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Ventura / Superheld – CD-Review

Wie aus den englischsprachigen Informationen bei Five Roses Press hervorgeht, kommt die Band Ventura aus Lausanne.
Seit der Gründung im Jahr 2003 spielt Ventrua immer noch in einem identischen Line-up bestehend aus Gitarrist und Sänger Philippe, Diego am Bass sowie Grégoire (Schlagzeug).
Die Schweizer Combo hat bisher die Longplayer "Pa Capona" (2006), "We Recruit" (2010), "Ultima Necat" (2013) sowie "Ad Matres" (2019) auf den Markt gebracht.
"Superheld" wurde von Serge Morattel in seinem REC Studio zwischen dem 16. und 27. Oktober 2023 aufgenommen, gemixt sowie gemastert.
Gegenüber den Vorgänger-Alben soll "Superheld" etwas aggressiver und intentiver im Sound sein. Mit "Freeze In Hell" sowie "Optimistic" geht man neue Wege.
"Superheld" umfasst zehn Songs, die es auf eine Gesamtspielzeit von knapp über fünfunddreißig Minuten bringen.
Das stimmungsvolle Coverbild stammt von P. Henchoz.
"Superheld" erscheint an CD, LP sowie Download.

Aus meiner Sicht geht die vorliegende Platte erst so richtig mit der zweiten Nummer "Advertiser" los.
Der erste Track mit dem Titel "Dwell" beginnt zwar leicht psychedelisch, fließt dann aber, trotz großformatig angelegten E-Gitarren-Klängen in eine Belanglosigkeit, die nicht unbedingt dazu motiviert, an dieser Stelle die Repeattaste zu aktiviern.
"Advertiser" ist da von einem ganz anderen Format, nicht nur, weil dieses Stück an die sechs Minutenmarke heranreicht. Philippes Gitarren-Riffing ist deutlich variantenreicher und Grégoire verpasst der Komposition einen fordernden Drive, der durch Diegos Bass-Treiben klasse unterstützt wird. Sehr gelungen ist der längere, ruhiger Part in dem Song. Da wird es zum Ende dieser Phase fast verträumt und durch die sich wiederholenden Gitarren-Klänge auch hypnotisch. Dann ist – wie zu Beginn – wieder eine heftige Dynamik mit leichtem Psychedelic-Faktor angesagt. Ein Highlight!

In den Informationen werden "Freeze In Hell" sowie "Optimistic" als besondere Songs hervorgehoben.
Zur Abwechslung geleitet uns die akustische Gitarre durch die erstgenannte Nummer. Die E-Gitarre drängt sich aus dem Hintergrund nach vorne und Philippe sorgt mit seinen doch kuriosen Klang-Schöpfungen für einen Überraschungsfaktor. Bei zweieinhalb Minuten hätte man sich mehr Spielzeit gewünscht.
"Optimistic" ist von der Geschwindigkeit her langsamer und richtig gut ist der teilweise tonangebende Bass von Diego. Dieses Lied ist in seinem Arrangement fast straight. Nur das kurze Ende gibt sich besinnlich.

Das folgende "Obviously" bildet insofern einen Kontrast zum vorherigen Track, als es hier ordentlich was auf die Mütze gibt. Das furios-aggressive Treiben driftet schon  – ganz anders als das kurze Intro – in Richtung Metal. Klasse!
In der Tracklist-Abfolge hat sich Ventura schon so seine Gedanken gemacht, denn bei "In Me There Are Three" setzt man in anderer Weise auf eine krachende E-Gitarre, die viel mehr Volumen aufweist, als nur ein Sechssaiter. Abermals wechselt das Trio die Stimmung hin zu einer psychedelischen Atmosphäre.
Bei fast allen Nummern lässt sich ein Ventura-Musterläppchen erkennen, denn sehr oft beginnen Lieder fast schon balladesk. Bei "Bubbles" bekommt man den Eindruck, es mit einer bemerkenswerten Ballade zu tun zu haben, die die Leute vor den Lautsprechern umschmeichelt. Dann wird Philippe in seinen Emotionen aber immer heftiger und so verabschiedet sich das Trio mit zunehmender Dramatik von der Stimmung einer Ballade.
Dafür darf man "From Evil" als einen ruhigen Song, eine Ballade bezeichnen. Hier sorgt man durchgängig für eine besinnliche Stimmung à la Ventura.

"Superheld" von Ventura zündet schon beim ersten Hören.
"Superheld" von Ventura bracht einige Durchläufe, um seine volle Pracht aufzubieten.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Ventura:

Philippe (vocals, guitar)
Diego (bass)
Grégoire (drums)

Tracklist "Superheld":

  1. Dwell
  2. Advertiser
  3. Most Arts
  4. Bubbles
  5. Freeze In Hell
  6. Parton Saint
  7. Optimistic
  8. Obviously
  9. In Me There Are Three
  10. From Evil

Gesamtspielzeit: 35:08, Erscheinungsjahr: 2025

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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