Kari Bremnes, die norwegische Sängerin, wurde am 9. Dezember 1956 in Svolvær auf den Lofoten, geboren. Die Norwegerin wandte sich erst 1986, nach dem Studium von Geschichte und Theaterwissenschaften sowie ihrer Tätigkeit als Journalistin, der Musik zu.
Und diese Musik hat es in sich, entführt sie uns doch fast immer in Traumwelten, in Welten voller Melancholie, voller Gefühle wie Sehnsucht, Traurigkeit, aber in eine Traurigkeit, die voll mit Zuversicht gespickt wirkt. Intensive Stimmungen, die Kari stets zusammen mit hochklassigen Musikern ausgedrückt hat, wirken direkt auf die Zuhörer. Und – irgendwie spürt man, dass diese Kompositionen aus dem Norden stammen müssen. Bilder von Schneelandschaften, zerklüfteten Fjorden, von Mittsommernacht, langer Dunkelheit und vom Polarlicht, alles das mag vor dem geistigen Auge erscheinen, wenn sich die Töne wie eine zähe Klangmasse in die Gehirnwindungen und den Solarplexus wühlen.
Dazu ist es Karis Stimme, die mit zartem und kraftvollem Ausdruck zugleich dieses oftmals vorherrschende Trance-Gefühl unterstreicht. Doch – ich verstehe kein Wort, denn bis auf Ausnahmen nimmt die Norwegerin ihre Songs nur in der Landessprache auf. Doch keine Panik, im Booklet sind die Texte doch tatsächlich ins Deutsche übersetzt! Und dann entfalten sich auch eine gewisse Lyrik und Betrachtungen sowie Philosophien über das Leben, über den Alltag und über spezielle Ereignisse, sehr lautmalerisch verfasst.
Schöne und mitunter traumhafte Melodien sind es, von denen die Texte eingekleidet werden. Auf dieser neuen Platte sind es vorwiegend sehr viele elektronische Elemente, die das Klangbild bestimmen. So wirkt die Kühle noch ein wenig kühler, wenn der Synthie stakkatohafte Töne vorlegt und die Keyboards fließende und flirrende Sounds erzeugen. Mitunter könnte ich mir Klaus Schulze gut vorstellen, dass er entsprechende Bearbeitungen zusammen mit Kari vorlegt, das dürfte passen, ich verweise insbesondere auf den Song "Kanskje"!
Sehr gut gelungen ist auch erneut der brillante Klang, sehr ausgewogen und hinsichtlich aller Details jederzeit hervorragend ortbar. Diese Platte ist für Liebhaber, für Menschen, die sich an der Stille erfreuen können, Menschen, die die Ruhe aufbringen, um diesem Sound gebannt zu lauschen, dann wird es eine wahre Freude. Allen anderen kann ich nur raten, der Musik dieser Platte beide Ohren zu leihen!
Line-up Kari Bremnes:
Kari Bremnes (vokal)
Bengt E. Hanssen (tangenter, vokal og programmering)
Børre Flyen (trommer)
Børge Petersen-Øverleir (gitarer)
Hallgrim Bratberg (gitarer)
Petter Waldemar Nohr Unstad (bass)
Sondre Meisfjord (bass – #7)
Tracklist "Det Vi Har":
- Det Kunne Skjedd
- Glem Ikkje
- Det E Min Sønn
- Kanskje
- Rim Sin Stemme
- Det Må Være Orden
- Det Einaste Vi Ville
- Tog Vi Ikkje Tok
- Det Som Ennu Ikkje Har Et Navn
- En Sang Fra Andre Sia
- Spor
Gesamtspielzeit: 46:52, Erscheinungsjahr: 2017
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