Max Dillers zwei Projekte sind die Band Flosse sowie Max Diller & Blossom.
Zu Flosses Album Anomia heißt es unter anderem:
»[…] Unterm Strich ist "Anomia" ein spannungsgeladenes Album, in dem keine der fast einundvierzig Minuten fehlen darf.
Unterm Strich ist "Anomia" Musik auf höchstem Jazz-Niveau. […]« ZIT
Max Diller & Blossom veröffentlichten Ende September 2024 das Album "Solastalgia".
Dazu heißt es auf der Website von Max Diller unter anderem:
»[…] In einem Zeitalter globaler Krisen, wird uns zunehmend bewusster, dass sich unserer Umwelt durch den Einfluss von uns Menschen unumkehrbar verändern wird. Ein bislang unbekanntes Gefühl des Verlustes entsteht, dass als "Solastalgie" bezeichnet wird hat und […] Zugang in unsere Sprache gefunden hat. Zusammen mit seiner Band Blossom widmet sich Max Diller diesem neuartigen Gefühl und versucht sich auf musikalischem Wege der Frage zu näheren, wie Krisen und gesellschaftliche Umbrüche uns und unsere Kultur verändern und wir durch die aktuellen Herausforderungen als Menschheit dennoch wachsen und uns weiterentwickeln können. […]« ZIT—
Max Diller & Blossom eröffnen uns gehaltvolle Sounds, die dazu veranlassen, tief in die Musik des Quintetts einzutauchen.
"Solastalgia" ist eine Einladung, den alltäglichen Gedanken, den täglichen Problemen zu entfliehen.
Die instrumentale Musik von Max Diller & Blossom verfügt über eine Spannweite, die dem Jazz/Modern Jazz alle Ehre macht.
Dabei widmet sich die Formation auch der Tierwelt, denn ein Titel trägt den Namen "Song For A Lonesome Kakapo". Der Kakapo ist ein drolliger Papagei und da stellt sich natürlich die Frage, wie die Combo musikalischen einen einsamen Kakapo sieht? Trompeten und Saxofone bilden als Intro einen herrlichen Einklang. Diese Einleitung mutet fast kathedral an und wenn das Stück mit allen Bandmitgliedern in Fahrt kommt, kann man sich der wunderschönen Melodie hingeben. Ja, diese Stimmung hat viel von einem herumschwirrenden Vogel und wenn es dann zum Max Diller-Trompetensolo kommt, ist die Stimmung geradezu aufgeheizt. Da liegt Feuer in diesem Alleingang und drum herum gesellen sich dann auch noch wunderschöne Blasinstrumente in schwebendem Ambiente. Anschließend hat der Schlagzeuger Tim Gerwien seinen Auftritt. Er zeigt uns in bestechender Manier, was es heißt, ein abwechslungsreiches Solo zu präsentieren. Dafür gehen beide Daumen hoch.
Wenn es um Soli geht, verdient auch der Bassist Marcus Lewyn Erwähnung, denn in "Tide Rises, Tide Falls", einem fast neunminütigen musikalischen Epos, zieht er unsere Aufmerksamkeit auf sich. Er lässt die Saiten seines Kontrabasses swingen, was für die Leute vor den Lautsprechern in eine wahre Freude mündet. Aber auch in seinem ziemlich nachdenklichen Ambiente sind wir ganz hin weg ober des verlangsamten Tempos oder der herrlichen Klappen-Fahrt beim Saxofon-Solo, das in seiner Dynamik von beeindruckender Qualität ist. Dieses Stück ist wie gemacht dafür, eine Zeit lang inne zu halten.
Latin-Flair ist bei angesagt, wenn und die Band in südamerikanische Gefilde entführt. Starkes Drumming von Tim Gerwien. "Last Call" ist nur eines der vielen Highlights.
Kaum zu glauben!
In "Drought", was soviel bedeutet wie Trockenheit, spürt man förmlich die flirrende Hitze, die den Boden austrockenen lässt. Einige Klänge versetzen uns in eine afrikanische Landschaft. Ein Track, der quasi in sich ruht. Wenn es schließlich zum Song "Wind" kommt, werden wir auf sehr angenehme Weise entführt in eine anmutige Traumwelt. Dieses Stück bietet einem allerdings auch die Gelegenheit, sich zurückzulehnen und über positive Dinge nachzudenken. Oh, wie herrlich ist hier die von Lukas Diller fantasievoll gespielte Querflöte. Man sieht umher schwirrende Insekten, die sich von den Wildblumen-Blüten anlocken lassen.
Max Diller & Blossom haben mit "Solastalgia" ein abwechslungsreiches, spannungsgeladenes Album auf den Markt gebracht, das bei den Anhänger des Jazz viele Freunde haben wird.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Max Diller & Blossom:
Max Diller (trumpet, flugelhorn)
Lukas Diller (alto saxophone, bass clarinet, flute)
Fabian Adams (tenor saxophone, bass clarinet)
Marcus Lewyn (bass)
Tim Gerwien (drums)
Tracklist "Solastalgia":
- After The Rain
- Broken Flower
- Sun Dance
- Still Blooming
- Tide Rises, Tide Falls
- Last Call
- Drought
- Solastalgia
- Song For A Lonesome Kakapo
- Wind
Gesamtspielzeit: 57:32, Erscheinungsjahr: 2024
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