Assimilation kann vieles bedeuten. Von der schrittweisen Umwandlung fremder Stoffe in körpereigene als biologischer Prozess bis das Aufgehen einer ethnischen Gruppe in einer anderen ("Star Trek"-Fans werden an dieser Stelle an das Vorgehen der Borg denken).
Die Band Assimilation aus Kanada hat offensichtlich old school death metal aufgesaugt und in ihre eigene Musik umgewandelt. Dazu haben sie unter anderen Morbid Angel gehört.
Assimilation gibt es seit 2012, es handelt sich um die Nachfolgeband von Ceaseless Discharge, die von 2011 bis 2012 existierten.
2015 erschien die digitale vier-Track EP "Apotheosis", die nun an das Debüt "The Laws Of Power" als Bonus angehängt wurde, womit zwei Songs doppelt vorhanden sind.
Los geht es mit "Sigil Of The False God", das inhaltlich davon handelt, keine Gottheiten neben sich selbst zuzulassen, sondern »sich die Macht, die in einem selbst steckt, zunutze zu machen, anstatt bei anderen Menschen, Religionen oder Gruppen Halt zu suchen«… (Aussage von Frontmann/Gitarrist Jesse Jardine) und schon wieder winken den 'morbiden Engel' ganz gewaltig… musikalisch brauchen Assimilation keine fünf Sekunden, um den gleichen Gedanken aufkommen zu lassen. Nach etwas mehr als drei Minuten endet der Song in einem ruhigen Part… oh ja, ich denke an die "Blessed Are The Sick", wobei "The Laws Of Power" nicht über deren erhabene Eleganz verfügt.
Gnadenlos geht es gleich weiter, nach dem Motto "Decapitated By Beasts". Old School werden hier die Bestien aus den Boxen gejagt, Jesse Jardine growlt und keift, lacht, gibt PigSqueals und noch mehr von sich, die Rhythmus-Sektion ballert und die Gitarren braten dazu.
Immer wieder gibt es kleine Auflockerungen, die als Kontrast dienen und die (natürlich) vorherrschenden schnellen Parts schneller und härter erscheinen lassen. Manchmal wird kurz die Bremse angezogen und es wirkt fast schon bombastisch, manchmal sogar richtig ruhig, doch das sind alles nur kurze Erholungspausen. So soll es sein, denn schließlich heißt das Teil ja "The Laws Of Power".
Einflüsse von verschiedenen europäischen und amerikanischen Bands aus den 90ern sind zu hören. Manche mögen Morgoth und/oder Cannibal Corpse heraushören, und vermutlich noch einiges mehr – Assimilation haben eben so einiges assimiliert aus der damaligen Zeit… bzw. wie die Borg einiges geborgt und daraus ihre eigene metallische Konstruktion konstruiert.
Diese enthält kein modernes Gebrülle, keine Hyperblasts und auch nicht jeder Moment total zugehackt oder übertechnisiert. Die Produktion ist ebenfalls eher räudig-rau denn hochglanzpoliert und überladen.
Klar, Assimilation gießen mit "The Laws Of Power" den Todesblei nicht in neue Formen, sondern holen eine alte hervor, die heutzutage eher im Untergrund zu finden ist und die noch ihre Fans hat, die diese gegenüber den moderneren Varianten bevorzugen.
Wer das mag, sollte die Scheibe mal antesten beispielsweise mit dem Videoclip zu "Apotheosis". Hier gefällt mir vor allem die Stelle
»I am your consciousness.
I am your pain.
I am your God!
I take my reign!«
Ja… da ist sie wieder… die bereits erwähnte Parallele zu Morbid Angel…aber es gibt schlechtere Inspirationsquellen und da das Vorbild nicht mehr das ist, was es einst war…
Doch auch Anhänger von anderen Old School Death Metal Bands können mal ein Ohr riskieren (Vorsicht, dass das nicht abgerissen wird).
Sie bekommen dazu ein stilistisch passendes Cover und ebensolche Aufmachung im Booklet (inklusive Cover der EP) geboten.
Line-up Assimilation:
Jesse Jardine (guitar, vocals)
Matthew Chanway (lead guitar)
Shiloh Anderson (bass)
Stephen Shaw (drums)
Tracklist:
"The Laws Of Power"
1. Sigil Of The False God (3:21)
2. Decapitated By Beasts (3:29)
3. Laws Of Power (5:07)
4. Karmic Future (4:28)
5. Mastery (2:46)
6. Apotheosis (5:49)
7. Remotion Of The Succubus (3:29)
8. Personal Vendetta (2:38)
9. S.L.D. (3:43)
10. Massive Liquidation (5:18)
Apotheosis (EP) – Bonus Tracks – 2015
11. Apotheosis [2015] (4:54)
12. Decapitated By Beasts [2015] (3:28)
13. Idle No More [2015] (4:45)
14. Personal Vendetta [2015] (2:49)
Gesamtspielzeit: 56:03; Erscheinungsjahr 2017
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