Die Tonträger "I" und "II" der 2011 gegründeten Band Deep Space Destructors (DSD) erschienen 2012. "III" folgte zwei Jahre danach und "Spring Break From Space" war die Veröffentlichung aus 2015. Der Nachfolger heißt "Psychedelogy" und umfasst vier Songs. Davon sind zwei Lieder im unteren zweistelligen Bereich und wer weiß, was auf dem Label Space Rock Productions erscheint, wird sich bestimmt auch für diese Scheibe interessieren.
»[…] Psychedelogy was mostly recorded live with additional instruments recorded afterwards […]« und die Namen der weiteren vier Musiker bleiben irgendwie im Dunst des Unbekannten stecken. Sie nennen sich The Cosmic Friends und sind für die Sitar-, Orgel, Deep Deck- sowie Synthesizer-Klänge zuständig.
Gerade die Synthesizer erzeugen einen nicht von Hand zu weisenden Unterbau für Petri Lassilas Gitarren-Exkurse in den Weltraum.
Wie der Albumtitel es schon ausdrückt, verfügt "Psychedelogy" über ausreichend psychedelischen Stoff und man betrachtet die Erde in längeren Phasen nur aus dem Fernglas. Aber die Songs sind mit Anlehnungen an die Sechziger- und Siebzigerjahre gleichzeitig auch geerdet. So beginnt das abschließende "From The Ashes" mit einem Pink Floyd-Schwebezustand, eist sich im weiteren Verlauf dann aber davon los.
Dann steigt der Track mit Sitar-Klängen in den Space des Wohlgefallens, was auch durch verfremdete Vocals verstärkt wird. Immer wieder mischt sich die Sitar dazwischen und so schraubt sich "From The Ashes" immer höher in der Spirale der Psychedelic. Ein groovendes, herrlich dahin gleitendes Intermezzo lockert die Stimmung auf und mit Petri Lassivas Gitarren-Heftigkeit bekommt das Stück bis zum Ende wieder eine andere Färbung.
Was schlussendlich als ein herausragender Track zu Buche schlägt, kann sich am anderen Ende der Scheibe zunächst erst relativ langsam entwickeln. Was "Journey To The Space Mountain" zu Beginn der Scheibe zu bieten hat, ist ziemlich austauschbar. Hier fehlen irgendwie Alleinstellungsmerkmale. Auch wenn die Gitarre ansprechend rockt und die Combo samt ihrer Gäste auf den Space-Putz hauen, findet man im ersten Track keine so richtigen Haken, an denen man Freude hat. Die fast acht Minuten sind okay.
Mit "Spacemind" wird es besinnlicher und die Vocals des Bassisten Jani Pitkänen prägen das Stück mit. Man zeigt sich geradezu von seiner melodiösen Seite. Dann dreht sich die Szenerie um hundertachtzig Grad und es entwickelt sich eine kurzzeitige Jam der heftigen Art. Das Auf und Ab der Dynamik gestaltet die Nummer abwechslungsreich und abermals ist es der Sechssaiter, der durch eine düstere Klangfärbung aufhorchen lässt. "Spacemind" ist nicht kopflastig, sondern folgt viel mehr den Gefühlen der Musiker.
Bliebe da noch "Return To The Black Star". Markus Pitkänen pumpt einen infizierenden Groove in die Trommelfelle des Hörers. Jani Pitkänen singt großformatig-emotional und Petri Lassila dringt mit Macht und völlig losgelöst vor in die Schwerelosigkeit. Die Synthesizer verstärken dieses Empfinden zusätzlich und auch hier darf man von einem melodiösen Gesang sprechen. Hawkwind und Konsorten rauschen nur so an der DSD-Kapsel vorbei.
Mit The Cosmic Friends wird aus den Deep Space Destrucors doch mehr, als das Trio alleine aufbieten kann. Der luftleere Raum wird mit viel Melodie gefüllt und die E-Gitarre von Petri Lassila kreiert eine Vielzahl von Stimmungen. "Psychedelogy" weckt Interesse und wird zum Antesten empfohlen.
Line-up Deep Space Destructors:
Jani Pitkänen (vocals, bass)
Petri Lassila (guitars, backing vocals)
Markus Pitkänen (drums)
With:
The Cosmic Friends (sitar, organ, Black Deck, synthesizer)
Tracklist "Psychedelogy":
Side 1:
- Journey To The Space Mountain
- Spacemind
Side 2:
- Return To The Black Star
- From The Ashes
Gesamtspielzeit: 38:16, Erscheinungsjahr: 2017
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