Nach fünfzehn Jahren ist "The Sun Is New Each Day" das erste Album seit ihrem Debüt. Da hat man sich sehr lange Zeit gelassen. Bereits im Juli des letzten Jahres erschien diese Platte der italienischen Band. Nun, gleich der Eröffnungstitel, "Suitcase War" gibt die Richtung vor, und zwar eindeutig in Richtung Prog Rock. Knallharte Drums, energisch zupackender Sound der elektrischen Violine, die die Aufgabe übernommen hat, die Gitarre zu ersetzen, das reißt sofort mit.
Jacopo Bigi heißt der Herr, der diese heiße Geige spielt. Diese steht sehr stark im Vordergrund und lässt insofern Raum für Assoziationen. Und so schweife ich gedanklich in verschiedene Richtungen, East Of Eden, Dixie Dregs, Jean-Luc Ponty. Letzterer führt mich dann auch sogleich in das Lager des Jazz Rock. Denn hieraus bedient sich die Band auch. Aber halt! Italien und Prog Rock, da war doch noch etwas.
Genau, in meine obige Liste füge ich noch Premiata Forneria Marconi hinzu, wenngleich deren Zielrichtung anders lag. Dennoch bleibt es dabei, dass mich die Musik von Armonite auch in diese Richtung führt, vielleicht im speziellen Ausdruck, besonders dann, wenn ich den Song "Satellites" höre.
Neben Prog Rock und Jazz Rock gibt es als weitere Zutat sicher noch den Art Rock, und dessen verspielte und sich ineinander verwindenden Elemente finden sich wieder in der Gestaltung der Arrangements mit diesen schönen Melodien.
Wer es noch nicht bemerkt haben sollte, den Bass spielt Colin Edwin, bekannt geworden durch die Band Porcupine Tree. Wie auch seine Kollegen trägt er entscheidend seinen wichtigen Part zum Gelingen des Projekts bei mit seinem prägnanten Sound.
Ist die Musik auch weitestgehend sehr lebhaft, so gibt es auch sehr ruhige Momente, man lausche einmal dem recht melancholischen "Le Temps Qui Fait Ta Rose".
Line-up Armonite:
Jacopo Bigi (electric violin)
Paolo Fosso (keyboards)
Colin Edwin (bass)
Jasper Barendregt (drums)
Tracklist "The Sun Is New Each Day":
- Suitcase War (3:45)
- Connect Four (3:22)
- G' as In Gears (3:20)
- Sandstorm (3:43)
- Slippery Slope (3:17)
- Satellites (3:47)
- Die Grauen Herren (2:47)
- Le Temps Qui Fait Ta Rose (3:25)
- Insert Coin (3:36)
Gesamtspielzeit: 31:07, Jahr: 2015
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