Der Künstler Frank Woelfer führt keine Strichliste mehr. Nach IIIII brachte er Anfang März 2023 sein Album "all" auf den Markt.
Dazu heißt in der Presseinformation unter anderem: »[…] Das sechste Soloalbum des Multiinstrumentalisten Frank Wölfer trägt den mehrdeutigen Titel "all", was einerseits für 'alles' steht – nicht zuletzt eine Anspielung auf die große musikalische Bandbreite dieses Albums von Rock über Jazz bis hin zu elektronischer Musik – aber auch auf die Vorliebe des Künstlers für Astrophysik und das Weltall anspielt. […]«
Soloalbum? Ja, denn Frank Woelfer spielt auch bei Univerve.
Zu "IIIII" hieß es abschließend:
»[…] Wenn eingangs von mehreren musikalischen Stühlen die Rede war, dann ist Frank Woelfer ein Künstler, der seine Musik zu einem Aushängeschild der brillanten Verknüpfung von Genres macht. Stile verschmelzen miteinander und erzeugen so großartige Stimmungen. […]«
Wie steht es nun um "all"?
Zunächst einmal wurden alle »[…] songs composed, played and produced by Frank Woelfer from December 2021 till January 2023 at WoelfAir-Garden-Studio Gütersloh […]«.
Die elf Lieder verteilen sich auf eine Gesamtspielzeit von gut über vierundsechzig Minuten. Sie sprechen die Sprache, die jeder für instrumentale Musik aufgeschlossene Anhänger verstehen wird. "all" ist ein wunderschön-farbenprächtiges Kaleidoskop an Klängen, die nicht nur kosmisch, sondern auch erdnah sind.
Neben herrlich sphärischen Phasen beeindruckt uns Frank Woelfer mit Sounds, die man durchaus als bodenständig bezeichnen kann. Klänge und Grooves laden die Leute vor den Lautsprechern zum Tanzen ein.
Frank Woelfer mag es nicht nur in diesem Zusammenhang funky. Damit geht es schon im Opener "Floor" mehr als geschmeidig los. Zur funkigen Gitarre schiebt sich ein toll intonierter Bass in den Vordergrund und hebt dann zu einem klasse Solo an. Vom Feinsten wird das Stück auch noch garniert mit Vibrafon-Klängen. Super Album-Einstieg!
Viele Teile der Musik kann man sich als musikalische Untermalung zur einen oder anderen Fernsehsendung vorstellen, die sich mit den höchst interessanten Gegebenheit unseres Universums beschäftigt.
Bei der Artemis-2-Mission wird Christina Koch die erste Frau sein, die unseren Erdtrabanten umrunden wird.
Frank Woelfer widmet sich gegen Ende der vorliegenden Platte den "Spacewomen". Im locker-flockigen Reggae-Rhythmus swingt die E-Gitarre in jazzigen Sphären. Nicht nur hier offenbart uns der Protagonist seine herausragenden Fähigkeiten auf dem Sechssaiter. Feinste elektronische Klänge erreichen die Trommelfelle und finden ihren Weg in unsere Herzen.
Frank Woelfer ist der kreative Schöpfer unendlicher Weiten und schafft es dennoch, Nähe zu erzeugen.
"all" ist kein Instrumentalalbum in reinster Form, denn einige Sprach-Begaben sind enthalten.
Der Titelsong weist auf einen weiteren Aspekt der Frank Woelfer-Musik hin, denn im Track "all" bereichert ein toller Percussion-Hintergrund die treibende Atmosphäre. "Offshore" ist die wohl flotteste Nummer auf dem Album. Tolles Ambiente lässt die Motivation, abermals das Tanzbein zu schwingen, aufleben. Auch hier faszinieren die Vibrafonklänge. Let’s go!
Überraschend lang ist das "Outro". Da kann man ein letztes Mal so richtig elektronisch-schwebende, ineinander verwobenen Klänge genießen.
Frank Woelfer hat es wieder gemacht.
Frank Woelfer ist mit "all" abermals ein herausragendes Album aus vielen musikalischen Zutaten gelungen.
"all" ist eine ganz besondere Empfehlung.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Frank Woelfer:
Frank Woelfer (all instruments)
Tracklist "all":
- Floor (7:27)
- Play (5:33)
- Sad Eyes (4:53)
- Now (4:44)
- On. (5:20)
- Moon (5:34)
- Gone (5:31)
- all (7:00)
- Offshore (7:25)
- Spacewomen (5:20)
- Outro (5:38)
Gesamtspielzeit: 64:31, Erscheinungsjahr: 2023
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