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Mario Schönwälder / The Eye Of The Chameleon – CD-Review

MIG Music schreibt unter anderem: »[…] Seit den 1980er Jahren beschäftigt sich der Berliner Mario Schönwälder mit der Herstellung elektronischer Klänge, zuerst im Umfeld von Bernd Kistenmacher, später dann vornehmlich in Duo- und Tripleformationen. 1992 gründete Mario sein Label Manikin Records, auf dem er fortan seine Produktionen veröffentlichte.Vier jahre zuvor hatte mario Schönwälder mit "Aus einer anderen Zeit …" sein erstes Solowerk auf den Markt gebracht, damals veröffentlicht in limitierter Auflage und nur als Kassette. Ein Jahr später folgte "The Eye Of The Chameleon", ein Album ganz im Stil der Berliner Schule, mit melancholischer, teilweise sogar düsterer Grundstimmung. […] Das Album wurde auf Bernd Kistenmachers Label Musique Intemporelle veröffentlicht, der Berliner Eeletronikmusiker und Labelchef bezeichnete damals seinen immer leicht nachdenklichen Künstler als 'pessimistischen Optimisten'. […]«

Wie aus dem von Mario Schönwälder geschriebenen Booklet-Text hervorgeht, trat er gemeinsam mit Bernd Kistenmacher im Januar 1989 im Berliner Planetarium auf.
Schön, dass, laut Booklet-Information, "The Voyage Set II (…. To The Earth Pt. I)"/"The Voyage Set II (…. To The Earth Pt. II)" von diesem Konzert auf der vorliegenden Platte vorhanden sind.
So kommt man bei fast einer halben Stunde Live-Elektronica zu Sinnesfreuden der besonderen Art.

Traumhaft entwickeln sich mäandernde Sounds. Man wird quasi unmerklich in die Sphären dieser elektronischen Musik hineingezogen. Die Klänge sind auch von einer gewissen Nachdenklichkeit geprägt und dennoch empfinden die Leute vor den Lautsprechern die Schwingungen als eine von positiven Gefühlen begleitete Reise in den fantastischen Kosmos eines Mario Schönwälder, der die anderen Songs »[…] at his Studio in Berlin between October 1988 and May 1989 with alalog das digital Synthesizer. […]« aufnahm.

Fast unmerklich, man ist bei den Songs immer mittendrin, wird jede Nummer zu einem Genuss, den man auf der wiederveröffentlichten CD grenzenlos oft aufrufen kann.
Mario Schönwälder ist es seinerzeit gelungen, den Stücken, bei dem sich, mit einer Ausnahme, keines unter zehn Minuten Spielzeit befindet, Raum und Zeit zu geben, um sich zu entfalten. Dazu gehören auch hypnotische Sequenzen, die sich durchaus durch einen gesamten Track ziehen können. So der Fall bei der ersten Nummer "Behind The Mental Wall", bezogen auf ein minimalen Handtrommel-Klänge. Schon der Opener zeigt die Besonderheiten eines Mario Schönwälder auf. Bei den folgenden Kompositionen gibt es immer wieder Überraschungseffekte.
So ist das Titelstück "The Eye Of The Chameleon" eine faszinierende Reise durch den luftleeren Raum, der einerseits einen verträumten Blick auf Mutter Erde entfaltet, andererseits aber auch mit Momenten aufwarten kann, die ziemlich forsch daher kommen.
Mit den beiden "The Voyage Set II …"-Teilen erhält man eine weitere Fahrkarte in die Mario Schönwälder-Traumwelt. Im Studio wie auch live bezaubernd.

Mario Schönwälders "The Eye Of The Chameleon" hat es verdient, nochmals veröffentlicht zu werden.
Mario Schönwälders "The Eye Of The Chameleon" belegt, dass der Protagonist zu den großen Künstlern der elektronischen Musik gehört.
MIG Music zieht Vergleiche mit Tangerine Dream, Klaus Schulze und Bernd Kistenmacher.
Bei den Label-Informationen wird Mario Schönwälder zitiert: »[…] Der Synthesizer ist Schuld daran, dass es bei mir Elektronische Musik geworden ist. […]«
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Mario Schönwälder:

Mario Schönwälder (all instruments)

Tracklist "The Eye Of The Chameleon":

  1. Behind The Mental Wall (12:20)
  2. Earthtime (10:18)
  3. The Eye Of The Chameleon (18:42)
  4. The Voyage Set II […. To The Earth Pt. I] (20:30)
  5. The Voyage Set II […. To The Earth Pt. II] (9:01)

Gesamtspielzeit: 70:51, Erscheinungsjahr: 2023 (1989)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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