Die Sommerpause ist vorbei und die Go Music ging am 05. Oktober 2018 mit dem ersten Auftritt der Konzert-Reise im The Whistle, Kempen wieder auf Herbst-Tour.
Neben dem Organisator Martin Engelien am Bass waren drei weitere Künstler mit von der Partie.
Alleine schon der Name klingt wie Musik. Zum ersten Mal war die Schlagzeugerin Thea Florea Gast einer Go Music. Die viel beschäftigte Diplom-Musiklehrerin hat mit dem Thea Florea Quartett ihre eigene Band. Im September 2018 erschien das Album "Afternoon’s Thrill". Darüber hinaus gibt es noch The Floreas, eine »[…] All female jazz group […]«. Thea Florea trommelt unter anderem auch für Helen Pfaff, Mara Quartett und ist Mitglied von Peter Karps-Tourband.
Der Keyboarder und Filmmusik-Komponist Jürgen Dahmen kann auf eine sehr lange Karriere zurück blicken. Eckpunkte seines Werdegangs sind unter anderem Propaganda, Georg Danzer, Eric Burdon, Udo Lindenberg, Trance Groove, Wolf Maahn oder Grand Jam. Jahrelang war er in der Gruppe von Helmut Zerlett bei der Harald Smidt Show.
Beim aus der Schweiz stammenden Künstler Gee-K, der sich dem Funk verschrieben hat, stehen Veröffentlichungen wie "3rd & Last", "Secundo", "Rising" oder "Feel Good".
Wie es bei der Go Music schon Tradition ist, wird ein Konzert mit einem Instrumental begonnen.
Für dieses und alle weiteren Gigs trägt der Opener den Titel "The Roots". Mit einem rockenden Basement sorgten luftige Keyboardklänge sowie toll gesetzte Breaks für gute Stimmung auf und vor der Bühne. Jürgen Dahmen prägte seinen ersten Solo-Auftritt durch sphärisch-zupackende Soundfärbungen. Gee-K versorgte die zahlreich erschienenen Zuschauer mit einem furiosen Gitarren-Solo. Thea Florea trommelte knackige Rhythmen und spielte sich so schon zu Beginn überzeugend in die Herzen der Besucher. Martin Engelien ließ seinem Ideenreichtum freien Lauf und so entwickelte sich das erste Stück zu einem Hinhörer. Klasse!
Diese Go Music öffnete ein riesiges Fass an Funk. Darin enthalten waren auch der Rock und eine beeindruckende Mixtur aus den beiden Stilen. Außerdem hatte man für das Publikum noch so einige Überraschungen im Ärmel.
Jürgen Dahmen wob einen flächendeckenden Teppich zum "Why Did You Do It"-Beat. Über die gesamte Konzert-Dauer von über zwei Stunden war Gee-Ks Stimme gewaltig, einfühlsam, energisch, ja verführerisch. Kompetent-überzeugende Rap und Beat Box-Einlagen spannten das Dach seines Gesangs nur noch weiter. Martin Engelien sucht ziemlcih schnell den Kontakt zum Gitarristen und mit seinen Tiefton-Spezialitäten animierte er Gee-K zu einer längeren Frage-Antwort-Session. Super!
Die nächste Nummer hatte ebenfalls etwas mit super zu tun, denn die Komposition des Schweizers trug den Titel "Super Woman". The Whistle war an diesem Abend die Funk-Location schlechthin. Das Stück strotzte nur so vor – im wahrsten Sinn des Wortes – schweißtreibendem Funk. Martin Engelien hatte in Jürgen Dahmen einen neuen Gesprächspartner gefunden und mit ihm unternahm der Go Music-Organisator einen spontanen Ausflug in die Welt der Temptations und ihrem allseits bekannten Hit "Papa was A Rolling Stone".
Auch bei dieser Go Music durfte man sich auf »unvorherhörbare« Augenblicke freuen. Bei einem Soul-/R&B-Klassiker der Marke "Ain’t No Sunshine" war genau dieser Überraschungsmoment angesagt, denn man spendete den Anwesenden eine Portion Karibik-Feeling. Genauer verwandelten die vier Akteure das Lied in einen Reggae. Jürgen Dahmens Beitrag dazu ergab einen vollendet-psychedelischen Voodoo-Tasten-Zauber der genüsslichen Art. Gee-K sorgte nicht nur durch seine Soli auf seinem Arbeitsgerät für Szenenapplaus. Hier war es eine Gänsehaut-mäßige Vokaleinlage. Klasse!
Viel Betrieb gab es auch in "Crossroad Traffic" von Jimi Hendrix. Gee-K konnte auch als Flitzefinger überzeugen und von einem unwiderstehlich nach vorne treibenden Thea Florea-Beat goss schließlich Jürgen Dahmen noch perlende Klänge ins Feuer der Interpretation. Hammer, dieser erste Teil des Gigs.
Gee-K-Beat Box, Martin Engeliens geslappter Bass, straightes Drumming von Thea Florea sowie Jürgen Dahmens Fantasiewelt – durchaus auch mit kathedralen Wendungen – gehörten zur Basis von "Words Up". Der Gitarren-Magier schob sein Plektrum über die Saiten und erzeugte so Scratch-Klänge. Martin Engelien lud Thea Florea zu einem musikalischen Rendezvous ein und dieses Date fiel furios sowie wortreich aus. Toll!
In die Kategorie »unvorherhörbar« fiel auch die Nummer "Stand By Me". Zu Beginn gespickt mit Blues-Roots verwandelte sich die Grundstruktur des Hits wie von Zauberhand ganz geschmeidig in "Every Breath You Take" von The Police. Grandios!
Viel Action, viel Improvisation, viele Soli. Man vergaß quasi, wo diese wunderschöne Fahrt durch musikalisch unterschiedlich geprägte Landschaften ihren Ausgangspunkt hatte. Ach ja, es war Stevie Wonders "Higher Ground", das die Combo in die Höhe trug.
Eine weitere Gee-K-Komposition wurde als Weltpremiere angekündigt. Das Stück "Who The Funk Is Gee-K?" war zum Zeitpunkt des Konzerts noch gar nicht fertig produziert worden, aber diese Go Music machte daraus eine Hammer-Live-Nummer, bei der der Schweizer am Ende sehr zufrieden schaute.
Auch "Good Times" wurde von Gee-K geschrieben. Mit groovendem Funk und einem Stück Rap bekam das Publikum noch ein Highlight serviert.
Besser hätte der Gig nicht enden können, denn im als Zugabe zelebrierten "Feeling Good" brodelte der Funk nochmals, jetzt mit rockigen Riffs gewürzt. Bei dieser Go Music war der Funk in einer Dauerrotation und begeisterte die Zuhörer ein ums andere Mal. Zirka zwölf Songs gaben Anlass zu einer Vielzahl an Improvisation, ob im Alleingang oder sozusagen als Duo. Go Music topfit.
Anfang November 2018 werden Ben Granfelt, Muddy Manninen, fast ein Jahrzehnt Gitarrist bei Wishbone Ash, Schlagzeuger Thomas Lieven und natürlich Martin Engelien in acht Orten Station machen und beste Unterhaltung bieten.
Wir bedanken uns bei Martin Engelien für den Platz auf der Gästeliste.
Line-up Martin Engeliens Go Music im Oktober 2018:
Martin Engelien (bass, backing vocals)
Thea Florea (drums)
Gee-K (guitar, vocals)
Jürgen Dahmen (keyboards)
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