"Königsjodler", "Anlass-Jodler" und aus aktuellem Anlass will ich auch das "Fussballlied" erwähnen – und man könnte jetzt weitere Klassiker aus dem Liederbuch des Fredl Fesl aufzählen. Allen seinen Stücken, die von Fredl selbst als »bayrische und melankomische Lieder« bezeichnet wurden war eines gemein: die Ansagen, bzw. die Vorreden zu den Stücken waren in der Regel länger als der Gesangsbeitrag selbst.
Der auch »Bajubarde« genannte Musiker zeigte, dass Volksmusik auch anders gehen kann: wild, rau, politisch und aufmüpfig – und trotzdem den lokalen Kolorit beibehält, ihn womöglich gar verstärkt und ehrlicher macht.
Wenn man nur alleine seinen groben Lebenslauf im I-Net nachliest, kann man erahnen, was für ein sympathisches Schlitzohr dieser Mann war und man mag es kaum glauben, dass der Fredl, der seine Auftritte stets mit einem Handstand auf dem Künstlerstuhl beendete, schon seit 18 Jahren nicht mehr aufgetreten ist: Parkinson.
Aber er wurde nie vergessen und was für eine Größe er war, zeigt sich an den Worten des bayerischen Kunstminister Markus Blume, der da sagte: »Bayern verliert mit Fredl Fesl eine Ikone des Musikkabaretts und einen mitreißenden Liedwortkünstler – tief verwurzelt in der niederbayerischen Kultur und der Kraft des Dialekts, getragen von unverbrüchlichem Humor.«
Alfred Raimund 'Fredl' Fesl verstarb nach Angaben seiner Frau friedlich am Morgen des 25. Juni 2024. Er wurde 76 Jahre alt.
R.I.P. Fredl
1 Kommentar
Peter
27. Juni 2024 um 20:55 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Danke für deinen unvergesslichen Humor und Gesang
Ruhe in Frieden lieber Fredl