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Simply The Bad / The Bad – LP-Review

Simply The Bad - "The Bad" - LP-Review

Die Band Simply The Bad aus der schönen Schweiz hält es mit dem alten englischen Spruch »Talk is cheap« und somit sind sowohl die Homepage wie auch die Facebook-Seite sehr informationsarm, was die Bandmitglieder selbst oder die Vergangenheit, geschweige denn die Ursprünge der Combo angeht. Die Headquarters befinden sich offenbar in Zürich und die instrumentale Besetzung ist mit zwei Gitarren und Schlagzeug doch eher ungewöhnlich. Mit "The Bad" hat das Trio vor wenigen Wochen sein aktuelles Album vorgelegt, das mit insgesamt zehn Tracks verteilt auf zwei Vinylseiten (die Scheibe ist natürlich auch als CD erhältlich) punkten will.

Die Mitglieder sehen sich von einer Vielzahl anderer Bands des harten Rocks beeinflusst, was man auch direkt beim Opener "Dinosaur" schon zu spüren bekommt. Mit stark verzerrten Gitarren und hämmerndem Schlagzeug wird hier erstmal so richtig Dampf gemacht und um mal einen Vergleich zu nennen, schielen hier doch ein bisschen die Ramones um die Ecke. Macht aber gar nichts, da die Schweizer richtig schön Dampf machen und die Nummer umgehend in die Beine geht. Ohne Kompromisse geht es weiter, der Dreier rockt sich fast atemlos durch die ersten fünf Nummern. Der Sound wird abgesehen von den Drums so ausgelegt, dass eine etwas klarer klingende bzw. nicht ganz so stark verzerrte Gitarre den Rhythmus legt, während die zweite, sehr effektgeladene, eine Klanglandschaft hinzaubert, wie es bei anderen Bands die Orgel oder Keyboards übernehmen. Sehr clever.

Es mag sich seltsam lesen und vielleicht nur in meinen Ohren so klingen, aber hier und da höre ich sogar eine Spur Ian Dury heraus. Ebenfalls nicht die schlechteste Adresse. Die zweite Vinylseite setzt dann genau dort an, wo die erste aufgehört hat. Der Gitarrist und Sänger Eric Noorman (der alle Tracks im Alleingang komponiert hat), die Gitarristin Julia Jones (auch Background Vocals) sowie der Schlagzeuger Zed D. wissen was sie wollen und ziehen ihren Stiefel gnadenlos durch, was letztlich zu einem sehr in sich stimmigen Album führt. Und selbst wenn hier und da doch mal ein paar Keyboard-Einsprengsel auszumachen sind (beispielsweise bei "Gamble"), dienen diese lediglich zur Ergänzung des Gesamtsounds. Gestartet wird die zweite Halbzeit mit meinem persönlichen Favoriten "Money Games", der wie auch die anderen Stücke live auf der Bühne das Publikum zum Pogen bringen und das Wasser von der Decke tropfen lassen dürfte.

Wenn der Scheibe noch etwas fehlt, dann vielleicht etwas Abwechslung hinsichtlich des Sounds und des Songwritings. Somit ist zwar noch Luft nach oben, aber ich bin mir auch sicher, dass "The Bad" bei weitem noch nicht das Letzte ist, was wir von Simply The Bad hören werden. Fazit: Eine coole Platte für Fans des Alternative-, Garage- und Punk Rock, die sich lohnt, angecheckt zu werden.


Line-up Simply The Bad:

Eric Noorman (guitars, lead vocals)
Julia Jones (guitars, backround vocals)
Zed D. (drums)

Tracklist "The Bad":

Side 1:

  1. Dinosaur
  2. Spirals
  3. Inconsistence
  4. Gamble
  5. Angels

Side 2:

  1. Money Games
  2. All You Want
  3. Watching
  4. Man Machine
  5. Wild

Gesamtspielzeit: 16:07 (Side 1), 17:52 (Side 2), Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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