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AJ Plug / Chew, Chew, Chew – CD-Review

Diese Rezension wurde uns freundlicherweise von André Wittbroek, der auch übersetzt hat, zur Verfügung gestellt.

Bei einem Auftritt der Ryan McGarvey Band im Groene Engel, Oss im Jahr 2015 spielte eine Band namens AJ And The Wildgrooves im Vorprogramm. Die Band war mir total unbekannt, aber das war schnell vorbei, denn es gab herrlich rockigen Blues Rock. Vor allem Sängerin AJ Plug machte mit ihrer fabelhaften Stimme, Ausstrahlung und Bühnenpräsenz großen Eindruck. Der Gesang war rau, unpoliert, eine Mischung aus Janis Joplin und Beth Hart. Ihr Debütalbum "Let Go Or Be Dragged" bekam nicht ohne Grund sehr gute Kritiken.

Jetzt liegt der Nachfolger "Chew, Chew, Chew" vor mir und nach mehrfachem Anhören kann ich nur sagen: Spitze! Von den AJ And The Wildgrooves ist nur noch Gitarrist Klaas Kuijt in der Band und natürlich AJ . Der Bandname hat sich verkürzt AJ Plug. Aufgenommen wurde die CD in den Westbankstudios in Noordwijkerhout und der Sound ist grandios, warm und voll. Alle Songs sind Eigenkompositionen; Musik und Text. Dies ist auch bemerkenswert.

Die CD beginnt mit "I See The Light" und einem Southern-Slide-Riff. Mit ihrer klaren Stimme singt AJ Plug gleich sehr emotional und gefühlvoll. Ein sehr schöner Anfang! Dann kommt die Ballade "Big Sweet Love" mit wunderbarem, zurückhaltendem Gitarrenspiel von Leadgitarristen Frans van Steijn. Der Song ist total in Balance und man glaubt jedes Wort, das AJ singt. "Going Under" ist der erste richtig rockige Blues-Song, rhythmisch und straff gespielt mit toller Arbeit vom Bassisten Tenny Tahamata (Ex-Julian Sas) und Schlagzeuger Machiel Verhaar. "Walk Upon Water" hat einen festen Riff, den man nicht aus dem Kopf bekommt, und Gitarrist Frans zaubert im Hintergrund fantastische, fast psychedelische Klangfarben aus seiner Klampe. Dann höre ich etwas Bekanntes beim Intro von "Free At Last". Es erinnert mich an einen Song: natürlich ist es das Intro von "Company Graveyard" von den Buddaheads. Zufall oder nicht: Großartige Musik, schöner Rhythmus und die Blues-Harp von Kim Snelten macht den Song perfekt. Eigentlich ein wunderbare Buddaheads-Song ohne den Gesang von AJ Plug natürlich!
"Shine" fängt mit einem unwiderstehlichen Groove an, wobei es unmöglich ist, sich nicht zu bewegen. Der Groove kommt immer wieder zurück, unterstützt von brillantem Gitarrenspiel. Die Komplimente gehen an Machiel, Kenny und Klaas für das straffe Fundament. Der nächste Song, "Down On My Knees", enthält fast einen Zweikampf zwischen Gesang und Gitarre, aber man vermisst etwas Abwechslung. Kein schlechter Song, allerdings für mich persönlich weniger gut als der Rest.

Aber dann folgt das Highlight: der Wahnsinns-Slow Blues "Trouble". Alleine dieser Slow Blues ist es Wert, die CD zu kaufen! Hier stimmt alles. Gänsehaut pur! "It Ain’t Over" hat einen ZZ Top-Rhythmus, also schön rockig mit feinen Riffs. Psychedelische Klangbilder kennzeichnen "Waiting For Love", was der CD eine neue Dimension verschafft. In der Mitte mit nur leisen Drums, Bass und Gesang arrangiert, bevor die dunkle, bedrohliche Gitarrenarbeit zurückkehrt. Ein sehr gut aufgebauter Song. Das vorletzte Lied hat wieder den herrlichen, relaxten Groove mit akustischem Gitarrenspiel: "Baby I’m Alright". Der Bonustrack "Drown In My Sorrow" startet mit Blues-Harp von Kim zusammen mit Klaas auf akustische Gitarre und dem Gesang von AJ. Dies ist fantastischer Mississippi Delta-Blues pur. Ein tolles Ende einer hervorragenden Scheibe!

Diese CD is ein must have für Blues-Liebhaber, die eine wunderbare Frauenstimme in Kombination mit hervorragender Musik mögen.


Line-up AJ Plug:

AJ Plug (vocals)
Klaas Kuijt (rhythm guitar, vocals)
Machiel Verhaar (drums)
Frans van Steijn (guitar)
Tenny Tahamata (bass)
Kim Snelten (harmonica – #5,12)

Tracklist "Chew, Chew, Chew":

  1. I See The Light
  2. Big Sweet Love
  3. Going Under
  4. Walk Upon The Water
  5. Free At Last
  6. Shine
  7. Down On My Knees
  8. Trouble
  9. It Ain’t Over
  10. Waiting For Love
  11. Baby I’m Alright
  12. Drown In My Sorrow (Bonustrack)

Gesamtspielzeit: 52:44, Erscheinungsjahr: 2016

Über den Autor

André Wittebroek

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