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No Money Kids / Trouble – CD-Review

Félix Matschulat und JM Pelatan sind das Pariser Duo No Money Kids.
Hinweise wie »Blues der 60er-Jahre […]«, »[…] elektronische Samples und Hip-Hop-Anleihen […]« oder »[…] ausdifferenzierte Elektro-Blues-Platte […]« machten neugierig auf "Trouble", dem bereits dritten Album der Männer aus der französischen Metropole.
2014 erschien der EP-Tonträger "Old Man". 2015 folgte das erste Album namens "I Don’t Trust You" und 2017 dann "Hear The Silence".
Bemerkenswert dürfte sein, dass No Monkey Kids schon »[…] mit den ersten Singles prompt in sämtlichen US-amerikanischen TV-Serien und Filmen – von "Banshee", "Night Shift", "Veep", "Goliath", "One Dollar" über "Misconduct" bis hin zu "Baby, Baby, Baby" […]« vertreten waren.
Auf der vorliegenden Platte sind die beiden Musiker nicht ganz alleine aktiv. Für den ersten Track hat man sich mit Charles X, einem Künstler, der Hip Hip mit Soul und Jazz kreuzt, verstärkt.
Dann macht an anderer Stelle noch der französische DJ The Toxic Avenger mit. Im Großen und Ganzen wurden die dreizehn Lieder von No Money Kids komponiert. "Crazy" geht zurück auf Gnarls Barkley.

Los geht das Vergnügen mit dem Track "Chains", in dem Charles X mitmischt.
Schon diese Nummer kommt mit einem tollen Groove und einer verdammt verzerrt auftretenden Solo-E-Gitarre daher. Ja, bluesige Bezüge stellt man in diesem Lied fest und die Mischung mit einem feinen Pop-Appeal im Refrain geht perfekt in die Ohren. Der Rap im Track ist frei von jeglicher Aggressivität und passt so sehr gut zum übrigen Ambiente des Songs. "Chains" ist ein überzeugender Türöffner für "Trouble".
Darf es auch eine Portion mehr Groove sein? Bitte sehr, dann sollte man sich flott an "Hush Hush" heran machen. Ganz automatisch aktiviert dieses Stück die Fußwippe. Das Lied ist höchst abwechslungsreich arrangiert und singen können die beiden Band-Mates auch noch. Den Gegenpol bildet hier abermals der unfrisiert-zupackende Gitarren-Sound.

Gnarls Barkleys "Crazy" ist einem auch schon über den Weg gelaufen. No Money Kids verpassen ihrer Version eine verträumte Variante, die in einem frisch auftrumpfenden Funk-Sechssaiter sowie souligen Vocals ihre Kontrahenten sieht. Toll!
Die "Lost Genration" mit The Toxic Avenger ist so etwas wie die der sanfte Groove mit herrlichen Synthesizer-Läufen. Die sehnsüchtige Gitarre füllt den Hintergrund des Tracks und irgendwie stößt man bei dieser Nummer auf die Hochzeit des Synthie Pop. Besonders schön ist der eingeflochtene ruhigere Part mit gesprochenen Worten.
Wow! Am Ende hobelt die Combo ihre Art des Blues ganz schön rund. Es ist faszinierend, wie vielen unterschiedlichen Grooves man auf der Scheibe begegnet. Auch bei der letzten Nummer bekommt man spitze Ohren, wenn ganz plötzlich die solierende E-Gitarre ins Geschehen eingreift. Den einen oder anderen Alleingang könnte man ohne weitere Probleme in einen Blues Rock-Track transplantieren.

No Money Kids können aber auch richtig schön balladesk rüber kommen. Da gibt es ein traumhaftes "The Street". Die Formation umgarnt einen förmlich mit verzückenden Klängen und  – bei aller Sanftheit – schimmert auch hier der 12-Takter durch.
"Family" ist so etwas wie der No Money Kids-Groove-Rock’n’Roll und "Blue Shadow" wirft durch bekannte Riffs sein Licht bis in die Sechzigerjahre.

No Money Kids' "Trouble" ist ein Erlebnis, nicht unbedingt ein Abenteuer, aber für aufgeschlossene Fans von Musik ohne Grenzen eine Erkundung wert.


Line-up No Money Kids:

Félix Matschulat (guitar, vocals, synthesizer)
JM Pelatan (bass, synthesizer, drums)

With:

Charles X
The Toxic Avenger

Tracklist "Trouble":

  1. Chains (feat. Charles X)
  2. Hush Hush
  3. See Me Laughing
  4. The Street
  5. Wake Me Up
  6. Crazy
  7. Family Blood
  8. Lost Generation (feat. The Toxic Avenger)
  9. Blue Shadow
  10. Nowhere Land
  11. My Loneliness
  12. Radio Song
  13. Better

Gesamtspielzeit: 38:58, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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