Aus der englischsprachigen Pressemitteilung von Space Rock Productions geht unter anderem hervor, dass "Carnival In Portugal" nach Everyone Is Evil (CD/LP), "Linguini Sessions" (CD) sowie Helsingør (DVD) das dreiundvierzigste Album des Øresund Space Collective (ØSC) ist.
Die Musik auf dieser Veröffentlichung hat mehr einen World Music-Vibe mit Funky Psychedelic, Reggae, Jazz und Chilled-Out Teilen.
Aufgenommen wurden die Tracks von Scott Heller (Dr Space) im Éstudio Paraíso Nas Nuvens, Portugal, zwischen dem 6. Und 10. September 2022.
Das Mixing lag in den Händen von Jonathan Segel sowie Scott Heller.
Das Artwork stammt von David Graham, der schon rein äußerlich für einen Hingucker gesorgt hat.
Zur CD-Veröffentlichung von "Carnival In Portugal" gib es eine Bonus-Disk mit drei Titeln. Sowohl die Doppel-LP als auch die Doppel-CD sind in ihrer Auflage limitiert. Es gibt je fünfhundert Exemplare.
Zur LP gibt es die folgenden Informationen:
»[…] 190x black (EAN: 0745240411239)
190x trans. red (A/B) / green (C/D) (EAN: 0745240411246)
120x trans. yellow with red & green splatter (EAN: 0745240411253) […]«
Bezüglich der CD heißt es:
»[…] 6-sided digisleeve; CD 2 with three bonus tracks; (EAN: 0745240411222) […]«
Das Øresund Space Collective macht es den Leuten vor den Lautsprechern leicht. Leicht insofern, als man stante pede mittendrin und nicht nur dabei ist. "Funkafide" ist eine Nummer mit allem, was man von einer sehr guten Improvisation einfach erwartet. Diverse Atmosphären treffen auf vorzügliche Luis Simões– sowie Martin Weaver-Gitarren-Läufe, treffen auf herrliche Synthesizer-Klänge, treffen auf einen Rhythmus, der von unterschiedlichen Tim Wallander-Beats geprägt ist. Bei dem Hör-Genuss muss man ins Auge fassen, dass es sich bei "Funkafide" um eine fast sechsunddreißigminütige Session handelt. Hasse Horrigmoes Bass-Fantasien, zum Teil auch von Effekten verstärkt, kommen richtig gut an. Ja, der Funk schimmert immer wieder an der Oberfläche. Wow! Welch eine galaktische Darbietung. Wahnsinn, dieses "Funkafide". Da dauert es nicht lange und man greift zu den Kopfhörern.
Dann das Titelstück "Carnival In Portugal", was definitiv nichts mit Helau, Alaaf oder "Mer losse d’r Dom in Kölle" zu tun hat.
Hammer, wie uns der durchaus tanzbare Funk dargeboten wird. Mit sehr viel Fantasie triggert diese Nummer unsere Nervenenden. Wir sind vollauf begeistert, wenn in Space-Manier so viele Variationen des Funk bei uns unter die Haut gehen und man so richtig in Bewegung kommt. Es ist höchst interessant, in welch unterschiedlichen Spielarten uns Luis Simões sowie Jonathan Segel den Funk nahebringen. Am Ende des Stücks wird es furios.
"Ognijj" ist alleine schon mit den Klang-Verlagerungen von rechts nach links und wieder zurück ein Genuss. Als Conga- und Percussion-Spieler kommt Hasse Horrigmoe hier ganz groß raus. Klar, man denkt dabei spontan an Santana, allerdings ist das gesamte Treiben drum herum anders, völlig anders, denn es geht wie immer richtig rockig-spacig ab. Highlight!
Zur Bonus-CD, die mit rund vierundfünfzig Minuten doch kürzer ausfällt, dafür aber gleich mit einer Überraschung aufwartet.
Jetzt ist doch tatsächlich psychedelischer Reggae angesagt. Drummer Tim Wallander und Bassmann Jiri Hjort sorgen in "Ganja Anja" für das Jamaika-Feeling und darüber setzen sich Orgel, Gitarren sowie Jonathan Segel mit seinen fantastischen Geigen-Sounds in Szene. Dazu darf durchaus getanzt werde. Allerdings wäre ØSC nicht ØSC, wenn es irgendwann nicht atmosphärische und rhythmische Änderungen gäbe. Dabei winkt man dem Reggae zum Abschied mit fast schon bodenständigen Klängen, die von den Synthesizern in den Himmel gezogen werde. Zum Ende hin wird es dann ekstatisch. Hammer Improvisation!
"Snake Fucker (Bolero)" ist die hohe Kunst eines Trips, bei dem wir unseren blauen Planeten in unterschiedlichen Tempi umkreisen und phasenweise macht uns die Musik deutlich, dass es nicht nur schöne Seiten zu sehen gibt.
"Floating Rings Around Time" steht abermals im Zeichen von Luis Simões, der in diesem entspannten Stück die Sitar spielt und schon befinden wir uns bei dieser Traumreise in fernöstlichen Gefilden. Ohne Schlagzeuger übernimmt Hasse Horrigmoe mit den Congas die Rhythmik. Hypnotische Space-Musik der besonderen Art.
"Carnival In Portugal" vom Øresund Space Collective ist gespickt mit Highlight-Improvisationen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Øresund Space Collective:
Tim Wallander (drums – CD 1 – #1-3, CD 2 – #1)
Mattias Olsson (drums – #CD 2 – #2)
Hasse Horrigmoe (bass – CD 1 – #1,2, conga – CD 1 – #3, percission – CD 1 – #3, CD 2 – #3, guitar – CD 2 – #1,2)
Jiri Hjort (bass – CD 1 – #3, CD 2 – #1,2)
Luis Simões (guitar – CD 1 – #1-3, CD 2 – #1, sitar guitar – CD 2 – #3)
Martin Weaver (guitar – CD 1 – #1, bass – CD 2 – #3)
Jonathan Segel (guitar – CD 1 – #2,3, lap steel – CD 1 – #3, violin – CD 2 – #1)
Pär Halje (synthesizers – CD 1 – #1,2, CD 2 – #3)
Dr Space (synthesizers – CD 1 – #1-3, CD 2 – #1-3)
Mogens Deenfort (synthesizers – CD 1 – #3)
Tracklist "Carnival In Portugal":
CD 1/Carnival One:
- Funkafide (35:49)
- Carnival In Portugal (26:20)
- Ognijj (9:02)
CD 2 (Carnival Two/Bonus Disc):
- Ganja Anja (23:37)
- Snake Fucker [Bolero] (13:54)
- Floating Rings Around Time (16:35)
Gesamtspielzeit: 71:13 (CD 1), 54:13 (CD 2), Erscheinungsjahr: 2023
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