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Marty Hall / Konzertbericht, 31.08.2024, Salzgitter, Kniestedter Kirche

Kniestedter Kirche Salzgitter

Als ich vor fünf Jahren zu einem Konzertbesuch des mir bis dahin unbekannten Gitarristen und Songwriters Marty Andrew Hall, aufbrach, war ich sehr gespannt, was ein Mann mit seiner Gitarre musikalisch bieten konnte. Ich war angenehm überrascht, was ich zu hören bekam.

Marty wusste mich mit seinen musikalischen Fähigkeiten und den technischen Möglichkeiten voll zu überzeugen. Deswegen machte ich mich heute auf den Weg in die Kniestedter Kirche, um Marty mal wieder live on stage zu erleben. Ein Autounfall setzte den kanadischen Musiker sieben Jahre außer Gefecht und durch die bleibende Behinderung der linken Hand, musste Marty sich spieltechnisch wieder neu erfinden. 2017 hatte er sich dann zurück ins Leben gekämpft und startete mit "Plantinum Blues" ein gelungenes Comeback. 2021 erschien sein zehntes Album "Blue Terrain", eingespielt mit weltbekannten Musikern.
Er hat mit seinen unverwechselbaren Sounds eine eigene Form des musikalischen Minimalismus geprägt.

Marty Hall

Marty Hall

Um 20:00 Uhr betrat Antje Fischer die Bühne, eigentlich im Ruhestand, aber, wie sie dem Auditorium mitteilte, macht sie noch bis Dezember weiter. Bravo!
Es folgte, wir lieben das, eine minutenlange Ansage mit einigen interessanten Informationen über den heutigen Künstler, der in Pirna lebt und Möbel restauriert. Das Konzert bestand (s. Setlist) aus Eigenkompositionen und vielen bekannten Titeln namhafter Musiker.

Setlist

Setlist

Marty spannte den Bogen von B.B.Kings "Rock Me, Baby" über J.J. Cales "Call Me The Breeze" bis Frank Sinatras "Fly Me To The Moon" und dabei wurde jedem Titel der eigene, unverwechselbare Stempel aufgedrückt. Die Süddeutsche Zeitung lobt: »Alle Stimmen eines kompletten Arrangements sind da zu hören. Akkorde, Bassläufe, Rhythmus, Backbeats und verzierungsreiche Soli. Dies zeigt ein hohes Maß an Spielkultur und instrumentaler Klasse.«
Es war eine Freude zu sehen, wie seine zwei Finger bei den Soloeinlagen über das Griffbrett wuselten und die rechte Hand durch eine gekonnte Kombination aus Schlag- und Zupftechnik das Ganze vervollständigte. Man hatte nicht den Eindruck, dass da nur ein Mann agiert. Der sympathische Protagonist wusste mit einer ausdrucksstarken Stimme zu punkten, auch seine launigen Überleitungen kamen beim Publikum gut an.

Nach zwei Stunden wurde Marty Hall von den ca. 60 Zuhörern mit viel Applaus verabschiedet. Jeder Titel wurde mit viel Herzblut und Hingabe performt. Dieser Gig war mal wieder ein tolles Erlebnis und ist eine klare Empfehlung für euren nächsten Konzertbesuch. Wie immer gilt mein Dank Antje Fischer für die erneut problemlose Akkreditierung.

 

Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2024 | Rolf Grossjohann | RockTimes

Über den Autor

Jürgen Berking

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