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Apewards / Akrasia – CD-Review

Stoner Rock aus Marburg. Beim Label Noisolution lesen wir zur Band Apewards und deren Album "Akrasia" unter anderem: »[…] Apewards sind ein Stoner-/Blues-Rock Power Trio aus Marburg. Die drei erfahrenen Musiker fanden 2012 zueinander. Obwohl das Projekt zu Beginn nur als Flucht aus dem nervigen Alltag geplant war, begann es schnell ein Eigenleben zu entwickeln und die Band festigte sich. Die im fast jährlichen Turnus erschienen EPs und LPs der Band wurden begeistert aufgenommen und ihre Live-Qualitäten führten sie schnell über die Landesgrenzen hinaus. […] "Akrasia" wurde komplett analog aufgenommen und gemixt, um die rohe Kraft der Band, die sie auf der Bühne auszeichnet, einzufangen. Durch den 'direct-to-tape' Ansatz des Produzenten Matt Korr (Daily Thompson, Knights of the Realm) und den spärlichen Einsatz von Overdubs fühlt sich das Album lebendig an und hat einen Herzschlag, der vielen digitalen Produktionen fehlt. "Akrasia" steht für Entscheidungen, die man trotz besseren Wissens trifft. […] Auf "Akrasia" erzählt die Band eine Geschichte über die Sehnsucht nach Geborgenheit in einer Welt, die zu zerfallen scheint. […]«

Stoner Rock? Ja, und wie!
Balladeske Momente? Ja, und wie!

Apewards hobeln den Stoner Rock in fast ausschließlich grober Späne. Das Trio aus Marburg serviert seine Musik in einer nicht von der Hand zu weisenden Schärfe. Dabei werfen Apewards durchaus auch einen Blick in den musikalischen Rückspiegel. Gesanglich ist die Combo toll in Form. Die Gitarren sägen in klasse Schärfe und streben phasenweise steil in den Himmel der Psychedelic. Nico Gehle erfreut die Leute vor den Lautsprechern mit fetzigen Soli. Super! Bassist Lukas Plümpe setzt auch Akzente, wenn er für die eine oder andere Überleitung sorgt. Schlagzeuger Frank Eckerle ist die manchmal bis zum Anschlag aufgezogene Triebfeder der Combo. Er weiß durch differenziertes Drumming zu gefallen.

Apewards spielen den Stoner Rock in überraschend vielen Variationen. Dabei lässt man innerhalb der Songs auch ruhigere, relaxtere Phasen einfließen. Die Arrangements wandern bis zu unseren Herzen und wenn es um ruhige Teile geht, dann bietet "Akrasia" durchaus eine Überraschung, denn "Together Silent" ist die Besonderheit der vorliegenden Platte. Obwohl schon "Take The Lead" mit balladesken Momenten glänzt, ist die folgende etwas über eine Minute lange Nummer ein Highlight. Warum? Ganz einfach, weil sich die Band eindeutig vom Stoner Rock distanziert und ein fast schon klassisches Intermezzo auf der akustischen Gitarre bietet. Da spitzt man plötzlich die Ohren in besonderer Weise, denn dieses ohne Bass und Schlagzeug vorgetragene Stück bewegt sich auf dem Terrain der Klassik. Nico Gehle beeindruckt durch feinstes Fingerpicking. Das instrumentale "Together Silent" ist ein Track aus einer anderen Apewards-Welt.

"Half An Angel" steht im Zeichen der Besinnlichkeit. Die einleitenden Fender Rhodes-Klänge geben Veranlassung zum Schließen der Augen. Lukas Plümpes Bass-Fantasien kommen butterweich rüber. Der Stoner Rock hat abermals Pause und Apewards erstaunen uns nochmals mit einem Lied, das einen anderen, aber famosen Schlusspunkt von "Akrasia" ausmacht. Nicht nur hier setzt das Trio Ausrufezeichen.

Apewards' "Akrasia" ist eine rundum sehr gelungene Angelegenheit in Sachen Stoner Rock & More.
Apewards rockt in unterschiedlichen Tempi einen wohl differenzierten Stoner Rock.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Apewards:

Nico Gehle (guitar, vocals)
Lukas Plümpe (bass)
Frank Eckerle (drums, Rhodes)

Tracklist "Akrasia":

Last Dance

Anima

Stories

Take The Lead

Together Silent

Death Cult Of Denial

What Holds Us Together Is Decay

Akrasia

Half An Angel

Gesamtspielzeit: 34:45, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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