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Lydie Auvray / Madinina – Caribbean Collection – CD-Review

Lydie Auvray / Madinina, Caribbean Collection

Die 1956 geborene Französin Lydie Auvray hat sich in Deutschland sehr verdient gemacht um die Wiederbelebung des Akkordeons, ein in Frankreich eher übliches Instrument. Seit den frühen siebziger Jahren lebt sie in Deutschland und begleitete zunächst damalige deutsche Singer/Songwriter wie Jürgen Slopianka, Thommie Bayer, Klaus Hoffmann und Hannes Wader live und auf Plattenveröffentlichungen. 1981 erschien ihre erste Soloplatte, "Premiere".

Mit der Gründung einer eigenen Band, den Auvrettes, kam ihre Karriere dann ins Rollen, selbst habe ich den einen oder anderen Live-Auftritt verfolgen können. Doch es war nicht nur typisch französische Akkordeonmusik, die man zu hören bekam, sondern sie wagte sich auch an die Ausläufer der französischen Volksmusik, die sich in den USA letztlich im Cajun manifestierte. Auch Reisen nach Martinique brachten neue Einflüsse in ihren Stil. Auf mehrfache Nachfragen nach speziellen Alben mit genau diesen karibischen Klängen entschloss sich Lydie Auvray schließlich, vierzehn dieser Songs auf einer eigens dafür zusammengestellten CD zusammenzutragen. Und genau dieses finden wir nun mit der "Caribbean Collection" vor. Als zusätzlichen Albumtitel wählte sie "Madinina", das ist der ursprüngliche Name der Blumeninsel Martinique.

In den Liner Notes zur CD berichtet Lydie davon, dass die Insel nicht nur eine Art dritte Heimat für sie war, sondern auch stets eine Quelle der Inspiration. So habe der fröhliche, rhythmische und ansteckende Sound ihre Musik wesentlich beeinflusst. Die vierzehn Titel bewegen sich in einem Zeitrahmen zwischen 1987 und 2008 und beinhalten auch Liveaufnahmen. Allen Songs gemein ist die Virtuosität der Künstlerin auf ihrem Instrument und auf den Gesangsstücken kann sie ebenfalls als Sängerin durchaus überzeugen. Auf fast allen Liedern wird sie von den gleichen Musikern begleitet, ein Umstand, der erklärt, dass die Arrangements und die Ausführung meist wie aus einem Guss glänzen. Wer diese Klänge mit karibischem Flair auf dem Boden europäischer Ausgestaltung mit gelegentlichen Anflügen von Fusion-Elementen des Jazz Rock mag, der wird mit einer stimmungsvollen Atmosphäre belohnt, sozusagen Easy Listening mit Niveau. Die zum Teil ursprünglich analog aufgenommenen Songs wurden von Reinhard Kobialka in den Topaz Studios, Köln gemastered, ohne dabei einen grundlegenden Eingriff in den Sound vorzunehmen.


Line-up Lydie Auvray:

Lydie Auvray (accordion, vocals)
Markus Tiedemann (guitars, choir)
Wolf Mayer (piano)
Harald Heinl (drums)
Thomas Tscheschner (bass)
Rainer Winterschladen (trumpet)
Stefan Scheuss (choir)
Adax Dörsam (guitars)
Mario Argandona (percussion)
Reinhard Bärenz (guitars)
Ringo Hirth (drums)
Jörg Suckow (guitars, keyboards)
Topo Gioia (percussion)
Ilona Haberkamp (saxophone)
Frieda Godlett (choir)
Tobias Hessel (choir)
Serge Maillard (choir)
Miyabi Sudo (choir, arrangements)
Pablo Ramirez (congas, timbales)
Eckes Malz (piano)
Christin Sargent (choir)

Tracklist "Madinina – Caribbean Collection":

  1. N’oubliez pas (3:51)
  2. Annou ale (3:26)
  3. Kay toukan (3:04)
  4. Cr’e au lait (2:44)
  5. Cannelle (2:47)
  6. Ti manmay ka domi (4:20)
  7. Vini danse (3:02)
  8. Macandja (3:26)
  9. Fort-de-France (3:35)
  10. Momo (3:02)
  11. Sainte Luce (4:11)
  12. Tainos (3:23)

Gesamtspielzeit: 48:43, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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