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Cornell 'CC' Carter / One Love – CD-Review

Cornell 'CC' Carter - "One Love" - CD-Review

Als im April 2018 die erste Single ("That Feelin'") aus dem neuen Album "One Love" des in San Francisco ansässigen Soul-Sängers Cornell 'CC' Carter veröffentlicht wurde, war die Begeisterung im Camp des Protagonisten erstmal riesengroß. Denn die Nummer enterte, wenn auch nicht zu Hause, sämtliche Soul-Hitlisten im Vereinigten Königreich. Und wenn man mit einem einzigen Song mal die Nummer 1 war, hofft man natürlich, dass das Album nachzieht. Bleibt für den Kalifornier zu hoffen, dass die Wartezeit von vier Monaten dem Ganzen nicht ein wenig die Luft raus genommen hat. Sowohl das 2016er "In The Moment", als auch das im Folgejahr erschiene Album "Vindicated Soul" (mit vielen Cover-Versionen von Soul-Klassikern) kamen bei der Presse und den Fans sehr gut an, weshalb der gute 'CC' Carter natürlich alles versuchte, um mit der aktuellen Scheibe noch einen drauf zu setzen.

Die vorgelegten zwölf Tracks bewegen sich allerdings nicht im klassischen Soul-Bereich, sondern sind mit einer stattlichen Anzahl von Pop-Elementen angereichert. So spielen die Drums (die allerdings zum Teil programmiert aus einer Maschine kommen) eine ganz große Rolle. Der Kalifornier setzt neben seinem Gesang also auch ganz stark auf die Tanzbarkeit seiner Stücke, was ja auch gar kein Nachteil sein muss. Wobei hier bei der Abmischung für meinen Geschmack etwas übertrieben wurde, da der durchaus gute Gesang etwas zu weit in den Hintergrund versetzt wurde. Dies mag jedoch reine Geschmackssache sein, weshalb ich diesen Fakt mal ganz wertfrei stehen lassen möchte. Die Gitarren spielen bei dieser Produktion zwar nie die erste 'Geige', kommen aber erfrischend funky im Hintergrund zur Geltung.

Wie es sich für einen Champion gehört, startet der Opener "Winners" – offensichtlich für alle, die es bisher eventuell noch nicht wussten – erstmal mit einer Ansage, dass es nur einen einzigen und somit einzigartigen Cornell 'CC' Carter gibt, der uns in der Folge mit seinen Songs beglücken wird. Okay, da sieht man dann entweder amüsiert lächelnd drüber weg oder fragt sich, ob der Gute so etwas wirklich nötig hat. Aber das ist ein Nebenschauplatz, den die folgenden Tracks schon sehr bald ins Reich der Vergessenheit wandern lassen. Denn trotz anfänglicher Zweifel muss der Rezensent tatsächlich etwas überrascht gestehen, dass er schon nach relativ kurzer Zeit trotz des Disco-Beats durchaus Gefallen an dieser Platte gefunden hat. Denn mal ganz unabhängig von so einigen programmierten Sounds bleibt festzuhalten, dass der Protagonist Qualitätsarbeit abliefert und mit seinem Gesang sowie dem funkigen Grundton überzeugt.

Was man von Cornell 'CC' Carters neuem Album "One Love" also erwarten darf, ist handwerklich richtig gut gemachter, wenn auch sehr poppiger Soul, zu dem der bewegungsfreudige Musikliebhaber ganz hervorragend die Hüften und Beine schwingen kann. Der Gesang Carters mag zwar kein außergewöhnliches Unikat sein, passt aber ganz hervorragend zu seiner Musik. Diese Mischung aus Soul, Funk und Pop muss man sicherlich mögen, aber das trifft schließlich auch auf sämtliche anderen Genres der Musik zu. Einzelne Songs heraus zu heben, macht im Fall von "One Love" wenig Sinn, da die Qualität über die kompletten fast fünfzig Minuten aufrecht erhalten wird.

Wer neben seiner bevorzugten Stilrichtung mal was anderes antesten möchte, kann gerne mal ein Ohr riskieren. Und bei den Fans des modernen Soul dürfte Cornell 'CC' Carter sowieso bereits seit einiger Zeit ziemlich weit oben auf der Liste stehen.


Line-up Cornell 'CC' Carter:

Cornell 'CC' Carter (lead & background vocals)
Kirk Crumpler (bass, keyboards, programming)
Dave Shul (lead & rhythm guitars)
David Agent (bass)
David Council (guitars, keyboards, programming)
Brian Braziel (drums, keyboards, programming)
Morgan Howell (drums, keyboards, programming)
Niecey Robinson (background vocals)

Tracklist "One Love":

  1. Winners
  2. Relax
  3. Free
  4. Badeyah
  5. One Love
  6. That’s My Baby
  7. That Feelin'
  8. Getaway
  9. Something Like
  10. Maybe
  11. Life
  12. Bonus Track

Gesamtspielzeit: 48:48, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
Meine Beiträge im RockTimes-Archiv
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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