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Bobbie Dazzle / Fandabidozi – Digital-Review

Bobbie Dazzle - "Fandabidozi" - Digital-Review

Positive Trauerbewältigung: So extrem wichtig und bei Weitem nicht jedem möglich. Dennoch haben wir es bei der Frontlady Siân Greenway, der ehemaligen Lead-Sängerin der englischen Doom Metal-Band Alunah, mit einem solchen Fall zu tun. Nachdem Miss Greenway durch den Tod ihrer Schwester in ein tiefes Loch gefallen war, entstand nach und nach sowie aus reinem Selbstschutz die Idee für die Band Bobbie Dazzle. Als Gegenpol ihrer aktuellen Gefühlslage sollte es dabei um Rock gehen. Um Rock und um Roll, um Tanzen, um Biertrinken, um Spaß mit dem anderen Geschlecht und darum, ohne Gewissensbisse mal so richtig auf die Kacke zu hauen. Nachdem die Band zusammengestellt war ging es auch direkt ins Studio, um noch mal den Rock/Glam Rock der siebziger Jahren auf zehn neuen Tracks gehörig abzufeiern, ohne dabei nach rechts oder links, oben oder unten zu schauen.

Und, Respekt an Bobbie Dazzle, das ist den fünf Musikern richtig gut gelungen. Wie bereits angekündigt, tragen diese Stücke den Geist der Siebziger tief in sich, verfügen allerdings über einen sehr frischen, sprühenden Sound, der dieser Chose dann jede Menge Vitalität verleiht. Beispielsweise gab es schon schlechtere Ideen, als mit einem Dampfhammer der Marke "Lightning Fantasy" in ein Album zu starten. Coole Gitarrenriffs und ein bockstarkes Schlagzeug, dazu Miss 'Dazzles' kraftvoller und zupackender Gesang lassen bereis zu Beginn die Funken sprühen. Noch besser kommt "Revolution", das durch sehr gelungene Gesangsmelodien in den Strophen und gleichbleibende Power überzeugt. Genauso klasse geht es mit Nummern wie etwa "It’s Electric" oder auch dem zunächst an ein Malcolm Young-Riff erinnernden "Merry-Go-Round" weiter.

Der Favorit des Rezensenten ist allerdings das sich durch seine Melodien, sein Feeling und den starken Gesang sehr schnell ins Ohr festsetzende "Back To The City". Nicht sehr weit dahinter steht das mitreißende "Antique Time Machine". Tatsächlich mal einen Gang runtergeschaltet wird bei "Magic Of Music", einem Song, der zwar nicht granatenmäßig abfällt, aber auch nicht zu den stärksten der Platte gehört. Und nach dem starken "April Showers" bildet dann das leicht psychedelisch angehauchte "Flowers On Mars" den würdigen Abschluss eines Respekt abverlangenden Debütalbums. Der Erfolg bzw. die Verkaufszahlen werden jetzt wahrscheinlich bestimmen, wie es mit Bobbie Dazzle weitergeht. Bei Alunah ist die gute Siân Greenway jedenfalls ausgestiegen, um sich voll und ganz auf ihre neue Band bzw. ihre Solokarriere zu konzentrieren. Auf jeden Fall wäre es klasse, wenn die Band Bobbie Dazzle eine Zukunft hätte.

Um ehrlich zu sein, ist "Fandabidozi" außer dem Stück "Back To The City" nicht direkt beim ersten Durchlauf in meinem Kopf explodiert. Direkt nachgeschoben werden muss aber auch, dass die Scheibe nach dem dritten oder spätestens vierten Mal so richtig bei mir angekommen war. Geiler Rock ohne dabei zu nachdenklich oder grüblerisch zu sein, eine Party-Scheibe zum Abfeiern, wenn man so will. Das macht dann allerdings so richtig Spaß und wer sich davon erstmal anfixen lassen will, dem würde ich dafür das bärenstarke "Back To The City", die straight nach vorne rockenden "Revolution" und "Antique Time Machine" oder als Gegenpol den einzig ruhigeren Track "Magic Of Music" empfehlen.


Tracklist "Fandabidozi":

  1. Lightning Fantasy
  2. Merry-Go-Round
  3. Revolution
  4. Magic Of Music
  5. Back To The City
  6. It’s Electric
  7. AntiqueI Time Machine
  8. Lady On Fire
  9. April Showers
  10. Flowers On Mars

Gesamtspielzeit: 43:12, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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