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John F. Klaver / Catch The Morning Sun – CD-Review

Egal vor welcher Kulisse fotografiert, Sonnenaufgänge oder –untergänge haben immer ein anziehendes Flair. So auch das Cover von "Catch The Morning Sun".
In der John F. Klaver Band gab es auch Umbesetzungen im Line-up. So ist für die dicken Saiten des Tieftöners Tenny Tahamata (EX-LINK Julian Sas) zuständig. Darüber hinaus hat der Bandleader das Gesangsmikrofon an Nicole Verouden weitergereicht, allerdings nicht in Gänze, denn es gibt sehr wohl Songs, in denen John F. Klaver die Lead Vocals inne hat.
Nichtsdestotrotz gibt Nicole Verouden neue Pikanterie. Obwohl man von John F. Klaver eine ordentliche Blues-Bandbreite gewohnt ist, vermittelt die vorliegende Platte irgendwie doch anders gelagerte Dimensionen und nicht nur, weil man eine neue Sängerin hört.

Wer damit beschäftigt ist, den Morgen zu fangen, ist im allgemeinen Sprachgebrauch auch der frühe Vogel, der den Wurm fängt und für den Hörer ist die Platte so etwas wie ein carpe diem in ganzen sieben Liedern, die bis auf die Interpretationen von "Gonna Move" (Paul Peña) und "Shelter" (D.R. Harris, S. Tedeschi, D. Trucks) vom Protagonisten geschrieben wurden. Da hat der Bandleader viele Momente voller toller Ideen gehabt, denn all seine Kompositionen schüren den gewissen Grad an Aufmerksamkeit beim Hörer.

Die Rezension von "Catch The Morning Sun" muss beim Opener "There Will Be A Day" beginnen, denn Nicole Verhouden singt und man lässt sich von ihrer Stimme gerne gefangen nehmen. Zunächst steht sie im Rampenlicht, aber bei einem zweiten Durchgang des Songs kommt das Miteinander vom akustischen Sechssaiter und geslideter E-Gitarre zum Vorschein. Darüber hinaus beinhaltet das Solo auch noch Southern-Bezüge. Die authentische Stimme der Sängerin findet sich auch im Backing-Chor wieder. Die ersten dreieinhalb Minuten zeigen die neue Klasse der John F. Klaver Band.

Damit nicht genug, es folgen ja noch sechs Tracks.
Der Meister-Gitarrist persönlich singt den Titelsong "Catch The Morning Sun". Einladend-fette Riffs begleiten uns auf dem Weg bis zum Ende der Nummer und selbstredend stellt der Mann auch hier seine Fähigkeiten auf den sechs Saiten seines Arbeitsgeräts unter Beweis. Die Qualitäten seines Gesangs sind fern ab von Nölerei.
Die Scheibe ist ebenfalls ein Beleg dafür, dass für den auch in Diensten von Phil Bee’s Freedom stehenden Künstler Stillstand wohl ein Fremdwort ist. "Funny Way Of Showing It" – wieder mit Nicole Verouden am Mikrofon – pendelt zwischen Fusion, Blues sowie Funk und einem infizierend-verführerischen Refrain. Toll!

Die beiden Coversongs beinhalten einen großen Eigenanteil und in diesem Zusammenhang darf man besonders "Gonna Move" nennen.
Bei "Learned A Lot" fließt ein Slow Blues vom Band und hier entfaltet Nicole Verouden ihr Stimme zur vollen Blüte. Wunderschön! John F. Klaver entwickelt sich im Laufe dieses Song vom sanften Saiten-Versteher zum Psychedelic-Agitator mit harter Seitenlage. "Learned A Lot" ist eine Highlight, gefolgt von "Rollin' Away", bei dem man sich auf den Wellen des Blues Rock mit einigen Lenkmanövern perfekt treiben lassen kann.

John F. Klaver 2017: Neue Band, neue Songs und mit "Catch The Morning Sun" veränderte sich die Richtung der Erfolgskurve keinen Deut. So langsam müssen allerdings die x- beziehungsweise y-Achse verlängert werden.


Line-up John F. Klaver Band:

John F. Klaver (guitar, vocals)
Nicole Verouden (vocals)
Tenny Tahamata (bass)
Peter Weissink (drums)

Tracklist "Catch The Morning Sun":

  1. There Will Be A Day
  2. Gonna Move
  3. Catch The Morning Sun
  4. Funny Way Of Showing It
  5. Learned A Lot
  6. Rollin' Away
  7. Shelter

Gesamtspielzeit: 26:02, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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