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Band Of Friends – Konzertbericht, 04.11.2023, Kulturscheune, Salzgitter

Kulturscheune Salzgitter

Rory Gallagher war einer der Bluesrock-Helden meiner Jugend, leider starb er 1995 viel zu früh nach einer MRSA-Infektion. Deswegen finde ich es ganz toll, dass sein musikalisches Erbe in der Gestalt der Band Of Friends wieder den alten und neuen Fans zu Gehör gebracht wird. Bassist Gerry McAvoy, der zwei Jahrzehnte an der Seite von Rory stand, gründete einige Jahre nach Gallaghers Tod die Band Of Friends und holte mit Brendan O’Neill einen Schlagzeuger ins Boot, der auch schon zehn Jahre mit Rory auf der Bühne gestanden hat.

Nach einigen Umbesetzungen an der Gitarre, besteht das aktuelle Line-up aus Gerry, Brendan, dem Gitarristen Davy Knowles und Keyboarder David Cowan. Auch Rory beschäftigte von 1972 – 1978 mit Lou Martin, einen Tastenmann. Mal sehen (hören), wie sich David Cowan in das Bandgefüge einpasst. Mit "Roll With The Punches" ist ein neues Studio-Album am Start, von dem wir heute hoffentlich einiges zu hören bekommen.

Florian sagt die Band Of Friends an

Florian sagt die Band Of Friends an

Um 19:30 Uhr macht Florian, in Vertretung für Antje (Gute Besserung!!!), die Ansage.
Die Band ging mit "Messin' With The Kid", einem Titel von Junior Wells, gleich in die Vollen. Das Konzert war in zwei Sets aufgeteilt. Der erste Teil bestand überwiegend aus Stücken des neuen Albums "Roll With The Punches", die zwar druckvoll nach vorn losgingen, aber das Rad nicht neu erfunden haben. Schnörkelloser Rock in einem guten Zusammenspiel. Die Keyboards harmonierten mit der Gitarre und die Stimme von Davy passte auch. Die meisten Zuhörer, nehme ich an, wollten aber mehr Gallagher hören, dieser Wunsch nahm dann im zweiten Set Gestalt an.

Nach 25-minütiger Pause ging es mit "Sense Of Freedom" weiter, irisch angehaucht, mit einem schönen E-Piano angereichert und 1972 von Frankie Miller und Rory Gallagher gesungen. Dann kam ein Kracher nach dem anderen. Auf "Do You Read Me" folgte der "Cradle Rock" mit einem tollen Slidespiel. "Tattoo’d Lady" knallte aus den Boxen und mit "A Million Miles Away" kam für mich eines der musikalischen Highlights des Abends, sehr gut improvisiert und Gelegenheit für Brendans powervolle Schlagzeugeinlagen.

Gerry und David

Gerry und David

Bei "Bad Penny" wurde nochmal so richtig aufgedreht, hier gab es ein herrliches Gitarre / E-Piano-Duell, indem sich die Musiker gegenseitig anspornten. Mit "Shadow Play" war dann der letzte Titel am Start.
135 Zuhörer erklatschten sich noch eine Zugabe, mit dem "Bullfrog Blues" gab es dann nochmal ordentlich was auf die Ohren, leider blieb es dabei. Davy Knowles leistete eine erstklassige Arbeit an der Gitarre, stimmlich überzeugte er mich bei den Gallagher-Songs nicht wirklich, wenn man im Hinterkopf Rorys raue Blues-Stimme hat. David Cowan wusste sich mit seinem Keyboard gut zu integrieren, er hatte auch ein paar sehr gute E-Piano-Einlagen. Gerry McAvoy schuf mit seinem Bass ein kompaktes Grundgerüst, seine Publikumsanimationen waren mit der Zeit eher nervig.

Wieder ein gelungenes Konzert, welches auch allen Akteuren sichtlich Spaß bereitet hat.
Ich bedanke mich bei Antje Fischer für den Platz auf der Gästeliste.

©Fotos: Rolf Großjohann

Line-up Band Of Friends:

Davy Knowles (guitar, vocals)
David Cowan (keyboards)
Gerry McAvoy (bass, vocals)
Brendan O’Neill (drums)

 

Über den Autor

Jürgen Berking

1 Kommentar

  1. RAIMUND REINISCH

    hallo,
    hab Gerry & Co mehrmals in Österreich gesehen, auch ich fand seine Publikumsanimationen zu viel, mit Marcel Scherpenzeel war die Band Rory stimmlich sehr nahe

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