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Demon Head / Thunder On The Fields – CD-Review

Demon Head - Thunder On The Fields

Skandinavien und der Retrosound. Mittlerweile so eng miteinander verbunden wie Schweden und Ikea. Nennst Du eines, kannst Du unweigerlich auf das andere schließen.Gut, Schweden ist es diesmal nicht ganz, sondern Dänemark, genauer Kopenhagen.
Retro ist es aber auf jeden Fall.

Proto Doom haben sich die fünf Musiker aus dem hohen Norden ans Revers geheftet. Aha. Ehrlich gesagt geht mir dieses Ganze: 'Wir haben bei Papa und Mama im Plattenschrank die Doors, Stooges usw. durchforstet und bei Oma noch die Polyesterhemdensammlung von Onkel Albert gefunden, jetzt sind wir fast so cool wie die alten annodunnemal', schon irgendwie auf den Sack.
Zum Glück wird jetzt nicht noch irgendwas Antikosmisches von sich gegeben und die Kerze richtigherum dabei gehalten. Dann wäre ich raus.

Dennoch schlagen mir Bands sehr auf den Magen, die statt richtig packende Songs zu schreiben, einzig und allein auf den Trend schielen und sich davon etwas versprechen.
Und mal ganz ehrlich, niemand kann die Vibes aus den 60ern und 70ern zu hundert Prozent imitieren. Da nutzt es auch nichts, dass man die Scheibe irgendwo im Wald mit einer 16 Spur-Maschine aufgenommen hat.
Was kommt jetzt als nächstes??? Okay, Tapes sind wieder im Kommen. Gibt’s demnächst wieder Schellack-Platten? Oder darf man sich ’ne Baumscheibe bestellen, in die ein Logo von einem Biber gebissen wurde?
Oh Mann …

Die Songs an sich sind ja mal gar nicht soooo schlecht, nur das krampfhaft auf Hippie machen nervt immens.
Auf Festivals der Marke Muskelrock mag das Ganze noch funktionieren, auf Konserve langweilt das aber schon nach wenigen Minuten. Zumal Sänger M.F.L. versucht einen auf Jim Morrison zu machen, allerdings viel zu eindimensional bleibt und ungefähr so viel Sex in der Stimme hat wie Mr. Mojo im kleinen Fußzeh.

Leute, die sich alles ins Regal stellen, wo der Zusatz Proto vorne dran steht, dürfen gerne zuschlagen. Wer allerdings schon alle The Doors-Scheiben und andere Rocker dieser Zeit im Schrank hat, kann gerne einen großen Bogen um diese Langrille machen.
Nett, aber nicht zwingend.


Line-up Demon Head:

J.W.  (drums)
M.S.F. (bass)
B.G.N. (guitar)
T.G.N. (guitar)
M.F.L. (vocals

Tracklist "Thunder On The Fields":

  1. Menneskeæderen (5:20)
  2. We Are Burning (4:44)
  3. Thunder On The Fields (4:09)
  4. Older Now (4:17)
  5. Hic Synt Dracones (6:34)
  6. Gallows Omen (6:00)
  7. Untune The Sly (9:19)

Gesamtspielzeit 40:23, Erscheinungsjahr 2017

Über den Autor

Jens Groh

Hauptgenres: Metal in (fast) allen Varianten / aber auch mal Rock, Pop…
Über mich
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Konzertberichte als Team mit Andrea
Mail: jens(at)rocktimes.de

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