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Distress / Lies – Anger – Hate – CD-/EP-Review

Distress / Lies - Anger - Hate

Bereits im Sommer des letzten Jahres erschien die vorliegende EP der Offenburger Combo Distress, die als Band jedoch schon rund acht Jahre unterwegs ist. Aktuell und schon seit einigen Monaten scheint die Truppe auf der Suche nach neuen Mitgliedern zu sein (Bass, Gitarre, Schlagzeug), so dass nicht recht klar wird, wer da noch konkret am Start ist. Eingespielt wurde der kurze Rundling von den unten aufgeführten Musikern, so ergibt es zumindest das schlanke Booklet. Als Einfluss auf ihre eigene Musik geben sie die Bay Area-Thrasher an.

Sechs Tracks bietet "Lies – Anger – Hate", davon fünf auf Englisch und ein zusätzlicher in deutscher Spache. Den Beginn des vorliegenden Reigens macht "Trip To Hell", das sehr knackig rüberkommt, rhythmusbetont und bei den Passagen mit Clear Vocals auch gut melodisch. Zwischendurch wird etwas geknüppelt, gegrowlt und die programmierte Bass-Drum bemüht. Passt als Opener.

Ähnlich verhält es sich mit "The Church", das ebenfalls mit kleinen Wechseln in der Ausrichtung aufwartet, zwischen heftiger Double-Bass und eher melodischen Parts hin und her schwenkt.

"The Way Of Tears And Pain" macht sich dagegen sehr getragen und fast zäh fließend auf den Weg aus den Speakern. Zwischendurch frischt die Komposition zwar etwas auf und nimmt an Geschwindigkeit zu, erreicht aber die beiden ersten Tracks nicht. Die vorübergehende Beschleunigung gipfelt dann in einer Passage extremer Geschwindigkeitsreduktion mit hellen Glockenklängen und weiblichen Backings, nur, um am Ende wieder dumpfer und bedrohlicher zu werden.

"Anger" wechselt erneut zwischen aggressivem Gegrowle, versetzt mit viel Bass-Drum, unterlegt von einem schweren Riff und schnellem Gitarrengegniedel mit halbwegs melodischem Gesang. Das ist für den subjektiven Geschmack des Rezensenten einfach zu viel an verschiedenen Elementen in einem einzigen Song – Betonung auf subjektiv.

Der Schlusspunkt wird vom angepunkten "Zwei Gesichter" gesetzt und steht irgendwie im krassen musikalischen Gegensatz zu den fünf Vorgängern, aber zwei Gesichter halt…

Laut Facebook-Präsentation von Distress arbeitet die Band, oder was auch immer davon noch übrig ist, an neuen Songs für einen Nachfolger zu "Lies – Anger – Hate". Ich wünsche den Jungs, dass sie sich auf eine Linie einigen mögen, um der weiteren Zukunft einen roten Faden zu geben.


Line-up Distress:

Christian Eckstein (vocals)
Holger Hufsäß (guitar)
Marcus Winter (guitar, bass, drum programming)
Gaby Richter (backings – #3)

Tracklist "Lies – Anger – Hate":

  1. Trip To Hell
  2. The Church
  3. The Way Of Tears And Pain
  4. Anger
  5. Nuclear Winter
  6. Zwei Gesichter

Gesamtspielzeit: 19:30, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Jochen von Arnim

Beiträge im Archiv
Genres: Blues, Rock, Heavy Metal

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