Oh Mann, nur ganz schnell die traurige News: Eine Legende ist von uns gegangen. Dickey Betts, ein Allman Brother, 'Vater' von u. a. "Ramblin' Man", "In Memory Of Elizabeth Reed" oder "Jessica" … Southern Rock-Hymnen kann ich da nur ehrfürchtig konstatieren.
Seine Trennung von ABB war wohl weniger schön, aber auch solo oder mit Great Southern war der Mann ein stetiger Gast in unseren Musikzimmern. Dickey, der begnadetere Gitarrist hat wohl viele Rockfans seit Jahrzehnten begleitet und begeistert.
Wenn es heißt, dass »Live at Fillmore East (1971) bis heute als ein Meilenstein aller Livealben der Rockmusik angesehen wird«, dann ist dem nichts hinzuzufügen.
Richard 'Dickey' Betts wurde 80 Jahre alt und ist heute, am 18. April 2024 an Krebs und COPD verstorben.
»Lord, I was born a ramblin' man
Tryin' to make a livin' and doin' the best I can
And when it’s time for leavin'
I hope you’ll understand
That I was born a ramblin' man«
R.I.P. Dickey
5 Kommentare
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Michael Breuer
20. April 2024 um 19:25 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Ich bin sehr traurig.
Der Meister des Meisters ist nicht mehr bei uns.
Als bekennender Warren Haynes-Fan möchte ich behaupten, dass Warrens wunderschönes Gitarrenspiel in Melodik und Rhythmik ganz massiv von Dickey Betts beeinflusst worden ist, was angesichts der Vita beider kaum verwunderlich sein sollte. Nur, dass dort, wo Warren eher auf typisierte klassische Spannungsbögen in seinen Soli zurückgreift, Dickey einer der wenigen Gesegneten war, die in der Lage sind, quasi ohne Punkt und Komma und ohne jede Unterbrechung drauf los zu jammen und Dich trotzdem stimmungsmäßig von einem Höhepunkt zum anderen zu treiben. Dickey hat Spannungsbögen erschaffen, während er sie spielte. Wer konnte das schon. Carlos Santana oder Johnny Winter in ihrer besten Zeit, Jimi sicher. John McLaughlin im Jazzrock vermutlich auch. Aber das sind auch die Größten der Großen!
Damals, als Du im Rockpalast gespielt und uns alle verrückt gemacht hast, kannten Kinder meiner Generation Dich gar nicht. Dickey wer? Viele von uns wuchsen mit Deep Purple und Uriah Heep auf, viele andere mit Suzie Quatro und The Sweet. Die Heldentaten der Allman Brothers kamen uns erst nachträglich ins Bewusstsein, als es ein bisschen mehr Taschengeld gab und man sich hier und da eine Scheibe mehr leisten konnte. So hast Du mir mehr als einmal Erleuchtung geschenkt, wenn vielleicht auch ab und zu mit ein bisschen Verspätung. Passt schon, ich bin ja bei der Bahn.
Ruhe in Frieden, großer Held.
RAIMUND REINISCH
20. April 2024 um 19:32 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
bin absolut bei dir, toller Kommentar
Monny
7. Dezember 2024 um 2:34 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
mehr kann man nicht hinzufügen.Sehe gerade den 1978er Rockpalast mit den Great Southern. Da bedarf es dann keiner Worte mehr.
RAIMUND REINISCH
19. April 2024 um 18:17 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Raimund
kaufte mir 1972 erstmals eine LP der Allman Brothers, von da an kam ich von dieser einzigartigen, großartigen Musik nicht mehr los,
danke Dickey und R.I.P – Ramblin´ Man
Leider konnte ich dich und deine Brothers nie live erleben, aber die vielen Tonträger sind und bleiben ein kleiner (großer) Trost…
Manni
19. April 2024 um 2:40 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Oh Mann,
nun ist als Gründungsmitglied nur noch Jaimoe (und der ist auch schon 79) meiner Lieblingsband unter uns.
Danke Ulli, dass du auf die nichtssagende Leerformel "Wir werden dich nie vergessen" verzichtet hast. Üblicherweise werden die meisten, denen man das wohlwollend hinterher ruft, schon nach wenigen Wochen vergessen sein. Verdrängung? Ein Schutzmechanismus?
Das schlichte R.I.P. Dickey ist ohne den "Vergessenszusatz" für mich deutlich glaubwürdiger.
P.S.: Zu Dickeys Ehren hab ich heute nach Erhalt der Nachricht viel Musik gehört, bei der er mitgewirkt hat, sie teilweise bestimmt hat, manche großartige Songs auch selbst erfunden hat. Bei der Menge, die ich mit seiner Mitwirkung habe, würde es aber ca. 34 Stunden dauern, das alles zu hören. Bin also noch nicht fertig…