«

»

The Coffinshakers / Graves, Release Your Dead – CD-Review

The Coffinshakers - "Graves, Release Your Dead" - CD-Review

The Coffinshakers gibt es bereits seit 1995, gegründet wurde die Band durch den Leadsänger Rob Coffinshaker und auch die anderen Mitglieder haben passende Namen wie etwa Joe Undertaker (bass) oder Andy Bones (drums). Mit "Graves, Release Your Dead" präsentieren die vier Musiker in diesem Herbst 2023 nach "We Are The Undead" (1997) sowie "The Coffinshakers" (2007) trotz mehrerer zwischendurch veröffentlichter Singles ihr gerade erst drittes Album. Und zumindest auf diesem (die ersten beiden sind dem Rezensent nicht bekannt) präsentiert das Quartett staubtrockenen Desert Rock mit – natürlich! – furchtbar gespentischen und in Richtung Horror gehenden Texten, vorgetragen von der sonoren Stimme des Frontmanns.

Sehr atmosphärisch beginnt die Scheibe mit unheilvollen Kirchenglocken (die sich so ganz anders, irgendwie giftiger als bei "Hells Bells", anhören), gefolgt von einem sich langsam öffnenden Sarg (könnte rein theoretisch auch eine Tür sein) und etwas 'unrund' gehenden Schrittgeräuschen, bevor die Gitarre in den eröffnenden Titeltrack eintaucht. Der dunkle Gesang und die sich im Midtempo-Bereich eingroovende Band … dieses Stück könnte – abgesehen vom Text – auch locker als Soundtrack für einen alten Italo-Western durchgehen. Die Tempi, Melodien und Arrangements variieren zwar immer leicht, aber die Coffinshakers bleiben ihrem Stil das komplette Album lang treu.

Immer wieder erinnern Rob Coffinshaker mit seinem Gesang an den seligen Johnny Cash und die Songs sowie der Sound an ein längst vergangenes Jahrzehnt, seien es nun die Fünfziger oder Sechziger. Stilistisch mag das die Musik-Fans spalten, dem Album an sich kann man dagegen keinen Vorwurf machen, da diese gut 37 Minuten so locker-flockig durch die Boxen fließen, dass man jedes Mal erneut davon überrascht wird, dass die LP-Spielzeit schon wieder abgelaufen ist. Zwischen den Zeilen ist immer wieder mal das irgendwie psychopathische Gekicher und Gelächter des Frontmanns auszumachen, was wohl entweder eine zusätzliche 'abgedrehte' Note hinzufügen oder aber suggerieren soll, dass das alles (vor allem die Lyrics) doch nicht ganz so bierernst zu nehmen sind.

Hinsichtlich des Fazits kann ich mich nur wiederholen: Knochentrockener Desert Rock im Stil altern Wildwest-Filme mit dunklem Gesang im Stil eines Johnny Cash, eine klasse Band, überwiegend Songs im Midtempo-Bereich die stilistisch kaum voneinander abweichen, durch die guten Einspielungen und Melodien jedoch durchaus Spaß machen. Wer sich also tiefergehender über die (geht man nach den Song-Lyrics) bevorstehende Apokalypse zu coolen Songs informieren möchte, ist bei The Coffinshakers und "Graves, Release Your Dead" genau an der richtigen Stelle.


Line-up The Coffinshakers:

Rob Coffinshaker (guitars, vocals)
Fang (electric guitars)
Joe Undertaker (bass)
Andy Bones (drums & percussion)

With:

Mattias Uneback (vibraphone, trumpets)
Stina Larsdotter (cello)
Maria Pallin (viola)
Bo Stenholm (fiddle)
Rebecca Fjällsby (vocals)

Tracklist "Graves, Release Your Dead":

  1. Graves, Release Your Dead
  2. City Of The Dead
  3. Wretches
  4. The Siren’s Call
  5. Holes Of Oblivion
  6. Prince Of Darkness
  7. Reverends Of Doom
  8. Down In Flames
  9. River Of Souls
  10. The Great Silence

Gesamtspielzeit: 37:24, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
Meine Beiträge im RockTimes-Archiv
News
Meine Konzerberichte im Team mit Sabine
Mail: markus(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>