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Nora Jane Struthers / Champion – CD-Review

Nora Jane Struthers / Champion

Nora Jane Struthers, geboren am 11.November 1983 in Virginia, ist in Nashville, Tennessee zuhause und gilt als eine der zeitgenössischen Künstlerinnen auf dem Gebiet von Americana und Roots Rock. Mit "Champion" legt die Musikerin ihr viertes Album vor. Im Vergleich zum Vorgänger aus 2015, "Wake", sind die leisen folkigen Töne etwas zurückgenommen worden und wichen einer mehr rockbetonten Ausrichtung, gleichwohl es bei der Verwendung von Elementen aus Folk, Bluegrass und Country geblieben ist, nur mit einer etwas raueren Kante.

Und so startet die Platte mit dem groovenden "Each Season" und sehr melodischem und harmonischem Country Rock mit dem gewissen Indie-Touch. Die satte E-Gitarre wird durch ein sanft pluckerndes Banjo unterstützt, und die Protagonistin setzt ihre bestimmte und mit klarem Ausdruck versehene Stimme gekonnt darüber. Bereits beim zweiten Song zeigt sich dieser eigenständige Sound der Band, der die verschiedenen Einflüsse perfekt und sehr individuell verschmilzt. Dabei ist es auch hier wieder das Banjo, das die alten Einflüsse des Bluegrass geschickt und stimmungsmäßig einfühlsam integriert, als Gegenpol zur Rock-orientiert agierenden E-Gitarre.

Mit "Grass" erleben wir ein stark am Country orientiertes Stück Musik, die leichtgängig und luftig dahinfließt und Freude bereitet ob ihrer Frische und Unbeschwertheit, hier mit dem typischen Anstrich des Country Twang. "Belief" hingegen spielt seine folkrockige Karte aus und mit lässigem Groove wurde ein Song komponiert, der symbolisiert, wie einfach gestrickt Emotionen geschaffen und transportiert werden können und die Musik der ganzen Platte letztlich sehr zugänglich macht. Mit "Just A House" wird ganz dem Folk gefrönt, eine von der akustischen Gitarre dominierte Nummer, die sehr intim wirkt. "Robot (Awakening)" startet mit psychedelisch anmutender Gitarre, die mich an ein Stück von Jefferson Airplane erinnert. Fett wird die Gitarre dann beim ineinander übergehenden "Robot", das als krassen Gegenpol abermals das Banjo bietet. Der Gesang dazu wird recht verhallt und man glaubt plötzlich, eine andere Platte eingelegt zu haben. Doch diese Variationen wie auch andere, wenngleich auch nur in Nuancen, halten die Fahne der Abwechslung hoch.

Alle Texte sind in einem separaten Booklet abgedruckt und ermöglichen dadurch den Inhalt jedes Stückes nachzuvollziehen und somit diese Abrundung zu genießen. So erfahren wir die ganze Palette von Emotionen, Liebe, Verzweiflung, Frustration. Alles, eben alles, was einem im Leben tagtäglich widerfahren kann.


Line-up Nora Jane Struthers:

Nora Jane Struthers (acoustic guitar, vocals, electric guitar – #7, 9)
The Party Line is:
Joe Overton (banjo, fiddle, pedal steel guitar, vocals)
Brian Duncan Miller (bass guitar, harmony vocals – #4)
Drew Lawhorn (drums, percussion, harmony vocals – #4)
Josh Vana (electric guitar, harp, acoustic guitar – #5)
Featuring honorary Party-Liner, Neilson Hubbard (acoustic guitar – #11)

 

Tracklist "Champion":

  1. Each Season (3:49)
  2. Champion (3:52)
  3. Grass (4:39)
  4. Belief (4:37)
  5. Let’s Get The Day Started Right (4:45)
  6. Just A House (3:07)
  7. Grit (5:32)
  8. Robot (Awakening) (1:36)
  9. Robot (3:30)
  10. The Words (3:30)
  11. Show Me (3:11)
  12. Band Family (4:40)
  13. Wonderful Home (3:58)
  14. Nashville (Bonustrack) (3:00)

Gesamtspielzeit: 53:32, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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