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Shawn Pittman & Jay Moeller / Everybody Wants To Know – CD-Review

Gitarrist Shawn Pittman und Schlagzeuger Jay Moeller machen gemeinsame Sache.
Dazu kommt auf "Everybody Wants To Know" als Special Guest auch noch Jays Bruder Johnny Moeller dazu. Beide bringt man in Verbindung mit The Fabulous Thunderbirds.
Jay Moeller trommelte auf Alben unter anderem auch bei Gary Clark, Omar & The Howlers oder Omar Dykes.
Shawn Pittman sowie Jay Moeller verbindet eine bereits seit 1995 bestehende Freundschaft »[…] und haben immer mal wieder miteinander gearbeitet und Aufnahmen gemacht. […]«
Shawn Pittman hat schon über zehn Tonträger unter eigenem Namen veröffentlicht und "Triple Troubles" (2010) ist eine Kollaboration mit den Moeller Brothers. Schön, dass man acht Jahre später wieder für gemeinsame Aufnahmen im Alnico Studio, Austin zusammengefunden hat.
Vielleicht hat es damit zu tun, dass zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme »[…] Jay had also been working on some cover tunes […]«, denn auf der vorliegenden Platte befinden sich in der Mehrzahl Fremdkompositionen.

Schon nach wenigen Songs kann man dem Text im Informationsblatt zustimmen. Diese Scheibe ist ein »[…] umwerfend lautes, dreckiges und vor Spielfreude sprühendes Album […].«
Jay Moeller meint: »[…] We wanted to make a somewhat straight-up blues record. […]«
Auch wenn es keine näheren Angaben zur Technik der Aufnahmen gibt, kann man davon ausgehen, dass nur die CD digital ist. Manche Lieder enden sogar in einem Vintage-Fade-out.

Johnny Moeller setzt auch eine Bariton-Gitarre ein. Einen Bassisten gibt es auf der Platte nicht.
Mit einer Spielzeit von etwas über einer Minute haben "Hit The Road Jack (Instrumental)" oder "Blue Diamond (Instrumental)" vielleicht nur Gimmick-Charakter, aber das von Percy Mayfield geschriebene und wohl durch Ray Charles richtig berühmt gewordene "Hit The Road Jack" erhält seine besondere Aufmerksamkeit durch die Transplantation in den Gitarren-Rock’n’Roll und die Trio-Eigenkomposition "Blue Diamond" klingt so Latin-blau wie das Meer in der Gegend.
"Rattlesnakes" macht das Instrumental-Trio des Albums voll. Johnny Moeller gibt hier seinen Einstand in Form eines heftig verzerrten Gitarren-Sounds. Die Nummer ist soweit okay.

Eddie Taylors "Stroll Out West" ist hypnotisch-rauer Blues mit Shawn Pittman am Mikrofon. Die Abschluss-Nummer kommt beim Hörer enorm gut an. Klasse Sechssaiter-Einsatz.
Das längste Stück der Platte ist "Woman Don’t Lie". Wenn Johnny Moeller die Bariton-Gitarre zum Klingen bringt vermisst man einen Bassisten nicht. Der Luther 'Snakeboy' Johnson-Komposition verpasst das Trio eine anziehende Schärfe im Ton. Das Jay Moeller-Drumming gibt dem Titel einen tollen Drive und soliert wird hier im freien Lauf der Gefühle. Toll!
Einige Stücke, wie "Things You Stole", bereichert Shawn Pittman durch sein Piano-Spiel. Jay Moeller singt in seiner Komposition.
Sehr interessant wird die Scheibe auch durch die wechselnde Beteiligung der beiden Gitarristen und die Auswahl der Coversongs. Die hört man nicht unbedingt so oft.

Die Zusammenarbeit von Shawn Pittman und Jay Moeller plus Johnny Moeller als Special Guest hat sich echt gelohnt und bei dem Unterhaltungswert von "Everybody Wants To Know" darf man sich irgendwann durchaus auf eine Wiederholung freuen.


Line-up Shawn Pittman & Jay Moeller:

Jay Moeller (drums, maracas, lead vocals – #2,4,7,10,13)
Shawn Pittman (lead guitar, piano – #5,7, lead vocals – #1,5,8,11,14)

Special Guest:
Johnny Moeller (lead guitar – #3,6,13, baritone guitar – #1,5,7,8,10)

Tracklist "Everybody Wants To Know":

  1. Can’t Get Along With You (2:56)
  2. Everybody Wants To Know (3:59)
  3. Rattlesnakes [Instrumental] (2:02)
  4. Woman Don’t Lie (4:26)
  5. It Don’t Take Too Much (3:37)
  6. Hit The Road Jack [Instrumental] (1:01)
  7. Things You Stole (2:39)
  8. Smarten Up (3:28)
  9. The Set Up (3:34)
  10. I’ll Forget About You (2:04)
  11. Dangerous Woman (3:04)
  12. My Talk Didn’t Do Any Good (2:37)
  13. Blue Diamond (1:14)
  14. Stroll Out West (3:31)

Gesamtspielzeit: 40:38, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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