On The Road Again
»Ich will zurück auf die Straße…« sang Marius Müller-Westerhagen schon vor über 35 Jahren.
Das könnte aber auch das Motto des Quartetts aus dem hessischen Wiesbaden sein. Kaum 18 Monate nach Album Nummer zwei, "Dead Man’s Voice", erscheint nun mit "One More For The Road" der Nachfolger. Wie die Jungs das hinbekommen haben, ist schon beachtlich, denn 2016 und 2017 unternahm man diverse Touren als Headliner, Auftritte als Vorband und auch nicht gerade wenige Festivalauftritte. Umso überraschender daher die Tatsache, dass eben diese neue Platte nicht wie ein 'Zwischenprodukt' zwischen diversen Gigs klingt, sondern extrem entspannt und für mich auch das beste Album bisher darstellt.
Altbewährtes und Neues
Grob gesagt bleiben die ’neuen Rosen' ihrem Stil treu: Rotziger Hard Rock mit ordentlich Schmackes und tollen Melodien. Daher wird kein Fan der vorherigen Veröffentlichungen enttäuscht sein. Aber es gibt auch ein paar neue Elemente. Da wäre zum einen "Life Ain’t Easy ( For A Long With Long Hair)". Irgendwo zwischen CCR und Kid Rock angesiedelt, sticht der Song heraus und das absolut positiv. Da will man sich direkt auf die Harley schwingen und der Sonne auf dem Highway Number One entgegenfahren. Auch das Titelstück fällt etwas aus dem Rahmen und tendiert in die Southern Rock-Ecke mit schöner Orgel im Hintergrund. Klingt nach Bierchen in einer Stammkneipe. Wäre schön wenn Bon Jovi im Jahre 2017 so eine Nummer nochmals hinbekommen würden. Und ihr bisher bester Song in der New Roses-Bandgeschichte ist meiner Meinung nach "Every Wild Heart". Dieser geht super nach vorn und hat einen absoluten Ohrwurm-Refrain. Live sicherlich ein absoluter Knaller.
Fazit: Mit "One More For The Road" machen die New Roses so ziemlich alles richtig: Satte, aber nicht zu bombastische Produktion und jede Menge Abwechslung, ohne den roten Faden zu verlieren. Ausfälle gibt es keine. Zwar sind nicht alle Tracks Knaller wie die oben genannten Beispiele, aber es ist dennoch ein Album, das man wunderbar am Stück über die gesamte Strecke durchhören kann. Wie bereits erwähnt, ist der Albumtitel nicht nur eine coole Floskel, sondern Bandmotto, denn direkt nach dem Release geht die Band wieder auf Tour. Ich bin gespannt, wie die Songs von den Fans aufgenommen werden, aber im Grunde mache ich mir darüber keine Sorgen. The New Roses sind meiner Meinung nach auf dem richtigen Weg und in Punkto Hard Rock aktuell für mich eine der besten Bands im Lande. Also Ticket holen und ab in einen Club oder Halle in eurer Nähe. Die Jungs verstehen ihr Handwerk.
Line-up The New Roses:
Timmy Rogh (vocals, guitar)
Norman Bites (guitar)
Hardy (bass)
Urban Berz (drums)
Tracklist "One More for The Road":
- Quarter To Twelve
- My Own Worst Enemy
- Forever Never Comes
- Dancin´On A Razor Blade
- Consider Me Gone
- Life Ain´t Easy ( For A Boy With Long Hair)
- Every Wild Heart
- Fight You Leaving Me
- The Same Moon
- Piece By Piece Of Me
- Do I Look Scared To You
- The Storm
- Nitro Nights
Gesamtspielzeit: 53:04, Erscheinungsjahr: 2017
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