2010 in Los Angeles gegründet, hat diese Frauen-Formation bereits auf den Bühnen vieler Clubs auf sich aufmerksam gemacht. Stars At Night stehen für hart gespielten Rock’n’Roll, der mit Punk sowie Psychedelic gewürzt wurde. 2010 war man mit "The Beginning" am Start. "The Beginning"-Nummern füllen die Tracklist der vorliegenden Platte zur Hälfe. Das lautstarke Quartett brachte "Stars At Night" 2016 auf den Markt und mit der nachträglichen Veröffentlichung in Europa wird man auch hier live präsent sein.
Dafür ist die aussagekräftige Scheibe beste Reklame. Zehn Songs, in einer für den Rock’n’Roll typischen Gesamtspielzeit von etwas über fünfunddreißig Minuten, bringen den Kreisel des Genres ganz schön in Rotation.
Stars At Night füllen ihre Musik mit einer gehörigen Portion Punk. Von der Psychedelic gibt es weniger auf die Lauscher. Dafür fällt dieser Ableger eher auf, als der doch ziemlich gut gespielte Heavy Punk Rock.
Was die Gitarristin Seleste Diaz auf die Beine stellt, ist bemerkemswert. Genauso wie der emotional-furiose Gesang der Frontfrau Irene Quiles. Gleichzeitig ist sie für die Tasten-Sounds zuständig und die Rhythmusabteilung mit Bassistin Elizabeth Banuelos sowie Joana Rubio (Schlagzeug) hat in fast allen Nummern alle Hände voll zu tun, denn Stars At Night stehen auch für den schnell gespielten Rock’n’Roll. Irene Quiles' Stimmbänder müssen ziemlich breit sein, denn sie offenbart ein verdammt großes Spektrum an Emotionen. Sie kann streicheln und richtig rau zur Sache gehen.
Wenn es um die Psychedelic geht, ist in der Regel Irene Quiles mit ihren Keyboard-Klängen dafür zuständig. Seleste Diaz pendelt zwischen Gitarrentönen à la Rasierklinge bis hin zu knackigen Rock-Riffs. Bei diesem bunten Treiben findet sich hier und da ein Platz für infizierenden Groove. Bei dieser Rhythmik können Stars At Night die Hochgeschwindigkeit auch etwas drosseln.
In "Heartbeat", mit Herzschlägen eröffnet, kommt die Combo, was die Keyboards-/Gitarren-Sounds angeht, phasenweise den Simple Minds mit ihren großformatigen Klängen nahe. Das abschließende "Breathe" gefällt durch seine zweitweise eingesetzten hypnotischen Sechssaiter-Einsätze. Klasse!
"My Way" stellt sich als ein gut gewählter Opener dar. Die Gruppe zeigt dem Hörer, wo der Hammer bei Stars At Night hängt. Zu einem staubtrocken gezupften Bass gesellt sich im Hintergrund ein herrlicher Keyboard-Teppich und Seleste Diaz rifft, was das Zeug hält. Das Stück kommt gut an und ganz allgemein ist trotz der Kürze der Nummern viel los. Okay, mit viereinhalb Minuten fällt einer der älteren Tracks mit dem Titel "Get Up" schon aus dem zeitlichen Rahmen. Dennoch ist die Band in der Lage, das Stück gewinnbringend zu füllen. Seleste Diaz setzt sich besonders gut in Szene und das aufgelockerte, mit Groove unterlegte, Intermezzo macht das Lied zu einer abwechslungsreichen Sache. Irene Quiles' Gesang ist gut anzuhören und überhaupt zählt dieser Song aus meiner Sicht zu den Highlights.
"Where I Feel Free" beginnt mit psychedelisch ausgelegten Keyboards, die stante pede von der Gitarre sozusagen wieder auf den Boden der Rock’n’Roll-Tatsachen zurückgeholt werden. Auch wenn nur kurz gestreift, ist dieses Stück mit einer zusätzlich abgehobenen Phase ein weiterer Höhepunkt.
In "Your Destiny" spielt Irene Quiles ihre Keyboards-Trumpfkarte aus und insgesamt ist "Stars At Night" so interessant, dass man Ausschau nach Tourterminen halten sollte.
Line-up Stars At Night:
Irene Quiles (lead vocals, keyboards)
Joana Rubio (drums)
Elizabeth Banuelos (bass)
Seleste Diaz (guitar)
Tracklist "Same":
- My Way
- Get Up
- Spellbinding Love
- Shake Me
- Control
- Searching
- Where I Feel Free
- Your Destiny
- Heartbeat
- Breathe
Gesamtspielzeit: 35:11, Erscheinungsjahr: 2016
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