Hiss Of Life

Coyne? Richtig – Musikkenner werden bei diesem Namen sicher hellhörig– Kevin Coyne wird ihnen dazu einfallen. Robert Coyne ist sein Sohn, mittlerweile auch schon über fünfzig Jahre alt. Mit "The Hiss Of Life" legt er sein zweites Soloalbum vor. Einige Zeit lang arbeitete Coyne mit dem Drummer von Can, Jaki Liebezeit, zusammen. Nach dessen Tod hat diese Aufgabe am Schlagzeug Werner Steinhauser übernommen, der hier auch noch am Vibrafon zu hören ist.

Der folkig inspirierten Musik gibt Steinhauser mit stoischer Genauigkeit ein zackiges Gerüst, der Rhythmus kommt so stets auf den Punkt, manchmal klingt es gar wie programmiert. Somit wird eine recht trocken klingende Stimmung erzeugt, die mitunter gar recht hypnotisch wirken kann. So strömt es dann wie gedankenverloren, geheimnisumwoben, entspannt und repetitiv dahin.

Der oft gehauchte und recht weiche Gesang auf den meisten Titeln wirkt nicht sehr anspringend, diese Art des Gefühls eines Insichgekehrtseins hat allerdings einen speziellen Reiz. Mit an Bord sind dieses Mal auch die Cellistin Aglaja Camphausen und die Harmony Vocals werden von Wendy Coyne, der Ehefrau des Protagonisten, bestritten.

Der britische Musiker soll angeblich die vielen neuen Eindrücke seit der Zeit des Erscheinens des letzten Albums ("Out Of Your Tree") in sein aktuelles Werk zum Anlass genommen haben, diese einfließen zu lassen. Zum Beispiel ist der Titelsong passenderweise eine Meditation über die Hartnäckigkeit des menschlichen Geistes. Songs wie "Curse Of The Cat People" oder "In The Grip Of The Strangler" behandeln dagegen den Kampf und das Bedürfnis nach Selbstakzeptanz und Heilung alter Wunden.

Gleich mit dem Eröffnungssong "The Least I Can Do" verweist Coyne stilistisch auf die letzte Platte. Recht reduziert, sehr zurückhaltend und laid back, gerade hinsichtlich des Gesangs, sehr unaufgeregt, etwas, das sich durch das ganze Album zieht, so kann man sich recht gut entspannen, allerdings auch keine besonderen Höhepunkte erwarten.


Line-up Robert Coyne:

Robert Coyne (vocals, acoustic and electric guitars, keyboards, bass, kettle)
Werner Steinhauser (drums, percussion, vibraphone)
Aglaja Camphausen (cello)
Wendy Coyne (vocals)

Tracklist "The Hiss Of Life":

  1. The Least I Can Do
  2. By Popular Demand
  3. Curse Of The Cat People
  4. In The Grip Of The Strangler
  5. You’ve Got To Move On Eventually
  6. The Hiss Of Life
  7. Dark Dance Hall
  8. Wrong All Along
  9. Take A Look At It Now
  10. The Endless Tea
  11. More Tea
  12. Run Out

Gesamtspielzeit:43:33, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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