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Katie Melua / Love & Money – CD-Review

Katie Melua / Love And Money

"Love & Money". Wohl dem, der beides sein Eigen nennen kann. Katie Melua ist selbstbewusst genug, um so ihr neues Album zu nennen. Seit dem Album No. 8 sind reichlich zwei Jahre vergangen. Ein Jahr später folgte Acoustic Album No. 8. Präsent ist die georgisch-britische Sängerin außerdem durch ihre regelmäßigen Konzerttouren. Angesichts der vielen Aktivitäten mutet es beinahe schon überraschend an, dass Melua im vergangenen Jahr einen Sohn zur Welt gebracht hat. Damit wurde die 38-jährige Frau zum ersten Mal Mutter.

Katie Melua nennt ihr neuestes Werk schon deshalb ein »atemberaubendes und höchst persönliches« Album. Die Stücke gewähren einen tiefen Einblick in ihr eigenes Leben in der Zeit seit dem achten Studioalbum. In den sozialen Netzwerken erlaubt sie Einblicke in ihr Privatleben, die zuvor in den vergangenen 20 Jahren undenkbar waren. Produziert von Leo Abrahams (Ghostpoet, Brian Eno, Regina Spektor), wurde "Love & Money" im Sommer 2022 in Peter Gabriels Real World Studios aufgenommen, während Katie Melua mit ihrem mittlerweile neugeborenen Sohn schwanger war. Das Album ist eine Sammlung von Songs, die von einer Dankbarkeit und einer Positivität geprägt sind. Dinge, die sich mit einer neuen Liebe im Leben der Künstlerin seit 2020 neu eingestellt haben, wie sie ihre Fans wissen lässt. Darüber macht sie kein Geheimnis. Es geht in den Liedern gleichzeitig um Selbstakzeptanz, Umgang mit einschneidenden Veränderungen und um die Erfahrungen mit Glück.

Wenn sie über Herausforderungen als Frau in der Musikindustrie und die Balance zwischen Karriere und Familie singt, dann stecken darin ebenfalls Botschaften für alle Frauen. Der Anspruch an ihre Texte reifte nicht zuletzt dadurch, da sie sich seit längerem als Lyrikerin versteht und dies ihren Liedern zugutekommt. Musikalisch hat die Interpretin seit langem ihren Stil gefunden. Die Singer/Songwriterin steht für ausgesprochen leise Töne. Sie möchte sich bewusst vom Popgesang abheben. Das könnte beim Hören zu Problemen führen, wenn man nicht nur auf ruhige Musik steht. Ihr Gesang ist die Entdeckung der Langsamkeit, glasklar und leise, einzigartig und unverkennbar. Für Temperamentsausbrüche steht sie nicht, sondern für die sanften, leisen Klänge. Nähert sie sich einem anderen Klangkosmos wie beispielweise in "Darling Star", dann klopft schon einmal dezenter Popgesang an. Es bleibt aber eine Ausnahme. In "Those Sweet Days" geht es um die Freude, die sich einstellt, wenn wir uns erlauben, uns zurückzulehnen und einfach mal gar nichts zu tun. Der Song baut sich zunächst langsam mit Hilfe sanfter Klavierklänge und einer zarten Gitarre auf und mündet schließlich in einen sonnigen Refrain, der von aufsteigenden Gospel-Harmonien geprägt ist.

Die Lyrics spiegeln Katies inneres Ringen, eine gute Work-Life-Balance zu finden, wider – neben der Arbeit und dem Pflichtbewusstsein zu erkennen, wann es an der Zeit ist, sich auch mal eine Auszeit zu gönnen. Menschliche Züge einer gereiften Künstlerin. Katie Melua, die ursprünglich aus Tiflis, Georgien, kommt, überzeugt durch ihre Experimentierfreudigkeit. Bei der Zahl der beteiligten Musiker könnte man zu dem Eindruck gelangen, hier sei ein komplettes Orchester unterwegs. Dabei versteht sie sich auf reduzierte Klangerlebnisse wie das Duo mit dem deutschen Sänger Philipp Poisel. Zu hören ist "Dann erinner ich" neben drei weiteren Liedern auf der Deluxe-CD, die zusätzlich vier Bonustracks enthält. Darüber hinaus ist das Album sowohl digital als auch auf Vinyl und als Standard erhältlich.


Line-up Katie Melua:

Katie Melua (vocals – #1-14, guitars – #10,13, backing vocals – #11)
Alex Toff (drums – #6,9,14)
Chester Kamen (guitars – #1,4,6,7,8,14)
Chris Vatalaro (drums – #1,2,8, percussion – #2)
Emma Smith (violin – #5,8,10)
Jeremy Warmsley (piano – #9, organ – #14)
Leo Abrahams (guitar – #1,2,3,5,8,9,14, percussion – #1,2,3,5,7, keyboards – #1-3, 5 7, piano – #1,2,3,5,7,9,14, electric guitar – #6,7,12, string guitar – #4,7)
Loucappella:
Louise Marshall (backing vocals – #9)
Andrea Grant (backing vocals – #9)
Lucita Jules (/(backing vocals – #9)
Martin Slattery (organ – #1,4, piano – #1,4,8,14, Wurlitzer – #2,3, rhodes piano – #5, keyboard – #7,8, hammond organ – #6,9)
Petter Ericsons (stake, acoustic guitar – #6)
Philipp Poisel (vocals – #13)
Phil Wilkinson (percussion – #1,7,9,14, shaker – #2, drums – #4,5,6,7,8,14)
Sam Dixon (bass – #1,3,5,6,8)
Will Taylor (acoustic guitar – #14)
Tim Harries (acoustic guitar, double bass – #7,14, piano – #12)

Tracklist "Love & Money":

  1. Golden Record
  2. Quiet Moves
  3. 14 Windows
  4. Lie In The Heat
  5. Darling Star
  6. Reefs
  7. First Date
  8. Pick Me Up
  9. Those Sweet Days
  10. Love & Money
  11. Watch Me
  12. I Remember
  13. Dann erinner ich (with Philipp Poisel) [Remind Me To Forget – German Version]
  14. Love & Money (Band Version)

Gesamtspielzeit: 49:18, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Mario Keim

Musikstile: Heavy Rock, Rock, Deutschrock, Hard Rock
Marios Beiträge im RockTimes-Archiv

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