Wenn große Rock-Legenden zum Halali blasen, dann kommen die Jünger von weit her angereist und trotzen den Widrigkeiten jeden Wetters. Im vorliegenden Fall weniger dem Eis und Schnee, denn mehr der brütenden Hitze draußen und gefühlten 20° Celsius mehr in der Halle. Aber was macht der erfahrene Konzertgänger? Er zieht sich kurze Hosen an und legt eine Standleitung zur Theke.
Queensrÿche
Und als wäre es abgesprochen gewesen, hatten die Herren über die Spielzeit der Band des sogenannten Vorprogramms ein Einsehen und ließen die Sache nach acht Songs zu Ende gehen. Schade eigentlich, denn die Truppe um die Gründungsmitglieder Michael Wilton und Eddie Jackson war gut drauf und das kernige Set sollte jeden Freund der 'alten' Queen begeistern. Mit Operation: Mindcrime, Empire, "Queen Of The Reich" und "Eyes Of A Stranger" kann man nie falsch liegen und Neu-Fronter Todd LaTorre machte seine Sache mal wieder brillant.
Queensrÿche
Für die Freunde des aktuellen Albums hingegen, "Condition: Hüman", ging es etwas mau ab, denn gerade mal der "Guardian" hatte es auf die Liste geschafft. Möglich, dass man Ersatztrommler Casey Grillo nicht überfordern wollte, befindet sich doch Gründungskollege Scott Rockenfield in Elternzeit. Egal, dem Volk hat es gefallen und das ganze Spiel mit kräftig Applaus belohnt.
Selten wurde wohl in einer Pause so viel an Kaltgetränken inhaliert und wohl ebenso selten war das komplette Merchandise-Programm des Top-Acts noch vor dem ersten Akkord verkauft. Sold Out, Ende, da war bei so manch Fan in-die-Röhre-gucken angesagt, obwohl die Kartons zu Anfang groß und voll gewesen waren. Aber egal, die Musik sollte zählen.
Blue Öyster Cult
Und die Hard Rock-Institution aus New York hat es dem Publikum leicht gemacht, den Abend zu genießen. Ganz im Zeichen der Siebziger stammten überschlägig sicherlich dreiviertel aller Songs von "Blue Öyster Cult", "Spectres" oder "Agents Of Fortune". Dem Volke gefiel es, und nicht wenige der Besucher wären auf einer Ü50-Party nicht weiter aufgefallen. Bandgründer Eric Bloom und Kollege Donald 'Buck Dharma' Roeser waren ebenso in guter Stimmung wie der Rest der Band und solche Funken springen halt gerne rüber. Auffallend zwar, dass Bloom sich häufiger als üblich von seinen Kollegen gesanglich unterstützen oder sogar ersetzen ließ, aber das tat dem Konzerterlebnis keinen Abbruch.
Blue Öyster Cult
Nicht wenige Stücke wurden schon mit Beifall gekürt, noch bevor die ersten Akkorde ganz verklungen waren. Dass so eine Kult-Nacht nicht ohne die kultigsten aller BÖC-Stücke vonstatten gehen kann und darf, versteht sich von selbst. Und so tobte einmal mehr der Applaus, als nach einem schönen Dharma’schen Solo die ersten Töne zu "Godzilla" in den heißen Saal gefegt wurden. Unmittelbar gefolgt von einem der bekanntesten Gitarren-Intros der Rockgeschichte: Es war Zeit für "(Don’t Fear) The Reaper". Damit jedoch nicht genug und bei "Cities On Flame With Rock’n’Roll" wurde ein letztes Mal kräftig mitgesungen.
Blue Öyster Cult
Wie nach jedem Konzert herrschte bei einigen Besuchern mal wieder Einigkeit darüber, dass die Setliste im Grunde spitzenmäßig gewesen ist, man aber doch gerne noch diesen oder jenen Song gehört hätte. Das ist natürlich Wehklagen auf höchstem Niveau. Bei einer Band wie BÖC, die gefühlte 1000 tolle Titel geschrieben hat, wird man wohl nie das zur Gänze hören, was man sich so gerade vorgestellt haben mag. Wenn man dann nicht, wie jedes Mal, viel zu schnell vom Gelände der Live Music Hall gefegt worden wäre, hätte man den Abend noch zünftig und standesgemäß im dazugehörigen Biergarten ausklingen lassen können …
Wir bedanken uns bei Christiane Blum vom concert team nrw für die freundliche und problemlose Akkreditierung.
Setlist Queensrÿche:
- Screaming In Digital
- I Don’t Believe In Love
- Operation: Mindcrime
- Guardian
- Empire
- Take Hold Of The Flame
- Queen Of The Reich
- Eyes Of A Stranger
Setlist Blue Öyster Cult:
Blue Öyster Cult
- Stairway To The Stars
- Golden Age Of Leather
- Before The Kiss
- Screams
- She’s As Beautiful As A Foot
- Burnin' For You
- ME 262
- Dancin' In The Ruins
- Black Blade
- I Love The Night
- Then Came The Last Days Of May
- The Vigil
- True Confessions
- Tattoo Vampire
- Guitar Solo
- Godzilla
- (Don’t Fear) The Reaper
- Cities On Flame With Rock’n’Roll
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- Queensrÿche
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- Queensrÿche
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- Blue Öyster Cult
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- Blue Öyster Cult
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