Shrimpfield ist ein Duo, das sich den Pop Punk auf die musikalische Fahne geschrieben hat. Auf dem Debütalbum der aus Huttenheim/Berlin stammenden Combo befinden sich vierzehn Songs aus der Hitliste der Achtzigerjahre. Dabei wird schon deutlich, dass sich Shrimpfield Lieder vorgeknöpft hat, die über einen gewissen Grad der Bekanntheit verfügen. Unter anderem interpretiert das Duo Songs von Toto, ABBA, Bee Gees, Ultravox, Mumford & Sons, Roxette oder The Bangles.
Vollgepackt mit allen vierzehn Nummern, nimmt Shrimpfield diese in ihre musikalische Umkleidekabine und bei der Modenschau haben sich die Original-Tracks deutlich verändert, denn Julian Baader und Pascal Weick stehen auf Punk, genauer Pop Punk. Punk macht Spaß! Pop Punk macht noch mehr Spaß!
Shrimpfield lässt die Party-Sau raus. Shrimpfield hat kein schlechtes Gewissen. Shrimpfield macht Hits des New Wave, Rocks, Pops, Folks oder der Electronica zu Kraftpaketen des Pop Punks.
Shrimpfield greift allerdings nicht ausschließlich auf fremde Sachen zurück. So kommt zum Beispiel "To This Day" – nicht auf "The Shrimpfield Lane" enthalten – aus der eigenen Kompositions-Manufaktur.
Beim Umkrempeln der Originale hat das Shrimpfield-Duo ganze Arbeit geleistet.
Die Nummern von "The Shrimpfield Lane" passen zu vielen Situationen oder Gemütsfassungen. Es steht jedenfalls fest, dass alle Lieder Stimmungsaufheller sind. Knaller-Klassiker im Easycore-Outfit bringen Schwung in die Bude. Sehr wohl hat die Combo den Wiedererkennungswert der Tracks auf eine Art und Weise erhalten, dass es dem Hörer ein Leichtes sein wird, mitzusingen (oder zu grölen). Nur muss man sich hier und da ziemlich beeilen, denn die Nummern nehmen in den Shrimpfield-Händen ganz schön Fahrt auf. Die Segel des Pop Punk sind prall gefüllt und Julian Baader kann ohne Zweifel klasse singen. Zeitweise in Hardcore-Phasen eingesetzte Growles gefallen auch noch.
Der Ultravox-Hit "Dancing With Tears In My Eyes" darf für die großartige Pop Punk-/Hardcore-/Growles-Abwechslung Pate stehen. Unglaublich, welch eine geschickt-unvoreingenommene Bearbeitung man diesem Titel hat angedeihen lassen. Klasse!
Okay dieses Bibi H.-Ding "How It Is (Wap Bap)" musste sich der Rezensent erst einmal in der Urversion anhören, um ein Urteil abgeben zu können. Ne, aus meiner Sicht kann man das Stück gar nicht bis zum Ende hören, aber die Shrimpfield-Version geht da richtig steil und packt das Original in die untere Schublade, ganz weit hinter untergebracht.
"It Must Have Been Love" mutiert zum flotten Punk-Ausleger und Gitarren-Stakkato-Verführer der besonderen Art. Mensch, kann der Julian Baader toll singen. Pascal Weick ist auch mit seinen Sechssaiter-Soli die atmosphärische gute Laune-Rakete in den Nummern.
Roxettes "It Must Have Been Love" verwandelt sich in eine großformatige Headbanger-Hymne mit einer rhythmisch gelungenen Abwechslung und der "Super Trouper" erlebt die Pop Punk-Wiedergeburt für die Tanzflächen dieser Welt.
John Parrs "St. Elmo’s Fire" brennt im Shrimpfield-Stil heißer und lodernder als das Original. Im Hintergrund tönt die tiefergelegte Gitarre von Pascal Weick und mit den tollen Chorstimmen passt der "Manic Monday" an und für sich auch zu jedem anderem Tag der Woche.
Das abschließende "Africa" strahlt mit einem unwiderstehlichen Groove – auch in flotter Form – im Flashlight der Tanzfläche und grungig-metallisch kommt die Mumford & Sons-Nummer "The Cave" daher.
Shrimpfields "The Shrimpfield Lane" hat den Spaßfaktor quasi gepachtet. Bekannte Lieder in dieser Form heben die Laune. Dem Duo ist mit der vorliegenden Platte und ihren vierzehn Hinhörern ein klasse Wurf gelungen.
Aus der Band Joy Became Clear hervorgegangen, hat Shrimpfield definitiv den Weg des Erfolges eingeschlagen und beim nächsten Album gibt es vielleicht eine Mischung aus Eigenkompositionen und Coversongs. Aber zunächst wird "The Shrimpfield Lane" abgefeiert.
Line-up Shrimpfield:
Julian Baader (vocals, keyboard-/synthnsizer programming)
Pascal Weick (guitar, bass, drum programming)
Tracklist "The Shrimpfield Lane":
- You Win Again
- I Love It
- Straight Up
- St. Elmo’s Fire
- Dancing With Tears In My Eyes
- I Love You Always Forever
- The Cave
- Super Trouper
- Glory Of Love
- Heaven Is A Place On Earth
- It Must Have Been Love
- Manic Monday
- How It Is (Wap Bap …)
- Africa
Gesamtspielzeit: 49:20, Erscheinungsjahr: 2018
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