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Jeff Aug / Kiss Of The Liquid Moon – CD-Review

Jeff Aug / Kiss Of The Liquid Moon

Jeff Aug ist ein Gitarrist aus den Vereinigten Staaten von Amerika, geboren in Washington, D.C., und wohnt nun seit über 20 Jahren in Deutschland, im Allgäu. Seine aktuelle Schallplatte "Kiss Of The Liquid Moon" wurde in Wiesbaden in den Living Room Studios aufgenommen. In seiner Diskografie wird es als Solo-Album gelistet, unter insgesamt sieben an der Zahl, doch trifft das eigentlich nicht zu, wird der Protagonist doch bei einigen Songs begleitet von weiteren Musikern an Bass, Piano/Keyboards und Perkussion.

Wir hören zwölf Instrumentals, auf den Solo-Songs verwendet Aug mehrere Aufnahmespuren. Stilistisch lässt sich die Musik nicht eindeutig zuordnen, zumal auch die Songs mit zusätzlicher Begleitung eine andere musikalische Richtung einschlagen. Mit "The Kiss" startet die Platte und ich muss hinsichtlich des Gitarrensounds an einen langsamer und weniger wild spielenden Leo Kottke denken, dafür habe ich den Eindruck, das einige Einflüsse aus der klassischen Musik in der Melodienfolge einen kleinen Platz gefunden haben.

"Liquid Moon" klingt recht verhallt, mit großartiger Technik stellt der Protagonist dieses Lied vor, ganz viel Harmonie strahlt es aus und seine Virtuosität ist eine ’nachvollziehbare', läßt er sich halt nicht auf Geschwindigkeitsrekorde ein, wie man sie vielleicht gewohnt ist von Gitarristen-Kollegen wie Al Di Meola oder John McLaughlin. Allerdings zieht Aug auf "Fuck The Neigbors" dann doch ein wenig das Tempo an.

Erst mit dem vierten Song, "Matilda’s Lullabye", bleibt der Musiker nicht allein. Francesco Fosati mit dem Cello, William Wertlieb mit Perkussion, Thomas B.Berger mit dem Bass und Aufnahmeleiter Murat Parlak am Piano begleiten ihn, ein schönes Stück, das gern etwas länger hätte sein können. Erst auf "One Way Beat" gibt es erneut Begleitung, hier hört man dann auch elektrische Keyboards.

Lediglich auf "The Last Minutes In This Town", hier nur Perkussion, und auf "Baritone Butterfly" gibt es weitere Begleitung. Auf dem Letztgenannten vernehme ich den Klang einer Oboe, der dann wohl mittels des Keyboards erzeugt sein muss, und Pianobegleitung gibt es dazu. Und so werden wir mit "Two Rooms" mit einer Solo-Performance verabschiedet, allerdings auch mittels weiterer Aufnahmespuren.

Ich habe technisch hochwertige und sehr melodische Gitarrenmusik vernommen, Musik, die sich schwerlich in eine Schublade packen läßt, denn es gibt Spuren von Folk, von Klassik, aber auch Unterhaltungsmusik, solche, die als Background für bestimmte TV-Ausstrahlungen sicher gut ihren Platz fänden.


Line-up Jeff Aug:

Jeff Aug (guitar)
Francesco Fosati (cello)
William Wertlieb (percussion)
Thomas B. Berger (upright bass)
Murat Parlak (piano, keyboards)

Tracklisting "Kiss Of The Liquid Moon":

  1. The Kiss (3:06)
  2. Liquid Moon (2:24)
  3. Quarantine (2:32)
  4. Matilda’s Lullabye (3:22)
  5. Heavy Breeze (4:10)
  6. Ceramic Tiles (2:44)
  7. One Way Beat (3:09)
  8. Bogracz (2:46)
  9. Fuck The Neigbors (2:33)
  10. The Last Minutes in This Town (2:50)
  11. Baritone Butterfly (2:43)
  12. Two Rooms (2:21)

Gesamtspielzeit: 34:42, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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