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The BluesBones / Unchained – CD-Review

Nicht lange nach dem beeindruckenden Konzert im blues, Rhede, brachte die belgische Band The BluesBones ihr Album "Unchained" auf den Markt.
Zum Rhede-Gig heißt es unter anderem: »[…] The BluesBones sind eine Band, die im europäischen Blues-Zirkel ganz weit vorne mitmischt. Wer die Gelegenheit hat, The BluesBones live zu erleben, sollte sie auf keinen Fall verstreichen lassen. […]«
So kurz vor dem Veröffentlichungstermin von "Unchained" gab die Combo natürlich auch eine Kostprobe der CD.
Aus dem Bericht: »[…] "Chain Gang", ein sehr druckvolles Stück, das gegen Ende erheblich an Fahrt aufnahm. […] Ja, dieser Song machte neugierig auf das neue Album. […]«
Mit der vorliegenden Platte hat "Live On Stage" aus dem Jahr 2020 einen Nachfolger bekommen. In den Dunk ! Studios (»[…] Vocal Recordings @ Save the music Studio […]«) aufgenommen, hat man neun Songs, die es auf eine Gesamtspielzeit von siebenunddreißig Minuten bringen, auf den Silberling gebannt.
"I Cry" widmen The BluesBones Koen Mertens, der von 2016-2018 Schlagzeuger der Band war. Er verstarb Anfang 2022.

So soll es zunächst um den Track "I Cry", den uns The BluesBones zum Schluss noch als "I Cry (Symphonic Version)" präsentieren, gehen.
Dieses Stück erzeugt Gänsehaut, nicht nur, weil Edwin Risbourg herrliche Piano-Läufe spielt, sondern auch, weil Frontmann Nico De Cock so beseelt singt. Würde man sich die andächtige Musik wegdenken können, dann hätte Nico De Cocks Gesang in einer Kirche ohne Mikrofon einen herzzerreißenden Effekt. Stef Paglias Gitarrentöne drücken eine große Melancholie aus. Auch wenn dieses Lied einen traurigen Hintergrund hat, ist es doch eines der Highlights auf "Unchained".
In entscheidenden Details ist "I Cry (Symphonic Version)" anders. Diese Ausgabe ist noch intensiver, mit weiteren Klängen fließt noch mehr Traurigkeit in die Nummer. So ist auch diese Version ein Highlight des Albums.

The BluesBones machen Druck, lassen den Zwölftakter richtig gut rocken und es ist schon verblüffend, wie sich das Quintett als eine Band präsentiert, der man in jeder Phase anmerkt, dass sie beeindruckend harmonieren. "Unchained" ist aus einem Guss. Vom Songwriting – alle Lieder wurden von der Combo komponiert – über den transparenten Platten-Sound bis hin zu den tollen Arrangements ist diese Scheibe überwältigend.

Selbstredend hängt das Gelingen auch von den klasse Musikern ab. Nico De Cock ist ein Sänger, dem der Blues durch die Adern fließt.
Stef Paglia ist der Bote fantasievoller Fretboard-Fahrten, die er hier und da auch durch sehr gelungen Bottleneck-Einsätze garniert. Töne der Zärtlichkeit sind genauso angesagt, wie fliegenden Finger über das Griffbrett.
Tastenmann Edwin Risbourg glänzt durch hingebungsvolle Soli und wunderschön gestaltete Keyboard-Teppiche. Für "Moving On" wechselt der Musiker von den schwarzen und weißen Tasten zu den Klappen des Saxofons, inklusive eines tollen Solos auf dem Holzblasinstrument. Klasse!
Geert Boeckx ist das erstklassige Pumpwerk der tiefen Töne.
In Gänze überzeugt Schlagzeuger Jens Roelandt durch Druck beim Blues Rock und Zurückhaltung in balladesken Phasen.

The BluesBones servieren den Leuten vor den Lautsprechern eine ganze Handvoll an Stil-Kreationen.
Da feiern wir mit der Band eine heiße Funk-Party. Da motiviert man das Tanzbein, wenn der infizierende Boogie im Blues angesagt ist, der Rock’n’Roll mit Soul-Würzung setzt die Fußwippe in Gang und schließlich befindet sich der Slow Blues in exponierter Position.

The BluesBones' "Unchained" ist eines der Blues-Highlights des Jahres 2023.
The BluesBones' "Unchained" ist gespickt mit Blues-Knüllern, die groovend rocken oder eben in ruhigeren Fahrwassern brillieren.
The BluesBones' "Unchained" dürfte ein Anwärter auf diverse Preise/Awards sein.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up The BluesBones:

Nico De Cock (vocals)
Stef Paglia (guitar)
Edwin Risbourg (Hammond, Rhodes, Saxophone)
Geert Boeckx (bass)
Jens Roelandt (drums)

With:
Whitney Tai (backing vocals)

Tracklist "Unchained":

  1. Chain Gang (4:18)
  2. Changes (3:36)
  3. I Cry (4:07)
  4. Time To Learn (5:20)
  5. Moving On (3:44)
  6. Talking To The Lord (3:11)
  7. The Road Ahead (3:06)
  8. The Tale Of Big Tim Brady (5:28)
  9. I Cry [Symphonic Version] (4:07)

Gesamtspielzeit: 37:01, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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