"Through A Realm Of Utopic Beliefs" ist das Debütalbum des in Zürich lebenden Dean Denmark. Zweifelsohne, der Name geht runter wie Öl. Der Musiker zählt sich zu den traditionellen Singer/Songwritern, »[…] combining classical folk elements with Blues, funk and rock. […]«, wie es auf der Website des Eidgenossen steht.
Einen Tonträger-Vorgänger hat die vorliegende Platte dennoch, denn von Dean Denmark gibt es bereits die 3-Track-EP "Promise Me".
Aus seinem Steckbrief geht hervor, dass er über seinen Vater Kontakt zu der Musik von Eric Clapton beziehungsweise B.B. King bekam und »[…] still takes inspiration from contemporary artists, among them Amos Lee and Damien Rice. […]«
Wie setzt der Schweizer sein musikalisches Leitbild um?
Dazu serviert er uns in einer Gesamtspielzeit von etwas über siebenunddreißig Minuten elf Eigenkompositionen. Womit auch klar ist, dass mit "Wild Horses" nicht der Rolling Stones-Titel gemeint ist.
Den atmosphärisch herrlich in Szene gesetzten Opener "I Catch You" darf man wörtlich nehmen, denn Dean Denmark gelingt es, in den ersten Minuten beim Hörer Neugierde zu wecken. Mit einer leicht angerauten Stimme nähert er sich schon dem Blues und durch die unterstützenden Backing Vocals wird der Eindruck verstärkt. Klasse ist auch das Fingerpicking, der feine Umgang mit der akustischen Gitarre. In doppelter Hinsicht ist Melodik angesagt. Einerseits durch den eingängigen Refrain und andererseits kreiert durch den Sechssaiter. Wenn dann obendrauf auch noch die E-Gitarre in deftiger Auslage ihre Fretboard-Spuren hinterlässt, ist das erste Stück der CD ein Hinhörer.
Am anderen Ende der Scheibe erwartet uns der Track "Running". Christoph Wenger spielt die Harp. Das Stück ist typisch-nachdenklicher Singer/Songwriter-Stoff. Den Mehrwert setzt der Mundharmonikaspieler mit seiner im Hintergrund verkörperten Sehnsucht. Neben Christoph Wenger hat Stephan Huwyler am Piano einen Gastauftritt in "Meet Me". Herrlich, diese Tasten-Melodie und das Solo! Sie steht in gewisser Weise – gemeinsam mit den Vocals – im Vordergrund des Tracks. Diese Nummer wandert in die Highlight-Ablage.
Schließlich ist es Yann Stein, der für die String-Arrangements bei "Vacation" zuständig ist. Hier zeigt sich, mit welchem Finderspitzengefühl Stimmungen geschaffen werden. Auch dieses Lied begeistert den Hörer.
Dean Denmark ist ein Künstler, der es auf faszinierende Art und Weise versteht, seine Kompositionen in entsprechend stimmige Atmosphären zu betten. Er hat definitiv das Singer/Songwriter-ABC verinnerlicht. Es gelingt ihm, "Through A Realm Of Utopic Beliefs" zu einer persönlichen Platte werden zu lassen. Der Umgang mit seinen sechssaitigen Arbeitsgeräten – ganz gleich ob Akustische oder E-Gitarre – ist Technik, die in Emotionen mündet.
Zusätzliche Stimmungs-Verstärker bringen die Synthesizer-Sounds, die im Grundsatz sensibel eingesetzt werden. Die elf Songs muss man auf sich wirken lassen. Nach dem ersten Hördurchgang zeigt der Kritiker-Daumen schon über die waagerechte Stellung hinaus nach oben. Mit jedem folgenden Spin wandert der Daumen weiter hoch. Dabei ist es die E-Gitarre, die hier und da auch durch durchaus verspielte Beiträge glänzt.
Mit seinem Debütalbum "Through A Realm Of Utopic Beliefs" ist es Dean Denmark gelungen, ein Ausrufezeichen im wahrlich überfüllten Singer/Songwriter-Abteil zu setzen.
Line-up Dean Denmark:
Dean Denmark (vocals, guitars, synthesizers)
Stephan Huwyler (piano – #8)
Yann Stein (string arrangements – #5)
Chrostoph Wenger (harmonica – #11)
Tracklist "Through A Realm Of Utopic Beliefs":
- Catch You
- Nick Barrows
- Time
- Rusty Boat
- Vacation
- Love
- Through A Realm Of Utopic Beliefs
- Meet Me
- Seatbelt
- Wild Horses
- Running
Gesamtspielzeit: 37:16, Erscheinungsjahr: 2017
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