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Lucinda Williams / Lu’s Jukebox Vol. 7 – Lucinda Williams Sings The Beatles From Abbey Road – Digital-Review

Lucinda Williams - "Lu's Jukebox Vol. 7 - Lucinda Williams Sing The Beatles From Abbey Road" - Digital-Review

Die gute Lucinda Williams wusste bereits seit ihrer Teenager-Zeit in den sechziger Jahren, dass sie niemals etwas anderes als Musik machen wollte. Dennoch dauerte es bis 1979, bevor ihr Debütalbum "Ramblin' On My Mind" erschien. In jenem Jahrzehnt hielt sie sich immer auch im Dunstkreis der sogenannten Country Outlaws wie Townes Van Zandt, Guy Clark, Steve Earle sowie Blaze Foley auf und nahm von den Koryphäen dieser Bewegung (zu denen man ganz sicher noch weitere Namen addieren könnte) auch künstlerisch viel mit. Der ganz große Durchbruch für die Songwriterin, Sängerin und Musikerin kam dann mit ihrer großartigen fünften Scheibe "Car Wheels On A Gravel Road" aus dem Jahr 1998. Weitere Alben mit Original-Material erschienen kontinuierlich bis zur sehr guten aktuellen Platte Stories From A Rock’n’Roll Heart.

Während der Pandemie entstand die Idee, eine Reihe von Cover-Scheiben zu unterschiedlichen Themen-Gebieten bzw. Bands zu starten. Alleine im Jahr 2021 erschienen unter dem Oberbegriff "Lu’s Jukebox…" gleich fünf davon, auf denen sich die Amerikanerin gebündelt den Songs von Tom Petty, Bob Dylan, Weihnachtsliedern, Country-Klassikern aus den Sechzigern oder Soul-Stücken der Hot Spots Memphis bis hin zu Muscle Shoals widmete. Teil 6 kam dann 2022 mit Songs der Rolling Stones und auf der neuesten Edition hat sich Miss Williams nun den Fab Four angenommen. Und wie! Der Rezensent ist sofort schon mal geflasht, als Eröffnungs-Nummer mit "Don’t Let Me Down" einen seiner absoluten Favoriten der Beatles geboten zu bekommen. Die Amerikanerin hält sich bei den kompletten zwölf vertretenen Tracks ziemlich nahe an den Originalen, was aber vollkommen in Ordnung ist, da bei solchen Klassikern neue Arrangements auch überhaupt nicht von Nöten sind.

Die vertretenen Tracks sind allesamt Klassiker. Lediglich Stücke wie "I’ve Got A Feeling", "Rain", "Yer Blues" oder "I’m So Tired" mögen (noch?) nicht ganz so Beatles-affinen Musik-Fans eventuell noch nicht so geläufig sein. Wenn ich weiter oben schrieb, dass sich Lucinda Williams sehr nahe an den Originalen hält, ist natürlich auch klar, dass die Tracks auf diesem Album in der 'amerikanischen Version' aus den Boxen schallen. Sprich, das Timbre der neuen Welt macht sich alleine schon im leichten Southern Drawl der Hauptprotagonistin bemerkbar. Darüber hinaus muss festgehalten werden, dass dieses Werk nicht nur musikalisch hervorragend eingespielt ist, sondern Williams auch eine richtig gute Interpretin von Cover-Nummern ist, denen sie neben den in den original übermittelten Gefühlen der jeweiligen Tracks durch ihre eigene Lesung bzw. Stimmbänder auch nochmal jede Menge 'Lucinda' beifügt. In diesem speziellen Fall kann man den alten Spruch 'Zu viele Köche verderben den Brei' dann auch getrost ins Land der Vergessenheit schicken.

Anspieltipps für diese Platte zu nennen wäre völliger Blödsinn, da das komplette Dutzend Tracks perfekt umgesetzt, gespielt und gesungen ist. Jeder Beatles-Fan oder -Kenner wird ganz sicher seine eigenen Favoriten und vielleicht – wie der Rezensent – auch ein paar Songs haben, die ihm nicht ganz so gut runter gehen, aber das tut der Qualität dieser Scheibe keinen Abbruch und ist – wie immer – dem persönlichen Gusto eines jeden geschuldet. Letztlich ist "Lu’s Jukebox – Lucinda Wiliams Sing The Beatles From Abbey Road" eine runde und sehr gelungene Geschichte, bei der man nichts falsch machen kann. Daher wandert der Daumen des Rezensenten auch zielsicher in Richtung Himmel.


Tracklist "Lucinda Williams Sings The Beatles…":

  1. Don’t Let Me Down
  2. I’m Looking Through You
  3. Can’t Buy Me Love
  4. Rain
  5. While My Guitar Gently Weeps
  6. Let It Be
  7. Yer Blues
  8. I’ve Got A Feeling
  9. I’m So Tired
  10. Something
  11. With A Little Help From My Friends
  12. The Long And Winding Road

Gesamtspielzeit: 40:40, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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