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Martin Engeliens Go Music – Konzertbericht, 07.03.2018, The Whistle, Kempen

»Unvorherhörbar dem Frühling entgegen«
So lautete das vom Go Music-Organisator Martin Engelien ausgerufene Motto für den Monat März 2018. Das muss irgendwie auch in Wetter-Kreisen gehört worden sein, denn pünktlich zum Tourneebeginn schaffte es das Thermometer tagsüber über den Gefrierpunkt zu steigen. Zeitweise sogar sehr deutlich.
Mit dem Bassisten strebten vital-agil der Sänger David Readman, Gitarrist und Sänger Kai Sonnhalter sowie Schlagzeuger Charly T. dem Lenz entgegen.
Neben den Aktivitäten mit seiner eigenen Band singt David Readman für Almanac, Pink Cream 69, Voodoo Circle, Thomas Blug oder Demon’s Eye.
Kai Sonnhalter bringt man mit Namen wie Jupiter Jones, Guildo Horn oder Thomas Blug zusammen. Selbstredend muss hier auch sein Solo-Projekt Sonnhalter auftauchen und außerdem Stereokai beziehungsweise seine Coverbands Tonsport sowie Kai Squard.
Charly T. trommelte für Klaus Lage, Marius Müller-Westernhagen, Nena, Yaelle Cinkey, Chris Kramer, Farfarello, LSE, Lords, Belefegore, Twelve Drummers Drumming oder Wallenstein.

Go Music im März 2018 im The Whistle Kempen

Go Music im März 2018 im The Whistle Kempen

Bei diesem Line-up durfte man wahrlich keinen Schnellglöckchen-Walzer, keine Krokus-Rumba oder Buschwindröschen-Samba erwarten.
Vielmehr gab es mit einer zeitlichen und geografisch ausgewogenen musikalischen Reise ordentlich was auf die Ohren. So bildeten unter anderem "Down Under" von der australischen Band Men At Work, "Paranoid" (Black Sabbath), Holy Diver (Dio), Fly Away (Lenny Kravitz), Golden Earrings "Radar Love", "Woman From Tokyo" (Deep Purple) "Purple Rain" von Prince, die beiden Led Zeppelin-Nummern "Immigrant Song" beziehungsweise "Whole Lotta Love" sowie Alice Coopers "School’s Out" das Grundgerüst für Improvisationen und Soli.
Wie in den Monaten zuvor war "Courage" der instrumentale Opener des Abends. Hier stellte sich Kai Sonnhalter solistisch mit einem sowohl gedankenversunkenen als auch furiosen Drive aus der Rock-Szene vor. Auch Charly T. wählte für seine erste Einführung die ruhigere Seite der Straße. Die Dynamik stieg und angeführt von Double Bass-Aktion flogen die Drumsticks förmlich über Felle und Becken. Szenenapplaus! Bei Martin Engeliens Vorstellung des Drummers gab es eine ad hoc "Sexy"-Blitzlicht-Einlage. Der Go Music-Organisator sorgte dann für die Good Vibration in der Magengrube.
Kai Sonnhalter, der sich im Laufe des Gigs mit David Readman die Lead Vocals teilte, nahm das Publikum durch seinen tollen Gesang und einem gitarrentechnischen Freifahrschein mit auf die andere Seite der Erdkugel. Sehr gelungen! Mit "Don’t Break My Heart Again" begann der Auftritt dann gemeinsam mit dem Shouter David Readman, der das Publikum stante pede auf seiner Mitsing-Seite hatte. Im positiven Sinn drang seine großartige Stimme über eine Gänsehaut durch Mark und Bein. Klasse!

Martin Engelien (bass)

Martin Engelien (bass)

Ein wesentliches Merkmal auch dieser Go Music bestand aus unzähligen spontan-kreativen Alleingängen, die sich auf Kai Sonnhalter, Charly T. sowie Martin Engelien verteilten. Großzügig sendete man mit der musikalischen Gießkanne Soli-Grüße, die vom Rock zum Rock’n’Roll und zurück führten, an die Zuschauer. Oft trafen sich der Bassist und Gitarrist zu gemeinsamen Aktivitäten in der Bühnenmitte und Martin Engeliens Verheißungen wurden in einem Zwiegespräch zu Charly T.s Weissagungen. Der Schlagzeuger zauberte später ein XXL-Solo, bei dem die Begeisterung des Publikums den Boden beben ließ, die Bühne quasi ins Wanken brachte. Hats off, Charly! Die relativ geringe Anzahl der Stücke setzte wieder einmal ein großes Ausrufezeichen hinter die Spielfreude der Musiker.
Nach der 'Go Music hat ein Herz für Raucher'-Pause stand Kai Sonnhalter mit seiner Eigenkomposition "Lost My Way" im Spotlight des Interesses. Über ein nachdenklich gestimmtes Gitarren-Intro bekam das Lied immer mehr rockigen Background und der Musiker aus Stuttgart konnte mit seiner tollen Stimme auch an dieser Stelle voll überzeugen. Bei Blicken ins Publikum hielt dieses Go Music-Quartett die Zuschauer in ständiger Bewegung. Die Anwesenden hatten den Groove voll verinnerlicht.
Apropos Groove … "Radar Love" wurde angestimmt, die Leute vor der Bühne tanzten und Flinkefinger Kai Sonnhalter machte sozusagen den Abflug in die eigene Sichtweise auf den niederländischen Klassiker. Martin Engelien servierte ein Basssolo mit im wahrsten Sinn des Wortes erhellenden Elementen, denn er schaltete das grüne Licht an seinem Tieftöner an. Perfekt! Als ein weiteres Go Music-Merkmal entpuppte sich der Hang zu extensiven Song-Finalen. Dieses Quartett förderte Perlen der Rockmusik zutage und stellte sie mit individuellen Prägungen zur Freude des Publikums zur Verfügung.
Phasenweise hatten die Ausflüge die Qualität eines Spaziergangs über eine bunte Frühlingswiese oder eröffneten den musikalischen Blick auf die Psychedelic. "School’s Out" bildete schließlich die krachende Abschluss-Kantate dieses Gigs.
Im April werden Cherry GehringVictor Smolski, Claudia Lippmann (auch Jimmy Cornett & The Deadmen) und natürlich Martin Engelien gemeinsam rocken.
Wir bedanken uns bei Martin Engelien für den Platz auf der Gästeliste.

Line-up Martin Engeliens Go Music im März 2018:

Martin Engelien (bass)
David Readman (lead vocals, backing vocals)
Kai Sonnhalter (lead vocals, guitars, backing vocals)
Charly T. (drums)


Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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