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Jan James / Time Bomb – CD-Review

Wieder ein Album von Jan James.
In der Pressemitteilung von Brooke-Lynn Promotion lesen wir unter anderem: »[…] Drei Jahre nach ihrem letzten Studioalbum meldet sich Jan James mit "Time Bomb", ihrem 12. Album, eindrucksvoll zurück. […]«
Jan James »[…] stand schon mit den ganz Großen des Genres, wie Koko Taylor, John Mayall, Little Feat und James Brown auf der Bühne. Doch Jan James ist nicht nur im Blues zuhause; in ihrer langjährigen Karriere hat sie die verschiedensten Stile der Roots Music, wie Rock’n’Roll, Soul, Country und eben den Blues erkundet und ist, nicht erst seit sie im Royal George Theater in Chicago Janis Joplin im Musical "Love, Janis" verkörperte, eine der meist respektierten Sängerinnen der US-Blues/Rock-Szene. […]«
Die »[…] zentrale Botschaft des Albums […]« lautet, »[…] dass man nie aufgeben sollte. […]«

Die vorliegende Platte zeigt, dass Jan James immer noch den Blues hat.
Natürlich spielt er auf "Time Bomb" eine Rolle, wenn auch nicht die Hauptrolle. Vielmehr hat sich das musikalische Spektrum der Künstlerin erweitert. Ganz gleich, welches Genre-Terrain sie und ihre kompetente Band, angeführt von ihrem Partner Craig Calvert, der gemeinsam mit der Protagonistin alle Songs geschrieben hat, betritt, es schwebt über aller Musik die tolle Stimme von Jan James.

Die Leute vor den Lautsprechern freuen sich über rockige Nummern genauso wie über Stücke, die vom Soul der Motown-Qualität oder Balladen, die selbst nach zahllosem Hören als zeitlos bezeichnet werden können. Ja, man könnte sogar den Eindruck, dass hier, bezogen auf ihren Gesang, eine nicht von der Hand zu weisende Stärke von "Time Bomb" steckt.
Wie aus dem Line-up im Innenteil des Digipak hervor geht, spielt Craig Calvert neben dem Sechssaiter auch den Bass. Eine Ausnahme bestätigt wieder die Regel. Bart Kamp, ein Tausendsassa, was seine Beteiligung an Bands wie unter anderem Phil Bee, Blind B' & The Visionaries oder Monti Amundson angeht, zupft den Tieftöner in "Love Is The Answer", einer dieser bereits erwähnten herzzerreißenden Balladen, die wie alle anderen Tracks bei Chase Manison Music in Chicago aufgenommen wurde.

Der Songtitel impliziert es schon.
"Always The Blues" ist Zwölftakter pur und dann auch noch im rockenden Outfit. Heftige Wah Wah-Pedal-Action von Craig Calvert verpasst der Nummer eine funkige Komponente und dazu bildet Harper David Seman einen klasse Kontrast. In der Gesamtheit regiert hier allerdings ein richtig frei aufspielender Gitarrist. Im groovenden Titelstück "Time Bomb" oder beim bluesig-rockenden "Blood On Your Hands" steht der Harper besonders im Vordergrund.
Wenn der Harper David Seman schon gelistet wird, dann darf der Saxofonist Brian Gephart nicht unerwähnt bleiben. Er ist es der mit seinem Holzblasinstrument einigen Lieder eine sehr persönliche, manchmal auch jazzige Note verpasst.
Cherly Wilson sowie Joyce Faison tragen mit ihrem Chorgesang eine Jan James sozusagen auf Flügeln. Klasse!
Ob mit Keyboard- oder Piano-Klängen, Bob Long serviert uns stets die richtige Stimmung auf den schwarzen und weißen Tasten. Toll!

Jan James' "Time Bomb" ist ein richtig feines Album geworden.
Jan James' "Time Bomb" stellt nicht nur die beeindruckende Stimme der Sängerin in den Vordergrund.
Jan James' "Time Bomb" ist auch geprägt von einer klasse Band.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Jan James:

Jan James (vocals)
Craig Calvert (guitar, bass)
David Seman (harmonica)
Bob Long (keyboards)
Jake Loomis (drums, keyboards)
Brian Gephart (saxophone)
Bart Kamp (bass – #11)
Cherly Wilson (backing vocals)
Joyce Faison (backing vocals)

Tracklist "Time Bomb":

  1. Swinin In Sweet Sunshine
  2. Stronger Now
  3. Desperate Times
  4. Sometimes Love’s Like That
  5. Let Love Surround You
  6. Time Bomb
  7. Too Late Now
  8. Don’t Lie To The One You Love
  9. Blood On Your Hands
  10. Diamonds And Gold
  11. Love Is The Answer
  12. Don’t It Feel Good
  13. Always The Blues

Gesamtspielzeit: 52:20, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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