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Nico Rivers & The Black Grass – Konzertbericht, 02.06.2018, Sande, Zur Scharfen Ecke

Nico Rivers - Im Sande

Mit seiner aktuellen CD, Tiny Death, hatte Nico Rivers bereits gezeigt, dass er sich in einem Stadium musikalischer Entwicklung befindet. Er arbeitet dort mit der Band The Black Grass zusammen. Nun, diese war nicht komplett erschienen zum zweiten Auftritt von Nico nach 2015, seinerzeit ebenfalls in Sande. Doch seine Partnerin, Emily Graham-Handley, die auf der Platte mitsingt, war  dabei, ebenfalls als Perkussionistin mit diversen Rasselinstrumenten.

Die Entwicklung war insofern natürlich nachzuvollziehen, indem reichlich Musik von "Tiny Death" dargeboten wurde, zwar in einem anderen, im akustischen Gewand, doch so zeigten sich dann auch verstärkt die Feinheiten und Güte der Kompositionen, die einen oft verspielten Charakter aufweisen. Unter anderem nachvollziehen konnte man das an der aus dem Album ausgekoppelten Single, "Tidal Wave", ein Song mit hohem Wiedererkennungswert, geeignet für Charts mit hochwertiger popinspirierter Musik, solchen Charts, die es leider nicht gibt. Unabhängig davon ist dieses Stück absolut radiotauglich.
Folk der feinsten Art, stark inspiriert von Paul Simon (der laut Nico auch einer seiner Lieblingskomponisten ist), boten die Beiden mit dem wunderschönen "Misty Nebraska" –  perfekt abgestimmt waren beider Stimmen in vollendeter romantischer Harmonie. Über die Hexenprozesse in Salem, Massachusetts, schrieb Nico einst einen Song, einen "Love Song To A Witch", wie er es ansagte, mit dem Titel "Say Hello!". Dieses und andere ältere Stücke waren auch Bestandteil der Show, zum Beispiel "Molotovs & Medicine".

Nico Rivers und Emily Graham-Handley

Nico Rivers und Emily Graham-Handley

Um das zahlreich im Sommergarten erschienene Publikum bei Laune zu halten, durften auch Coverversionen nicht außen vor bleiben. So gab es am Abend "Here Comes The Sun" (Beatles), "Heart Of Gold", "Old Man" (Neil Young), "Proud Mary" (CCR),  "Valery" (Amy Winehouse), "Volcano" (Damien Rice) oder ein kraftvolles "Highway To Hell" (AC/DC), so dass lockere Mitsingstimmung gegeben war. Nicos Stimme, die sich immer mehr typisch ausprägt, ist zumeist noch immer in eher hohen Tonlagen angesiedelt und mit der kratzig-kraftvollen Variante dazu drückt er eine Menge an Emotionen heraus. Meist für die auf beide Stimmen sehr gut ausgerichteten Harmony Vocals zuständig, konnte Emily auch einige Soloparts vorstellen, die sie mit klarer Stimme einfühlsam gestaltete, zum Beispiel bei "Here Comes The Sun".

Nicos Gitarrenspiel ist sehr viel sicherer, virtuoser und ausdrucksvoller geworden, soweit ich das im Verhältnis zum letzten Konzert vergleichen kann. Gut passten die Beiträge mit der Mundharmonika auf den entsprechenden Songs. Wieder dabei war der berühmte Perkussionskoffer, der dieses Mal jedoch stehend, mit dem Pedal nach hinten ausgerichtet, für den zusätzlichen Rhythmus sorgte, dabei von Emily auf verschiedenen Perkussionsinstrumenten unterstützt.

Und wieder geht mein ganz besonderer Dank an den Inhaber der Gaststätte Zur Scharfen Ecke, 'Mozart', der es möglich machte, dass dieses Konzert stattfinden konnte.


Line-up Nico Rivers & The Black Grass:

Nico Rivers (lead and background vocals, acoustic guitar, harmonica, suitcase bass drum)
Emily Graham-Handley (lead and background vocals, percussion)


 

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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